Bei unserer Tochter (4 Monate) wurde vor ca. 2 Monaten Neurodermitis festgestellt. Ich bin nun mit ihr in homöopatischer Behandlung, da ich nicht immer kortisonhaltige Salben verwenden möchte und die anderen Salben keine Besserung bringen. Meine Ärztin riet mir nun, das erste Jahr auf Impfungen zu verzichten, da es für unsere Tochter sonst zu viel ist.
(Die erste Impfung mit 3 Monaten hat sie aber schon erhalten).
Soll ich die weiteren 2 Teilimpfungen (Tetanus, Hepatitis, usw)nun doch noch machen lassen (ev. abwarten, bis sie nur ganz schwach Neurodermitis hat) oder es wirklich riskieren, sie erst mit etwa 1 Jahr impfen zu lassen.
Bitte um Ihre Meinung dazu
Mitglied inaktiv - 07.05.2003, 15:54
Antwort auf:
Impfen bei Neurodermitis
Ich empfehle Ihnen, die Impfungen NICHT zu verschieben. Es ist eine weit verbreitete Ansicht, Impfungen könnten den Verlauf einer atopischen Dermatitis (der medizinisch gesehen bessere Begriff als "Neurodermitis") ungünstig beeinflussen. Der Nachweis dafür fehlt aber. Die Gefahr der durch Impfungen vermeidbaren Infektionskrankheiten aber ist real.
Es ist durchaus sinnvoll, die Impfungen nicht gerade im akuten Schub bei gereizter Haut durchzuführen (falls das Kind nach der Impfung Fieber bekommt weiss man sonst nicht ob dies durch eine Infektion der Haut bedingt ist oder eine Nebenwirkung der Impfung...) - sie aber ganz in das 2. Lebensjahr zu verschieben halte ich für bedenklich.
Ich empfehle Ihnen auch, in einem kompetenten pädiatrischen Zentrum Rat zu suchen, was die Langzeitbehandlung der Haut betrifft.
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 07.05.2003