Sehr geehrter Herr Doktor Busse, ich wurde in der Schwangerschaft gezwungen, in der 37. SSW ein MRT in Rückenlage durchzuführen zu lassen. Es dauerte 20-25 Minuten. Mir war übel, ich hatte Herzrasen, das Baby schlief zunächst, fing aber nach ein paar Minuten an, wie wild zu strampeln. Ich hatte einen erhöhten Hirndruck und eine Ursache wurde gesucht. Ich wurde deshalb angeschrien und mir wurde mit Entlassung aus dem Krankenhaus gedroht. Mir wurde versichert, dass ein Vena-Cava-Kompressionssyndrom dem Kind in einem so kurzen Zeitraum nichts anhaben könne. Wegen des Versprechens und der Drohung, blieb ich liegen, obwohl alles in mir aufstehen wollte. Als ich mich aufsetzte, nach dem MRT, waren Herzrasen und Übelkeit wie weggeblasen. Das Baby schlief ein und bewegte sich stundenlang nicht. Die Hebamme und der niedergelassene Gynäkologe sehen dies jedoch anders. Sie meinen, bei solchen Symptomen sei eine kindliche Schädigung nicht auszuschließen, das Baby hätte überwacht werden müssen während des MRTs. Beim Kaiserschnitt in Rückenlage war mein Kreislauf nach 30 s behandlungsbedürftig. Daher gehe ich davon aus, dass ich im MRT auch so eine Kreislaufreaktion auf die Rückenlage hatte und es keine Einbildung war. Zum Glück geht es meinem Sohn jetzt gut, er entwickelt sich normal, ist 11 Monate alt. Es gibt bisher keine kinderärztlichen Beanstandungen. Er hatte einige Bronchititiden und eine Bronchopneumonie bisher, sonst überhaupt nichts Auffälliges. Die Hebamme besorgte mir nach dem ganzen Drama einen Therapeuten, weil ich oft Alpträume wegen des Klinikaufenthaltes und des MRTs habe. Der Therapeut sieht eine Nötigung und meint, ich solle es der KV melden. Eigentlich möchte ich das auch. Ich möchte nicht, dass noch mehr Frauen gezwungen werden. Mein Problem dabei ist, dass der Kinderarzt meint, dass jetzt zwar alles ok sei mit dem Kleinen, mann einen Folgeschaden wegen einer möglichen Unterversorgung damals jedoch noch nicht ausschließen könne. Haben Sie Erfahrungen, was so etwas angeht? Jedes Mal, wenn ich wieder an dieses Thema erinnert werde, mache ich mir Sorgen um das Kind und ich habe Angst, dass so eine Meldung an die KV zu viel aufwühlt. Haben Sie Erfahrungen, ab wann man bei dem Kleinen davon ausgehen kann, dass ihm dabei nichts passiert ist? Kann mir hier jemand Gewissheit geben? Ich möchte endlich Ruhe damit finden. Der Psychologe sieht momentan 'nur' das Trauma, er meint, nichts reiche für eine psychologische Diagnose und deshalb auch nichts, was man therapieren könne. Er wünscht sich auch nur, dass ich damit abschließen kann.
von Cissie am 15.11.2019, 20:37