Lieber Prof.Jorch, Ich habe ein paar Male seit 3-4 Wochen über Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen gelitten und hat mich deswegen 2 Male vom FA untersuchen lassen.Dieser konnte jedesmal keine vorzeitige Wehentätigkeit feststellen,der Mumu war immer zu und nicht verkürzt,der PH der Scheide bei 4,4.Das zweite Mal konnte ich ihn überreden,einen vaginalen Abstrich zu machen und ihn auf Bakterien untersuchen zu lassen (Bakterienkultur). Als das Ergebnis der Untersuchung vor ein paar Tagen vorlag (Streptokokken B,reichlich vorhanden),riet er mir vor einer Antibiotikatherapie ab,aus Angst vor den möglichen Nebenwirkungen,wie erneute Scheideninfektion. Sehr verunsichert,ließ ich mir vor einem anderen FA untersuchen und er riet mir dagegen zur Antibiotikatherapie,jetzt in der 32.SSW (Cephaclor,oral,5 Tage lang,2 Tabletten pro Tag). Dann erkundigte ich mich im Internet und las,daß eine Antibiotikatherapie vor der Entbindung nicht mehr gemacht werden sollte,daß es bei 70% der behandelten Frauen zu einer erneuten Besiedlung der Scheide bis zur Geburt kommt. Andererseits kann man in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Stand September 2004 zur Prophylaxe der Neugeborenensepsis (frühe Form) durch Streptokokken der Gruppe B,Folgendes lesen : "1)Die prophylaktische bzw. nicht indikationsbegründete Gabe von Antibiotika frühzeitig während der Schwangerschaft noch vor Beginn der Wehentätigkeit und/oder vor einem Blasensprung bei symptomlosen Schwangeren mit einer GBS-Besiedlung hat sich als nicht effektiv erwiesen und sollte deshalb unterbleiben, da bis zu 70% der behandelten Frauen zum Zeitpunkt der Geburt wieder eine GBS-Kolonisation aufweisen (E 2a). Unabhängig von dem beschriebenen Vorgehen gilt, • 2)dass alle Patientinnen mit einer symptomatischen oder asymptomatischen GBS-Bakteriurie während der Schwangerschaft umgehend antibiotisch zu behandeln sind und in jedem Fall zum Zeitpunkt der Entbindung unabhängig vom Schwangerschaftsalter eine intrapartuale Chemoprophylaxe erhalten, da bei ihnen mit einer besonders hohen Keimdichte zu rechnen ist. Bei den betroffenen Frauen kann auf das GBS-Screening zwischen der 35. und 37. Woche verzichtet werden (E2a)." Zum Punkt 1:kann ich als "symptomlos" betrachtet werden,wenn ich über Unterleibsschmerzen geklagt habe,andere Befunde sonst in Ordnung waren? Soll der Punkt 2 doch bedeuten,daß ich dieses Antibiotikum jetzt nehmen soll,um u.a. eine Frühgeburt zu vermeiden? Danke für ihre Antwort. Francoise
Mitglied inaktiv - 11.02.2005, 22:10