Guten Tag Frau Dr. Althoff,
gibt es bei obstruktiver Bronchitis (mit Sauerstoff Absinken, bis 87%, und Rasseln und Pfeifen in der Lunge) verträgliche Alternativen zu Salbutamol..?
Unsere Tochter (8) verträgt das Präparat sehr gut, doch unser Sohn, der generell leider sehr viel weniger verträgt als seine Schwester, reagiert sofort mit hohem Puls (150) und starker Unruhe darauf.
Während es dem einen Kind sichtbar besser geht, geht es dem anderen deutlich schlechter.
Wir waren schon beim Kinder-Lungenfacharzt, der auch die obstruktive Bronchitis diagnostizierte.
Leider konnte er uns aber keine Alternative zum Salbutamol nennen. Es muss doch aber irgendetwas geben..? Wir können doch dem Kind nicht ein Mittel geben, auf das es so ungut reagiert..?
Gerade der hohe Puls gefällt mir gar nicht, es geht ihm auch nicht gut damit.
Eine Freundin aus einer anderen Stadt bekam von ihrem Kinderarzt Budenosid zur Inhalation weil ihre beiden Töchter (5 und 8) ständig schwere Pseudokrupp-Anfälle hatten und das Salbutamol nicht mehr half. Ich weiß aber nicht ob es hier im off-Label-Use eingesetzt wurde (?)
Wir wären unglaublich dankbar wenn Sie uns Alternativen zum Salbutamol empfehlen könnten -
Wir würden dann unseren Kinderarzt darauf ansprechen.
(Inhalieren mit 0,9% Kochsalz hilft nicht, 3% Kochsalz Ampullen, die unser Kinder-Lungenfacharzt empfohlen hatte, werden nicht vertragen. Darauf wird die Nase wund und brennt und der Hustenreiz wird stärker ohne dass sich dabei etwas löst.)
Ganz herzlichen Dank und mit freundlichen Grüßen
von
Mum-of-two
am 07.12.2023, 15:39
Antwort auf:
Alternative zu Salbutamol?
Hallo Mum-of-two,
generell ist Salbutamol ein sehr gut verträgliches Medikament, das wenig Nebenwirkungen hat, da es ja inhalativ angewendet wird. Der hohe Puls ist eine gängige Nebenwirkungen, macht aber normalerweise nichts, sage ich mal. Ich wüsste auch nicht, dass bei Kindern ein anderer Wirkstoff eingesetzt wird und gerade der Lungen-Facharzt müsste das ja eigentlich wissen. Manche sind auch erst ab 6 Jahren zugelassen etc. Sie könnten mal nach Reproterol fragen, jedoch unter Vorbehalt, da ich wie gesagt meinen würde, dass sich der Lungen-Facharzt besser auskennt. Zudem ist ja die Frage, ob es innerhalb derselben Wirkstoffgruppe nicht auch zu denselben Nebenwirkungen kommen würde...
Budensonid ist ein Cortisonpräparat und daher eine völlig andere Wirkstoffgruppe und keine Alternative. Das wird lediglich manchmal zusätzlich eingesetzt. Salbutamol wird zudem nicht bei Pseudokrupp-Anfällen eingesetzt, da hier ein ganz anderer Auslöser vorliegt, insofern verstehe ich die Geschichte nicht so ganz...
Die Anwendung von 3%igem Kochsalz kenne ich nur zum schleimlösen. Schleim ist ja aber normalerweise nicht das vordergründige Problem bei einer obstruktiven Bronchitis, sondern hier sind ja die Bronchien verengt und müssen erweitert werden, was das Salbutamol tut. Dass das hochprozentige Kochsalz die Atemwege reizen kann, ist bekannt. Sie könnten versuchen, es 1:1 mit Wasser (Ampullen aus der Apotheke) zu mischen, um eine 1,5%ige Dosierung zu erreichen. Das wird immer wieder gemacht, wenn das 3%ige zu sehr reizt.
Ansonsten kann ich Sie nur wieder an den Lungen-Facharzt verweisen, mit dem Sie das ganze nochmal besprechen könnten...
Ich hoffe, die Bronchitis ist bald ausgestanden! Gute Besserung und viele Grüße!
von
Miriam Althoff
am 07.12.2023