Frage:
Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Hallo,
ich bekomme mein 4. Kind und hatte auch schon 2 FG, die jedesmal mit einer Anti-D-Spritze abgeschlossen wurden.
Während der letzten Schwangerschaft bekam ich durch diese Prophylaxe in der 30. SSW einen anaphylaktischen Schock und musste u.a. mit starken Kortisongaben behandelt werden.
Da das Kind Rh.neg. ist, brauchte ich zum Glück im Wochenbett diese Spritze nicht noch einmal.
Jetzt bin ich 21. SSW und die routinemäßige Prophylaxe-Spritze steht wieder vor der Tür.
Natürlich beschäftige ich mich jetzt mehr mit dem Sinn oder Unsinn dieser Prophylaxe und mir gehen verschiedene Fragen durch den Kopf:
1. Wie groß ist das Risiko, dass mein Blut mit dem kindlichen Blut in Kontakt gekommen ist? Wodurch kann das während einer normal verlaufenden Schwangerschaft ohne Unfälle eigentlich passieren?
2. Normalerweise muss die Anti-D-Spritze spätestens 72 h nach der Geburt des Kindes gegeben werden. Ist sie dann in den angegebenen SSW, wo sie routinemäßig empfohlen wird, nicht ein Schuss ins Blaue? Die Wirkung würde ja voraussetzen, dass ein Kontakt mit dem kindlichen Blut in den letzten 72 h statt gefunden hat.
3. Käme alternativ ein regelmäßiger Antikörper-Suchtest infrage?
Leider finde ich hier absolut kein Material, was meine Fragen beantwortet. Meine Ärztin gab mir auch nur eine entsprechende Broschüre, die vom Rhesogam-Hersteller erstellt wurde und zwar aussagt, DASS die Spritze auch während der Schwangerschaft notwendig ist, aber nicht WARUM sie notwendig ist.
Vielleicht haben sie eine Antwort und vielleicht haben sie auch Erfahrung mit Rh.pos. Kindern von Rh.neg. Frauen, die die Vorsorgeuntersuchungen nicht ganz so regelmäßig besucht haben und deshalb diese Maßnahme nicht in Anspruch genommen haben.
Vielen Dank!
LG
Kalli
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 11:22
Antwort auf:
Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
o.t.
von
Martina Höfel
am 01.12.2009
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Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Ich habe O negativ und habe die Anti-D spritzde schon 4 mal bekommen, alle meine Kinder haben Blutgruppe O Positiv( wie mein Mann) meine Hebamme hat mir das so erklärt: die Anti-D spritze bekommen die Frauen wegen einer möglichen folgeschwangerschaft weil das Kind könnte ja Positiv sein und dann würde der Körper der Mutter gegen das Kind arbeiten.
Die spritze nach der Geburt habe ich bei unserem letzten Kind( von ca. 1 1/2 Jahren) nicht mehr bekommen, da wurde ein Antikörper-Suchtest gemacht und keine Antikörper gefunden und somit brauchte ich die spritze nicht.
Nun bin ich in der 13 SSW mit Kind NR.5 und werde die Spritze wieder bekommen, aber ich finde es gibt schlimmeres!!!!
GGLG Cleo+4Kids und einem Bauchzwerg( 13SSW)
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 11:54
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Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Es gibt sicher schlimmeres als Spritzen, aber einen anaphylaktischen Schock in der Schwangerschaft mit Notfallbehandlung und Krankenhausaufenthalt muss ich nicht noch mal haben!
Mich interessiert auch nur der Sinn der Prophylaxe WÄHREND der Schwangerschaft. Die Spritze danach finde ich einleuchtend.
LG
Kalli
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 12:32
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Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Das weiß ich auch nicht, habe das nie hinterfragt weil es hieß ES MUSS SEIN, naja so ein anaphylaktischen Schock ist sicher nicht witzig, weißt du den warum du das hattest??
GGLG Cleo+4Kids und einem Bauchzwerg( 13SSW)
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 12:46
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Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
In Deutschland wird die Rhesus-Prophylaxe schon in der Schwangerschaft empfohlen, da nicht ausgeschlossen werden kann, daß es auch während der Schwangerschaft zu einem Übertritt kindlichen Bluts in den Kreislauf der Mutter kommen kann.
Bei Deiner Vorgeschichte wäre aber zu überlegen, die Vorteile der Prophylaxe gegen die möglichen Nachteile eines anaphylaktischen Schocks abzuwägen.
Als zusätzliche Maßnahme sollte, falls noch nicht geschehen, die Blutgruppe des Vaters bestimmt werden: sollte diese rh-negativ sein erübrigt sich die Spritze ja sowieso; mischerbig RH-positiv ist er ja sowieso, wie sich beim letzten Kind gezeigt hat.
Auch wenn er positiv ist besteht ja immerhin die Möglichkeit, daß das Kind rh-negativ ist!
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 16:02
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Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Vielen Dank, aber ich hatte mir doch Antworten auf meine Fragen erhofft.
Mein Mann ist "leider" Rh.pos, unser 1. Sohn auch.
Dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass das mütterliche Blut schon während der Schwangerschaft mit dem kindlichen Blut in Kontakt gekommen sein könnte, steht auch in der Broschüre, die ich vom Arzt bekommen habe.
Um das persönliche Risiko abzuwägen hätte ich gerne gewusst, WIE das kindliche Blut in den mütterlichen Kreislauf kommen könnte!
D A N K E !!!
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 23:05
Antwort auf:
Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Nun, die Plazentaschranke ist wohl nicht derart dicht wie früher angenommen.
Mittlerweile gibt es aber Möglichkeiten, den kindlichen Rhesusfaktor aus dem Blut der Mutter zu bestimmen. Diese Methode wird noch nicht routinemäßig angewandt, ist aber vorhanden. Bei regelmäßiger Durchführung könnte man ca. 35% der rh-negativen Mütter die Rhesus-Spritze ersparen, da ihre Kinder rh-negativ sind, was man ja normalerweise in der Schwangerschaft noch nicht weiß.
Sprich doch Deinen FA darauf an - eine Indikation wäre bei Dir gegeben.
Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 23:33
Antwort auf:
Wozu dient die Anti-D-Prophylaxe während der Schwangerschaft
Vielen Dank!
Das hilft mir sehr weiter. Um diese Möglichkeit wusste ich nicht.
LG
Kalli
Mitglied inaktiv - 02.12.2009, 08:25