Hallo Hr. Dr. Busse, ich weiß, dass man übers Internet keine Diagnosen stellen kann, aber vielleicht können Sie mir etwas meine Bedenken nehmen und mir einfach ihre Einschätzung von meinen Schilderungen mitteilen. Mein Sohn ist am Montag morgen unsere Treppe heruntergefallen. Ich habe es nicht gesehen, nur gehört. Er konnte den Ablauf des Sturzes gut beschreiben und muss mind. 10 Stunfen heruntergefallen sein und hat sich auch überschlagen. Nachdem wir ihn beruhigt hatten ist mein Mann mit ihm sicherheitshalber zu unserem Hausarzt gefahren. Dort machte er einen komplett beschwerdefreien Eindruck, so dass unser Hausarzt meinte, er könne in den Kindergarten oder sich aber auch einen Tag zuhause schonen. Er blieb an dem Tag zuhause. Nachmittags fing es an, dass er nur noch sehr abgehangen hat und allgemein sehr müde wirkte. Dazu schielte er und kniff ständig ein Auge zu (um das Schielen wegzubekommen was aber nicht klappte), er taumelte auch und lief überall gegen und die Auge-Hand-Koordination hat nicht mehr richtig funktioniert. Wir sind daraufhin nochmal zu unserem Hausarzt, der die Einweisung in die Uniklinik veranlasste. Als wir in der Klinik ankamen war das Schielen weg, und die Pupillenreaktion und Augenbewegung war wieder normal (war bei unserem Hausarzt noch anders), dazu wirkte er sehr aufgedreht, hat alle Fragen beantwortet und wirkte fit. Deswegen wurde kein CT gemacht und wir wurden zur Beobachtung auf Station aufgenommen. An Untersuchungen folgen in den nächsten 2 Tagen 2x Ultraschall vom Bauch und mehrere Überprüfungen der Pupillenreaktion und Blutdruck. Am Mittwoch wurden wir mit der Diagnose Commotio cerebri entlassen. Was mir allerdings Kummer macht ist, dass er sich seit dem Sturz vom Wesen her verändert hat. Er war immer ein sehr ruhiges Kind, das unbekannte Situationen lieber von außen betrachtet und was aber mal "Drama-Queen" spielen kann (bei Kleinigkeiten einen sehr stark leidendes Verhalten "spielt" um etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen) Jetzt ist er sehr schnell gereizt und wütend bei Kleinigkeiten (war er vorher NIE, selbst in den typischen Bock-Phasen in der Entwicklung hatte er keine "Wut-Bock"Phasen), ist häufiger komplett abwesend und ignoriert sämtlichliches Ansprechen und hat seit dem Sturz schon 3 mal geäußert dass "das nicht die richtige Welt" ist... Er war schwer für ihn das ausdrücken, aber es fühlt sich für ihn "nicht normal" an... Sein Papa (der mit im KKH war) ist nicht "sein richtiger Papa" und unser Zuhause ist nicht "sein richtiges Zuhause"... Er ist nicht die ganze Zeit "anders", aber es kommen immer wieder (teilweise Kleinigkeiten) Situationen vor, in denen er sich einfach "anders" als vor dem Sturz benimmt. Im Krankenhaus hatte er auch einmal einen grundlosen "Kicheranfall". Zur Erklärung: Er lacht normalerweise herzhaft mit "hahaha". Bei diesem Anfall kam kein herzhaftes Lachen sondern so ein in sich verstecktes "hihihi" ohne das vorher eine Situation aufgetreten ist, es hat plötzlich begonnen und plötzlich geendet und auf Nachfrage was denn lustig war kam KEINE Reaktion. Dieses Kichern haben wir bei ihm vorher 3 mal erlebt, wenn er nachts auf Toilette musste aber nicht richtig wach war, dann hat er auch so in sich hineingekichert ohne Reaktion. Im Krankenhaus sagte man uns, wir sollen das weiter beobachten. Eventuell würde sich das zuhause in der gewohnten Umgebung wieder geben und mit unserem Kinderarzt besprechen... Unser Hausarzt (er kennt ihn am Besten, eine Kinderärztin haben wir eigentlich nur für die Us) sagte auch, wir sollen es weiter beobachten... Kopfschmerzen hat er wohl noch, versucht es aber zu verbergen und sagt es nicht, weil er angst hat wieder ins Krankenhaus zu müssen. Dafür hat er andauernd Bauchschmerzen am Bauchnabel (was ja in den seltensten Fällen etwas mit wirklichen Bauchweh zu tun hat) Ich habe einfach ein ungutes Bauchgefühl.... Ist das alles "nur" die Verarbeitung von dem Schock die Treppe herunter zu fallen? Viele Grüße Sabrina
von Valada am 12.09.2014, 11:12