Frage: Einschlafnuckeln

Liebe Frau Höfel, ich bräuchte bitte Ihre Einschätzung bzw Tipp: 1. Unser Sohn 9,5 Monate alt, braucht immer die Brust zum Einschlafen, ansonsten brüllt er sich in Rage. Wir haben auch einen Schnuller, aber meistens wird nur die Brust akzeptiert. I versuche nun schon länger dies abzugewöhnen, weil er natürlich nachts nach jedem Aufwachen auch die Brust verlangt und diese schreiend einfordert. Würden sie das auch abgewöhnen? Er schreit voll, es heißt doch, babys sollen entspannt einschlafen mit einem niedrigen Cortisolspiegel. Aber wenn er weint bis ich ihm die Brust gebe (auch 20-30 Minuten wsl), ist das doch Vollstress vorm schlafen.... sobald die Brust drinnen ist, entspannt er sich komplett. Kann das gut bzw richtig sein, wenn er so sehr weint und so verkrampft vorm einschlafen ist??? 2. Er ist ein eher schlechter Esser. Gemüse mittag ist schon ein Highlight wenn er 5 Löffel isst. Abends und morgens den Getreidebrei isst er relativ brav und trinkt auch Wasser dazu. Trotzdem kommt er alle eineinhalb- zwei Stunden und schläft total unruhig ( schon seit Geburt ein katastrophaler Schläfer und hab mich auch schon gefühlte hundertmal verzweifelt an sie oder an die Nebenforen gewandt deswegen) weil ich endlich die Nächte ersehne und brauche, in denen er mal mindestens drei Stunden am Stück schläft.. haben Sie zufällig noch Gedanken dazu? Zur info: er schläft im Familienbett. Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort und Bemühungen! Liebe Grüße Sylvia

von Sylvia_B am 09.09.2020, 10:22



Antwort auf: Einschlafnuckeln

Liebe Sylvia, Ihr Sohn würde mit Brust entspannt und zügig einschlafen? Dann ist die eine Lösung: Brust geben und gut ist. mit Schnuller oder Hinhaltetaktik brüllt er sich in Rage? Auch das ist normal, weil er natürlich nicht verstehen kann, warum ihm sein bewährtes „Schlafmittel“ entzogen wird! Dagegen protestiert er - lautstark und ausdauernd. Der Grund mag sein, dass er weiß, dass nach kräftiger Anstrengung die Brust wieder kommt. Der Knackpunkt sind Sie. Nicht falsch verstehen! Sie schreiben, dass Sie schon seit geraumer Zeit versuchen ihm die Brust abzugewöhnen. Um sie ihm dann doch wieder zu geben! Das erzeugt bei Ihnen Frust und Stress. Und das überträgt sich häufig aufs Kind. Ihr Sohn kann Ihren Wunsch nicht erfüllen. Er kann ihn gar nicht begreifen. Er lebt völlig nach seinen Bedürfnissen und abhängig von seiner Hirnreife. Sie müssen die Marker setzen. Sie wollen nachts nicht mehr stillen? Dann müssen Sie das Stillen (liebevoll, aber konsequent) abstellen und bei Bedarf ersetzen. Das bringt vielleicht kein durchschlafendes Kind, aber die Möglichkeit den Vater mit einzubeziehen. Oder Sie wählen den einfacheren Weg: stillen und weiterschlafen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.09.2020