Sehr geehrte Frau Höfel,
Gestern habe ich den kleinen Glucosetest bei meinem Frauenarzt gemacht.
Zu dem Test bin ich nüchtern gegangen, habe morgens nur ein Glas Wasser getrunken.
Das Zuckerwasser habe ich bis auf 2 schlucke auf ex getrunken, da ich zur Untersuchung zum Arzt rein musste.
Nach 45 min. Wurde mir dann einmal Blut abgenommen.
Heute kam der Anruf, dass der Test auffällig war und ich morgen zum großen Test kommen soll.
Kann das Ergebnis verfälscht sein, weil ich das Zuckerwasser auf Ex getrunken habe?
Mein Blutdruck ist normal und die Entwicklung des Kindes liegt in der Norm nicht zu groß und zu schwer.
Wenn der kleine Zuckertest auffällig ist, wie hoch ist das Risiko das ich Schwangerschaftsdiabetis habe?
Was bedeutet es für mich und mein Kind, wenn ich Schwangetrschaftsdiabetis habe?
Gibts da Risiken und auf was muss ich achten?
MfG
von
KSE
am 15.01.2020, 17:00
Antwort auf:
Kleiner Glucosetest auffällig
Liebe KSE,
der kleine Test wird häufig vorgeschaltet. Ja, wenn er auffällig ist, dann ist der große (mit 75g) dran.
Korrekt durchgeführt (Nahrungskarrenz vorher und unter Laborbedingungen), dann zeigt er einen Diabetes oder eben nicht.
Früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l) diese Komplikationen fast vollständig verhindern.
Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne (Gestations)diabetes.
Was passiert in Ihrem Körper?
75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt.
D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem gut eingestelltem Diabetes ist alles normal.
Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt das hohe Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Die Kinder müssen dann sofort mit Glucose versorgt werden.
Die Therapie des GDM erfolgt nach dem Blutzuckertagesprofil mit Zielwerten von unter 90 mg/dl nüchtern und unter 120 mg/dl zwei Stunden nach dem Essen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.01.2020