Hallo Frau Höfel,
mein Sohn ist 22 Monate alt, Ende Februar habe ich abgestillt. Ganz sanft, wirklich Schrittweise rückwärts, da war er ü 19 M alt. Viell hab ich aber doch was falsch gemacht, er ist verrückt nach meiner Brust. Ich bin also seit ü 3M dabei, ihm das fummeln abzugewöhnen. Nehme deine Hand weg, sage bestimmt nein.. es gibt aber nur Gebrüll. V. a. morgens rennt er mir nach u ruft nach mir u meiner Brust, schreit u weint, ist nur auf dem Arm mit Hand auf meiner Brust ruhig.
In den letzten Wochen empfinde ich das verstärkt u fange auch langsam an zu zweifeln. Mein Umfeld, auch m Mann, melden mir ständig zurück, dass das nicht normal sei. Mein Mann ist abgenervt u dann nicht immer sehr nett zu dem Kleinen.
Haben Sie einen Tipp?
Bisher bin ich ruhig geblieben, hab ihm erklärt, dass ich nicht möchte, dass er an der Brust spielt, er nicht immer hoch kann, Mama sich anziehen muss usw. Langsam bin aber auch ich an meiner Grenze. Seit Monaten - auch schon vor dem Abstillen - kann ich nicht mal in Ruhe aufs Klo u brauche morgens ewig zum fertigmachen mit entsprechender Beschallung durch meinen Sohn.
Papa kann leider nicht unterstützten. Da wird das Geschreie noch größer u es heißt nur "Mama Mama Mama".
LG und vielen Dank von einer gestressten Mama
von
Sonntagsgoere
am 03.06.2019, 08:00
Antwort auf:
Brust fixiert
Liebe Sonntagsgöre,
Sie haben nichts falsch gemacht. Sie haben lange gestillt und dann langsam abgestillt.
Ihr Sohn hat also seine heißgeliebte Brust und damit seine Nahrungsquelle, seinen Schnuller, seinen Ruhepol verloren. Wir wissen alle, das dem nicht so ist, aber für Ihr Kind fühlt es sich so an.
Und Kindern kann man das NICHT rational erklären. Alles erklären hilft nicht. Sie könnten auch den Wetterbericht herunterbeten. Ihr Kind will an die Brust und sonst nichts.
Kennen Sie das? Sie sind so richtig in Rage, weil Sie Ihren Willen nicht bekommen? Da ist doch egal, ob einer nett mit Ihnen redet oder ein anderer zur Ablenkung ein Bild zeigen will - am liebsten würden Siedas doch von Tisch fegen! Wir tun das nicht, weil wir uns beherrschen können. Kinderkönnen das nicht. Kinder haben bis zum Ende des dritten Lebensjahres Ihre Emotionen nicht unter Kontrolle. Sie probieren und probieren und probieren.
Und bedingt durch die Reaktionen die sie bekommen, legen Sie manchmal noch eins drauf.
Ich würde ihn morgens auf den Arm nehmen, ihm ein paar Minuten Hand auf der Brust gönnen - dann Schluss. Ohne viele Worte. Vielleicht hilft Bestechung mit einem Spielzeug, welches es nur in dem Moment gibt.
Kaufen Sie sich notfalls ein paar Schallschützer für die Ohren.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 04.06.2019