Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Mein Sohn ist 9 Monate alt und nächste Woche haben wir eine Gerichtsverhandlung, weil der Kindesvater auf mehr Umgang besteht. Ich habe den Umgang immer zugelassen, allerdings ist der Vater mir gegenüber sehr aggressiv und rastet jedes Mal vor dem Baby aus. Über das Jugendamt wurde eine Familienhebamme bestellt, die die Umgänge mit dem Vater und meinem Sohn alle zwei Wochen wahrnehmen sollte, ohne meine Anwesenheit. Das ganze haben wir 3x probiert und jedes Mal musste ich meinen Sohn nach 20 Minuten brüllend und hyperventilierend abholen. Nun ist es so, dass in den Wochen dazwischen ich weiterhin die Umgänge begleiten muss und mein Sohn sofort hysterisch anfängt zu schreien, wenn er den Vater nur sieht. Mein Sohn lässt keinen Körperkontakt zum Vater zu, lässt sich nicht einmal von ihm im Kinderwagen Schieben, obwohl ich dabei bin. Ich habe das gefühlt, dass mein Sohn eine starke Antipathie entwickelt hat . Die Umgänge gestalten sich dann so, dass ich meinen Sohn eine Stunde lang trage und der Vater dann wieder nach Hause geht. Ich habe mehrmals versucht, ihm zu erklären, dass ein Baby fremdelt und man es nicht zwingen sollte, wenn es klar und deutlich zeigt, dass es nicht will. Der Vater kann weder auf die Bedürfnisse meines Sohnes eingehen, noch sie stillen, ihn beruhigen oder in sonst einer Weise versorgen. Es ist dem Vater egal, er besteht auf seine Rechte und wie es meinem Sohn dabei geht, ist völlig nebensächlich. Jetzt mache ich mir große Sorgen, dass mein Sohn einen Schaden davon nimmt oder dass die Beziehung zwischen meinem Sohn und mir gestört wird, weil ich ihn immer dieser untragbaren Situation aussetzen muss. Kann das passieren? Habe wahnsinnige Angst, dass das Gericht gegen das Wohl des Kindes entscheidet und mein Sohn womöglich noch öfter und länger dieser Situation ausgesetzt sein muss. Vielen Dank Pauli
von paulii2 am 02.08.2020, 12:17