Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich habe ein Thema, das ich einfach nicht aus meinem Kopf bekomme. Wir haben einen Sohn, er ist gerade neun Monate alt geworden. Er ist unser erstes Kind. Wir haben lange auf ihn gewartet und sind unheimlich glücklich, ihn zu haben. Aus Angst vor dem Plötzlichen Kindstod haben wir unseren Sohn seit der ersten Nacht im Beistellbett im Elternschlafzimmer schlafen lassen. Tagsüber haben wir verschiedene Positionen gewählt, sowohl für den Schlaf, als auch für die Wachphasen. Einzig die Bauchlage haben wir in den ersten Wochen etwas vernachlässigt. Auch unsere Hebamme wies uns nicht darauf hin. Nach circa zwei Monaten fiel uns eine Abflachung seines Hinterkopfes auf. Wir haben dies zwei Wochen später beim Kinderarzt angesprochen. Wir haben Physiotherapie verschrieben bekommen. Und ab diesem Zeitpunkt konsequent tagsüber die Bauchlage forciert. Von 0 auf 100. Nachts haben wir eine Seitenlagerungsschiene genutzt. Auf meine ausdrückliche Bitte hin (ich mache mir große Vorwürfe, dass es zu der Abflachung kam), hat uns unser Kinderarzt eine Überweisung zu einem Spezialisten ausgestellt. Der Kopf wurde vermessen, ein Helm ist nicht notwendig. Das war Anfang Dezember. Mittlerweile sind vier Monate vergangen. Die Kopfabflachung hat sich weiter verbessert. Allerdings bekomme ich das Thema nicht aus meinem Kopf. Ich sehe es. Und achte permanent darauf. Motorisch ist unser Sohn gut entwickelt. Er rollt sich seit Monaten, er robbt seit fünf Wochen, er übt den Vierfüßler, er macht den Seitsitz/Zwergensitz. Gestern war ich nochmals beim Kinderarzt. Nun fällt dieser wohl für einige Zeit aus und ein Vertretungsarzt hat sich den Kopf angesehen. Er meinte, dass es kaum auffällt und dass jetzt nichts mehr passieren kann. Also der Kopf sich nicht mehr ins Negative verformen kann. Können Sie diese Aussage bestätigen? Ist der Kopf mit neun Monaten so fest, dass es zu keiner Verformung mehr kommen kann? Ich traue mich nämlich nach wie vor nicht, unseren Sohn in den Kinderwagen zu legen, sondern trage ihn konsequent mehrere Stunden am Tag in einer Babytrage. Autofahrten mit Kind werden größtenteils vermieden, da ich nicht möchte, dass er lange im Babysafe liegt. Parallel dazu kontrollieren wir nachts fast stündlich die Kopflage unseres Kindes und drehen den Kopf bei Bedarf auf die prominente Seite. Ist dies noch notwendig? Flacht der Kopf eines neun Monate alten Babys wieder ab, wenn er nachts zehn Stunden auf der bereits abgeflachten Seite liegt? Tagsüber verbringt er viel Zeit in Bauchlage, robbt durch die Räume, dreht sich aber natürlich auch hin und wieder auf den Rücken, um Gegenstände zu erkunden, zu rasseln, … Sie merken, ich steigere mich regelrecht hinein in dieses Thema. Lange Rede, kurze Frage: kann sich der Kopf eines neun Monate alten Babys weiter negativ verformen? Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Hilfe!
von Ina-23 am 12.04.2022, 14:42