Frage: Schwangerschaftszucker

Hallo, ich bin derzeit in der 24 SSW und hatte heute meinen Zuckerbelastungstest. Meine Werte waren 98 / 166 / 104. Man muss auch erwähnen dass ich übergewichtig bin. Laut meines Hausarztes sind die Werte grenzwertig und es kontrolliert werden muss. Weiß aber nicht was grenzwertig heißt. Habe ich Schwangerschaftszucker oder nicht. Er meinte alles weitere bespricht mein Frauenarzt mit mir. Da ich meinen nächsten Termin erst in einer Woche habe, bin ich jetzt total verunsichert. Könnt ihr mir sagen, was die Werte zu bedeuten haben bzw an was uch mich halten soll. Weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Auf was ich jetzt schon achten kann bzw was passieren kann. lg

von Nesa am 13.04.2018, 20:10



Antwort auf: Schwangerschaftszucker

Liebe Nesa, wenn der Test korrekt durchgeführt wurde (Nahrungskarenz; Laborbedingungen, nicht Handmessgerät), dann steht die Diagnose bei : größer/gleich 5,1 mmol/l (92 mg/dl). Da ist nichts grenzwertig. In dem Fall wird man dazu raten, dass die Patientin in einer diabetologische Praxis oder einem Perinatalzentrum parallel mit betreut wird. Bei der diabetologischen Praxis sollte es sich optimaler Weise eine handeln, die sich auch in der Betreuung schwangerer Frauen gut auskennt Unter optimaler Einstellung des Blutzuckers lassen sich Folgen in aller Regel verhindern. Nur der Vollständigkeit halber: früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l) diese Komplikationen fast vollständig verhindern. Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne (Gestations)diabetes. Was passiert in Ihrem Körper? 75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt. D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem gut eingestelltem Diabetes ist alles normal. Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt das hohe Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Die Kinder müssen dann sofort mit Glucose versorgt werden. Die Therapie des GDM erfolgt nach dem Blutzuckertagesprofil mit Zielwerten von unter 90 mg/dl nüchtern und unter 120 mg/dl zwei Stunden nach dem Essen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 15.04.2018