Frage: Umgang mit Trotzverhalten

Hallo Frau Ubbens, unsere Tochter ist jetzt 17 Monate und momentan recht häufig trotzig bzw. ärgert sich wenn etwas nicht so läuft wie sie es gerade möchte. Z.B. isst sie sehr gerne zwischen den Hauptmahlzeiten Ziegenkäse pur. Das isst sie lieber als jeden Dinkelkeks oder anderes. Sie darf ihn auch gerne essen, nur in Maßen, da ich möchte, dass sie sich zu den Hauptmahlzeiten satt isst und nicht zwischendurch. Nun ist es so, dass sie oft auf den Kühlschrank zeigt und das heißt, dass sie Käse möchte. Ich gebe ihr dann am Tag max. 2-3 x ein kleines Stück von einer Käsescheibe und sage beim letzten Mal auch immer dazu, dass es danach nichts mehr gibt. Manchmal sage ich auch, dass der Käse alle ist. Kann ich nur nicht immer sagen, weil sie es manchmal sieht, dass da noch was ist ;) Nun meine Frage. Sie reagiert manchmal, wenn auch selten, sehr heftig in Form eines Trotzanfalles. Ich bleibe dann standhaft. Nur frage ich mich ob es für sie nicht auch völlig verwirrend ist. Mal darf ich Käse, dann wieder nicht. Versteht sie das in ihrem Alter schon? Und dann noch eine andere Frage. Bei belanglosen Dingen richten wir uns oft danach, was sie möchte. Z.B. am Esstisch. Manchmal isst sie alleine, manchmal möchte sie noch gefuttert werden. Was uns grundsätzlich nichts ausmacht, also füttern wir sie. Das fordert sie dann auch nicht trotzig sondern bittet uns ganz lieb. Für uns also kein Grund ihrem Wunsch nicht nachzugehen. Genauso ist es manchmal, dass ich sie füttern will, sie dann aber den Kopf schüttelt und ihrem Papa den Löffel gibt. Sodass er sie dann füttert. Spricht da was gegen? Viele sagen uns: Na Eure Tochter zeigt Euch aber ganz schon wo es lang geht! Das verunsichert mich manchmal. Nur sehe ich keinen Grund, warum ich solch belanglosen Wünschen nicht nachgehen soll. Da gibt es so viele Beispiele. Manchmal will sie mit Papa zur Musik tanzen, manchmal mit mir. Aber haben wir nicht alle gewisse Vorlieben und Situationen in denen wir bestimmte Dinge lieber machen bzw. lieber mit gewissen Personen? Und genauso ist es doch auch bei Kindern. Wir möchten ein harmonisches Miteinander wo jeder so sein kann wie er ist. Und natürlich richten wir uns, im gewissen Rahmen, nach den Wünschen unserer Tochter. Das gilt natürlich nicht für Dinge sie sein müssen. Jacke anziehen wenn es raus geht, Mütze aufsetzen, Zähne putzen usw. Da gibt es keine Diskussion, da erklären wir Ihr in Ruhe warum das nunmal dazu gehört und dann ist das auch kein Problem. Wir haben so auch selten Konflikte. Nur wie so oft lässt man sich von aussen beunruhigen. Mich würde daher mal ihr fachlicher Rat interessieren. Herzlichen Dank und best Grüße.

von LeLa258 am 07.09.2015, 19:37



Antwort auf: Umgang mit Trotzverhalten

Liebe LeLa258, Ihre Tochter versteht noch nicht, warum sie einmal Käse darf und dann wieder nicht. Führen Sie evtl. lieber kleine Zwischenmahlzeiten ein, zu denen sie sich gemeinsam an den Tisch setzen. Dort kann Ihre Tochter gerne Ziegenkäse angeboten bekommen. Stellen Sie nur soviel auf den Tisch, wie sie davon essen darf und gerne zusätzlich andere Kleinigkeiten. So bestimmen Sie, wann gegessen wird und können immer, wenn die Hand zum Kühlschrank zeigt, sagen, dass sie später gemeinsam essen. Nach wenigen Malen wird Ihre Tochter dies verinnerlicht haben und zwischendurch selten bis gar nicht auf den Kühlschrank zeigen. Gerne dürfen Sie den Wünschen Ihrer Tochter nachkommen, wie Sie es derzeit tun. Aus meiner Sicht klingt alles gut aufeinander abgestimmt und die wirklich wichtigen Dinge entscheiden ja Sie. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 08.09.2015



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