Ich bin mit meiner 16jährigen Tochter beim Hausarzt und wollte nochmal die Erfahrung eines Kinderarztes einholen.
Sie ist einfach nicht fit. Müde, ängstlich, Kopfschmerzen, Schlafstörungen.
Sie hat einen
TSH-Wert von 4,96 µU/ml
FT3 2,91 pg/ml
FT4 1,01 ng/dl
Ferritin 26 ng/ml
Ich habe sie laut Hausärztin ca. drei Monate lang mit Jodid 200 Mikrogramm und Tardiferon (80 mg) behandelt (Einnahme zirka jeden zweiten Tag).
TSH und Ferritin wurden nicht wesentlich besser. Lediglich der HB stieg von 14 auf 15,1.
Immer noch müde, schläft viel zu lange, kann sich nicht aufraffen, ist verzweifelt.
Wie ist der Schilddrüsenwert TSH von zirka 5 µU/ml im Jugendbereich einzuordnen?
Sollte ich neben dem Hausarzt noch einen Kinderarzt aufsuchen?
Bei einem Psychiater waren wir übrigens bereits. Antidepressiva brachten keine Besserung. Periode seit einem Jahr alle 22 Tage; gefühlt nicht so stark.
von
Polgara
am 20.10.2023, 09:16
Antwort auf:
Eisenmangel & Schilddrüse
Hallo Polgara,
Wir haben hier im Forum die klare Abmachung: Blutwerte sollen nur die interpretieren, die sie auch veranlasst haben, weil Sie die Patientin kennen und auch die zum Teil von Labor zu Labor sich ändernde Normwerte. Nur soviel kann ich sagen: groß auffällig erscheint mir gar nichts und vor allem erklärt nichts die von Ihnen geschilderte Symptomatik. Daher würde ich Ihnen dringend raten, dass sie Ihre Tochter bei einem Kinderarzt/einer Kinderärztin vorstellen.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Ralf Brügel
von
Dr. med. Ralf Brügel
am 20.10.2023
Antwort auf:
Eisenmangel & Schilddrüse
Hallo Polgara,
ich bin zwar keine Ärztin, aber ich wollte dir trotzdem mal schreiben, weil mich die Beschreibung deiner Tochter exakt an mich mit ca. 17/18 Jahren erinnert. Ich werde jetzt aufgrund der oben beschriebenen Regel und weil ich keine Fachfrau bin nichts zu den Blutwerten schreiben, aber bei Google lässt sich sowas rausfinden - ich hab z.B. etwas dazu in der pharmazeutischen Zeitung gefunden. Ich denke, die Seite wird wohl seriös sein.
Als Anregung: Bei mir kamen in den 20ern noch Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Verdauungsprobleme, Haarausfall schwere Depression und phasenweise monatliche Erkältungsinfekte dazu. Es wurde nie etwas festgestellt außer Eisenmangel. Erst mit 29 Jahren konnte ich einen Arzt dazu überreden, meine Schilddrüsenwerte nochmal zu untersuchen. Und siehe da, der TSH war erhöht (obwohl noch niedriger als bei deiner Tochter), und nach einer weiteren Blutuntersuchung auf Antikörper und einem Ultraschall der Schilddrüse stand dann die Diagnose Hashimoto fest.
Hashimoto ist unter Frauen eine sehr häufige Krankheit, wird aber trotzdem oft erst viele Jahre nach dem Ausbruch diagnostiziert. Sie bricht oft im Zusammenhang mit hormonellen Umstellungen auf (Pubertät, nach Schwangerschaft und Wechseljahre).
Ich will jetzt damit nicht sagen, dass deine Tochter unbedingt Hashimoto hat, wollte nur mal die Möglichkeit in den Raum werfen. Vielleicht kann ich so jemandem einen langen Leidensweg ersparen. Hast du oder jemand in der Familie Probleme mit der Schilddrüse? Wenn ja, würde ich das unbedingt beim Arzt erwähnen. Ich glaube, wenn ich nicht erwähnt hätte, dass meine Eltern beide eine Unterfunktion haben und dazu noch in Tränen ausgebrochen wäre ( ich war verzweifelt, weil sich bei mir langsam schon eine Glatze bildete und ich wegen der vielen Krankheitstage im Job kurz vor der Kündigung stand), dann hätte der Arzt mein Blut nicht nochmal untersucht.
Falls deine Tochter tatsächlich Hashimoto haben sollte: die Krankheit ist zwar chronisch, aber mit der richtigen Medikamentendosis lässt sich meist ganz normal und bis ins hohe Alter damit leben 😊
Ich hoffe, deiner Tochter geht es ganz bald besser!!!
Liebe Grüße,
Franzi
von
sisku-88
am 10.03.2024, 05:05