Frage: Plazentarest

Sehr geehrte Frau Höfel! Sehr geehrter Dr. med. A. v. Stutterheim! Leider musste ich am 1. März meine Zwillingstöchter in der 23. Ssw zur Welt bringen (Verdacht Infektion). Die Geburt verlief spontan und endete nach 26 Stunden Wehen, was die Babys leider nicht überlebten. Ich hatte danach eine Ausschabung, wo kleine Reste entfernt wurden. Nun hatte ich zunächst einen unauffälligen Wochenflussverlauf, nach 3,5 Wochen wurde dieser erneut blutig für zwölf Tage und hält sich seitdem immer noch als dunkelrosa Schmierblutung. Ich war wegen der Blutung beim Ultraschall. Es zeigt sich nun einen eingewachsenen Plazentarest bzw. eine alte Einblutungszone 21x11x22 mm. Diese Gewebsansammlung ist jedoch nicht durchblutet. Es wird vermutet, dass es sich von alleine zurückbildet und ich bis dahin weiter mit Schmierblutungen rechnen muss. Am 6.4. wurde das Areal noch mit 31x16x30 mm bemessen. Würden Sie diesem Procedere zustimmen? Das man weiter abwartet und nicht ausschabt? Stellt es eine Gefahr für eine erneute Schwangerschaft dar? Darf ich mit diesem Befund überhaupt schwanger werden? Außerdem wurden meine Eierstöcke heute, 17.4., mit folgenden Daten bemessen: rechtes Ovar: Größe 43mm x 28mm mit 8 stat. Follikel < 6mm linkes Ovar: Größe 32mm x 19mm mit 3 Follikel < 10mm Am 6.4. waren die Daten: rechtes Ovar: Größe 40mm x 34mm linkes Ovar: Größe 43mm x 26mm Kann man hinsichtlich dieser Veränderung etwas über den Eisprung oder den Hormonstatus sagen? Ich frage deswegen, weil bei mir letztes Jahr PCO diagnostiziert wurde und die Schwangerschaft mittels Hormone stimuliert wurde. Einige Ärzte glauben, dass es eine Fehldiagnose war. Wann ist es sinnvoll eine Blutuntersuchung machen zu lassen, um die Hormone zu überprüfen? Was wären die Indizien für eine Infektion bei der Frühgeburt meiner Zwillinge? VIELEN DANK!!!!

von Schnecke88 am 17.04.2012, 14:46



Antwort auf: Plazentarest

Liebe Schnecke, Sie sollten nicht schwanger werden, bevor der Placentarest nicht aus der Gebärmutter verschwunden ist. Allerdings würde ich erst die nächste Regel abwarten, bevor ich an eine Ausschabung denken würde. Oft blutet so ein Rest einfach ab (bis dahin ist mit Zwischenblutungen zu rechnen). Eine Ausschabung birgt einfach das Risiko, dass auch die Basalschleimhaut mit abgehoben wird. Das kann zu Problemen in einer weiteren Schwangerschaft führen (ungünstige Einnistungsbedingungen). Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 17.04.2012



Antwort auf: Plazentarest

Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich hatte ja bereits nach der Geburt eine Ausschabung... Was kann passieren, wenn dieser Teil nicht verschwindet? Sollte eine Blutung ausgelöst werden, damit es schneller abbluten kann? Kann die Pille helfen?

von Schnecke88 am 17.04.2012, 23:24



Antwort auf: Plazentarest

Liebe Schnecke, alle Spekulation nützt jetzt nicht. Sie können im Moment nur abwarten. Damit etwas abbluten kann, muss es sich (in diesem Fall die Schleimhaut) erstmal aufbauen. Die Pille ist da kontraproduktiv. Man wartet also auf den Aufbau der Schleimhaut, in der Hoffnung, dass die betroffene Region mit abblutet. Auf eine Curettage verzichtet man zum jetzigen Zeitpunkt, diese häufig Spuren in der Gebärmutter hinterlassen. Die Gebärmutter ist mit Schleimhaut ausgekleidet (Basalis). In der zweiten Zyklushälfte wird diese Schleimhaut hoch aufgebaut (Compakta), damit das befruchtete Ei sich einnisten kann. Bei einer Curettage wird ein Teil der Schleimhaut (Compakta) mit abgetragen. Dabei kann es passieren, dass zu viel Schleimhaut mitgenommen und die Basalis verletzt wird. Sprich. an manchen Stellen der Gebärmutter fehlt Schleimhaut. Dadurch ist an diesen Stellen zuwenig Schleimhaut für eine Einnistung oder die Placenta nistet direkt in der Basalis und ist nur schwer zu lösen. Arbeitet der Operateur mit sehr viel Vehemenz ist es auch möglich, dass die Gebärmutterwand verletzt wird. Diese Stellen vernarben und machen bei einer erneuten Schwangerschaft vielleicht Probleme. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 18.04.2012