32.SSW.Streptokokken B,Antibiotikum?

PD Dr. med. Axel Hübler Frage an PD Dr. med. Axel Hübler Kinderarzt und Neonatologe

Frage: 32.SSW.Streptokokken B,Antibiotikum?

Lieber Prof.Jorch, Ich habe ein paar Male seit 3-4 Wochen über Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen gelitten und hat mich deswegen 2 Male vom FA untersuchen lassen.Dieser konnte jedesmal keine vorzeitige Wehentätigkeit feststellen,der Mumu war immer zu und nicht verkürzt,der PH der Scheide bei 4,4.Das zweite Mal konnte ich ihn überreden,einen vaginalen Abstrich zu machen und ihn auf Bakterien untersuchen zu lassen (Bakterienkultur). Als das Ergebnis der Untersuchung vor ein paar Tagen vorlag (Streptokokken B,reichlich vorhanden),riet er mir vor einer Antibiotikatherapie ab,aus Angst vor den möglichen Nebenwirkungen,wie erneute Scheideninfektion. Sehr verunsichert,ließ ich mir vor einem anderen FA untersuchen und er riet mir dagegen zur Antibiotikatherapie,jetzt in der 32.SSW (Cephaclor,oral,5 Tage lang,2 Tabletten pro Tag). Dann erkundigte ich mich im Internet und las,daß eine Antibiotikatherapie vor der Entbindung nicht mehr gemacht werden sollte,daß es bei 70% der behandelten Frauen zu einer erneuten Besiedlung der Scheide bis zur Geburt kommt. Andererseits kann man in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Stand September 2004 zur Prophylaxe der Neugeborenensepsis (frühe Form) durch Streptokokken der Gruppe B,Folgendes lesen : "1)Die prophylaktische bzw. nicht indikationsbegründete Gabe von Antibiotika frühzeitig während der Schwangerschaft noch vor Beginn der Wehentätigkeit und/oder vor einem Blasensprung bei symptomlosen Schwangeren mit einer GBS-Besiedlung hat sich als nicht effektiv erwiesen und sollte deshalb unterbleiben, da bis zu 70% der behandelten Frauen zum Zeitpunkt der Geburt wieder eine GBS-Kolonisation aufweisen (E 2a). Unabhängig von dem beschriebenen Vorgehen gilt, • 2)dass alle Patientinnen mit einer symptomatischen oder asymptomatischen GBS-Bakteriurie während der Schwangerschaft umgehend antibiotisch zu behandeln sind und in jedem Fall zum Zeitpunkt der Entbindung unabhängig vom Schwangerschaftsalter eine intrapartuale Chemoprophylaxe erhalten, da bei ihnen mit einer besonders hohen Keimdichte zu rechnen ist. Bei den betroffenen Frauen kann auf das GBS-Screening zwischen der 35. und 37. Woche verzichtet werden (E2a)." Zum Punkt 1:kann ich als "symptomlos" betrachtet werden,wenn ich über Unterleibsschmerzen geklagt habe,andere Befunde sonst in Ordnung waren? Soll der Punkt 2 doch bedeuten,daß ich dieses Antibiotikum jetzt nehmen soll,um u.a. eine Frühgeburt zu vermeiden? Danke für ihre Antwort. Francoise

Mitglied inaktiv - 11.02.2005, 22:10



Antwort auf: 32.SSW.Streptokokken B,Antibiotikum?

Hallo Ich hatte in der 33.ssw einen Blasensprung und später bekam ich dann die Nachricht das ich mir Steptokokken eingefangen hatte die nicht vorher vom Fa erkannt wurden. Mein Fa hat auch immer nur den PH wehrt genommen und nie einen vaginalen Abstrich. Aber da ich auch nie Anzeichen hatte war es wohl Schiksal. Ich an Deiner Stelle würde schon Antibiotika nehmen denn 32.ssw ist ja noch was früh. Dein Baby hat zwar 99% Überlebungschancen aber wenn die Geburt aufzuhalten ist wieso nicht?? Mein Fa hätte mit sofort Medikamente gegeben wenn er diese Bakterien früher festgestellt hätte. Achja... Mein Sohn ist natürlich gesund und munter musste aber nach der Geburt noch eine Athemhilfe haben und auch Antibiotika nehmen da er infiziert war. Lg Darja mit Justin heute 11 Monate

Mitglied inaktiv - 12.02.2005, 19:38



Antwort auf: 32.SSW.Streptokokken B,Antibiotikum?

Hallo Darja! Danke vielmals für deine Antwort! Ich habe mir heute eine dritte Meinung eingeholt und zwar die des Chefarztes des KHs ,wo ich entbinden werde (Professor).Er hat mir zur Einnahme geraten,da es dem Baby nicht schaden kann.Ich habe mir das Antibiotikum gekauft und nehme es ab morgen ein. Der erste FA ist ein "Öko"-Freak,ist grundsätzlich gegen schulmedizinische Medikamente wie Antbiotika (er hat eine Naturheilmittelzusatzausbildung). Das letzte Mal ,als ich eine Nierenentzündung und Blasenentzündung hatte,in der 18 .SSW,hat er mir auch davon abgeraten.Ich habe sie natürlich trotzdem genommen und seitdem hatte mein Vertrauen in ihm sehr gelitten. Er wollte mir das erste Mal keinen Abstrich machen,hat auch nur den PH-Wert gemessen und da er normal war,dachte er ,es gibt nichts.Erst als ich das zweite Mal darauf bestand,hat er den Abstrich zum Labor geschickt. Es war ihm sittlich peinlich,als er mir das Ergbenis gab .Aber er wollte trotzdem kein Antibiotikum verschreiben,mit der Begründung,diese Bakterien seien nicht gefährlich! Im Internet habe ich aber danach ganz etwas Anderes gelesen!Darum bin ich zum 2.FA gegangen und habe beschlossen,bei ihm zu bleiben! Solche Abstriche sollten meiner Meinung regelmäßig im Laufe der SS gemacht werden,um symptomlose Infektionen rechtzeitig zu entdecken und Frühgeburten zu vermeiden. LGFrancoise

Mitglied inaktiv - 12.02.2005, 21:14



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