Hallo! Meine Kleine (6,5 Monate) hat, nachdem ich vor ca 3 Wochen abgestillt habe, immer noch kein Interesse an anderen Lebensmitteln als ihre Fläschchenmilch. Egal was ich ihr zum Essen (Gemüse, Obst) oder Trinken (Tee, Saft, Wasser ect.) anbiete, sie verzieht das Gesicht und dreht empört den Kopf weg. Gewichtsmässig hat sie ihren 5wöchigen Frühchenrückstand jedoch aufgeholt. Inzwischen rühre ich ihr Karotten-Kartoffelbrei mit ins Fläschchen, um ihren Geschmack zu wecken. Sie sieht uns auch interessiert beim Essen zu, mag aber selbst nichts probieren. Auch nicht den K-K-Brei pur. Soll ich ihr noch Zeit geben oder gibt es Tricks, die Ihr empfehlen könnt?
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Schöne Grüsse,
Heidi
Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 11:36
Antwort auf:
Baby hat keinen Appetit
Liebe Heidi,
ich weiss ja, dass es in den Fingern juckt, sobald das Kind dem Löffel hinterher schaut oder die ersten 6 Monate vorbei sind (zumal, wenn überall steht, dass man einen Tag später anfangen kann.......).
Ihr KInd würde auch einer Flasche mit hochprozentigem Alkohol hinterher schauen - oder einer brennenden Zigarette.
Ist ja auch spannend! Aber Ihr Kind signalisiert: ich bin noch nicht soweit! Deshalb bitte auch nicht tricksen und das Essen in die Flasche packen.
Die Kleinen haben nämlich noch keinen Sinn für Abwechslung!
Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit!
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!"
Liebe Grüße
Martina Höfel
Mehr Info:
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Babyzeit
von
Martina Höfel
am 10.05.2007
Antwort auf:
Baby hat keinen Appetit
Hallo Anglefisch,
ich würde ihr Zeit geben und das Interesse ausnutzen, wenn sie nach Eurem Essen greift oder probieren möchte. "Verärgere" sie nicht mit dem "probieren müssen"... Milchflasche ist doch auch noch völlig in Ordnung. Meine wurde 8 Mon. gestillt und war ein echter Wonneproppen. Muß also mit 6,5 Mon. noch keine andere Nahrung essen wollen...
Ich würde ggf. - wenn Du es unbedingt testen willst - mal mit Pastinake probieren. Das mögen viele lieber, als Möhren!
Guten Appetit und hab Geduld!
Mira
Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 12:33
Antwort auf:
Baby hat keinen Appetit
Danke, Frau Höfel, dass Sie sich Zeit für diese ausführliche Antwort genommen haben. Man will ja doch nicht, dass das Kind - wie so oft beschrieben - ohne Beikost einen Nährstoffmangel erleidet. Sie haben mich diesbezüglich wirklich beruhigt.
Schöne Grüsse,
Heidi mit Leni
Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 10:50