Schock-Erlebnis

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schock-Erlebnis

Meine Tochter fragte mich heute, ob ich ab und zu auch so ein Kribbeln in der Scheide spüren würde. Vorher sagte sie mir noch, sie wolle mir ein Geheimnis anvertrauen und dann aber nie wieder davon sprechen. Sie hätte heute mit einem Spielkameraden das getan, was Erwachsene auch tun. Sie fühle sich jetzt aber so schlecht, dass sie das getan hat. Sie erklärte mir, dass sie jetzt Angst habe, etwas ganz furchtbares getan zu haben. Ich habe dann erfahren, was passiert war. Der Spielfreund hat sie überredet, sich auszuziehen und er wollte und hat es wohl auch getan, seinen Penis bei ihr eingeführt. Er habe ihr dabei weh getan und darauf hin habe sie sich weg gedreht und die Sache war vorbei. Mein Kind hat ein völlig schlechtes Gewissen; sie sagt, sie habe ein Gefühl, als würde sie von etwas verfolgt. Ich bin fast zusammengebrochen vor Schreck, habe aber Fassung bewahrt und sie beruhigt, aber auch erklärt, dass man in ihrem Alter sich nicht zu solchen Dingen überreden lässt. Wir haben vereinbart, nicht mehr über die Sache zu reden. - Ist das denn richtig? Ich nehme nicht an, dass der Junge "richtig" in sie eingedrungen ist, muss ich das feststellen lassen? Soll ich mit den Eltern des Kindes darüber reden, was vorgefallen ist? - Er sagte meiner Tochter, er habe das auch schon mit seiner Freundin gemacht. Danke für Ihren Rat.

Mitglied inaktiv - 11.01.2008, 21:25



Antwort auf: Schock-Erlebnis

Hallo Ratsuchende Unabhängig vom Alter empfehle ich Ihnen, mit dem behandelnden (Kinder-)Arzt zu sprechen und Ihre Tochter ggf. untersuchen zu lassen, um auch sicher zu gehen, dass sie nicht verletzt wurde. Auch bin ich der Meinung, dass sehr wohl über dieses Erlebnis gesprochen werden sollte, ggf. unter Hinzuziehung eines Psychologen (fragen Sie bitte den Arzt danach), damit Ihre Tochter keine sexuelle Störung davon trägt, wenn sie dauerhaft von diesem Erlebnis verfolgt wird. Wirklich vergessen kann sie es meiner Meinung nach nur, wenn sie es verarbeiten kann. Die Mutter des Jungen sollten Sie sachlich über die Information Ihrer Tochter unterrichten und auch über Ihre weitere Vorgehensweise; aber bitte möglichst ohne jegliche Vorwürfe. Auch sie möchte bestimmt Ihren Sohn davor schützen, straffällig zu werden.- Bitte handeln Sie rasch! Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.01.2008



Antwort auf: Schock-Erlebnis

Ich will mich nicht gross einmischen, aber eine Altersangabe wäre sicherlich nicht schlecht. :-) Ist dein Kind 5 oder 15 Jahre alt? Im übrigen denke ich das die "Abmachung nicht mehr drüber zu reden" nicht so glücklich ist.

Mitglied inaktiv - 11.01.2008, 22:33



Antwort auf: Schock-Erlebnis

dass deine tochter nicht mehr drüber reden will zeigt doch, wie sehr es sie mitgenommen hat. denn wenn es nicht so belastend für sie wäre, könnte und würde sie ja drüber sprechen. ich würde mich schnell an den kinderarzt und eine beratungsstelle wenden (z.b. wildwasser oder pro familia). deine tochter muss ja auch nicht unbedingt drüber reden; mit kindern wird z.b. oft spieltherapie gemacht. so kann auch so manches verarbeitet werden, ohne es selbst direkt ansprechen zu müssen. aber wenn du die sache auf sich beruhen lässt läufst du gefahr, dass sich dieses erlebnis bei ihr unverarbeitet festsetzt und später bzw. in ihrer entwicklung probleme bereiten wird. das muss nicht nur das thema sexualität betreffen sondern beispielsweise auch kontaktängste. alles gute! MF mit der mutter des jungen würde ich auf jeden fall- sachlich- reden. und wegen einer untersuchung, wenn er noch ein kind ist wird er nicht in sie eingedrungen sein, aber evtl. mit einem finger? ihr körperempfinden wird ja irgendwo her kommen.

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 11:00



Antwort auf: Schock-Erlebnis

Die Kinder sind 7 und 8 Jahre alt - also noch nicht in einem straffähigen ALter (?) Ich habe sehr ausgiebig mit ihr über diese Sache gesprochen. Den Vorschlag, nicht mehr darüber zu reden, hat sie gemacht. Gestern sagte sie mir, sie wisse schon gar nicht mehr wie das heißt, was der Junge und sie getan hätten. Ich habe ihr dann nochmals vorsichtig ermahnend erklärt, warum sie diese Sache in ihrem Alter nicht tun darf und sie aufgefordert, ganz klar NEIN zu solchen "Handlungen" zu sagen. Bringe ich das Kind nicht eher in Schwierigkeiten, wenn sie sich jemand fremdem anvertrauen soll ? - sie will ja nicht einmal, dass ihr Papa die Sache erfährt - auch sonst darf niemand davon wissen. Sie schämt sich. - Es ist nicht so, dass der Junge ihr verboten hätte, darüber zu reden.

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 11:58



Antwort auf: Schock-Erlebnis

Deine Tochter hat das Vertrauen zu dir- und das ist doch wirklich ganz schön viel Mut von ihr. Das Vertrauen solltest du ihr nicht kaputt machen, in dem du mit ihr zur Beratung/Psychologe gehst, sondern du für sie als vertrauter Gesprächspartner da bist. Ich würde an deiner Stelle zur Sexualberater/in gehen (Pro Familia oder so), um DICH beraten zu lassen. Die können dir sicher Tipps geben, wie du mit deiner Tochter sprechen kannst u. ihr helfen kannst (Verarbeitung der Situation, in wie weit du aufklären u. erlich sein musst, Selbstbewusstsein stärken lernen). Wenn die Fachleute es für nötig halten, geben sie dir sicherlich auch den Rat, mit ihr vorbei zu kommen o. mit einem Psychologen zu sprechen. Ich glaube wenn du direkt mit ihr z. Psychlogen o. Berater gehst, wird für sie aus der Sache mehr gemacht, als es ist u. sie macht sich noch mehr Vorwürfe (für deine Tochter ist es ja schon schwer genung u. dann würde noch ein Riesen-Fass mit Psychologe u.Co aufgemacht). Außerdem kannst du ja auch mal mit der Leherin/Erzieherin/...? wo auch immer das passiert ist, sprechen, denn ich finde der Junge muss beobachtet werden, ob sein Verhalten normale Neugierde ist oder ob da mehr hintersteckt (vielleicht vom Umfeld her). Und noch ein Tipp: Selbstvertrauen sollte deine Tochter bestimmt mehr bekommen, um bestimmter "nein" sagen zu können. Vielleicht will sie Theater spielen? Einen Selbstverteidigungskurs machen? ... Viel Erfolg

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 16:48



Antwort auf: Schock-Erlebnis

mit beratung meinte ich auch in erster linie für lotte; um dadurch herauszubekommen, welches weitere verhalten sinnvoll sein kann und DANACH und VORSICHTIG das mädchen ggf. weitere unterstützung anzubieten. da sie sich offenbar stark schämt scheint mir doch ein gewisser handlungsbedarf.

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 23:45



Antwort auf: Schock-Erlebnis

Hallo Nochmal, sind Sie sich sicher, dass Ihre Tochter nicht verletzt wurde, haben Sie eingehend mit ihr gesprochen und möchte sie nicht, dass noch Jemand von ihrem Erlebnis erfährt, sollten Sie ihren Wunsch respektieren, sie aber die nächste Zeit sehr gut beobachten, mit ihr evtl. ein weiteres Mal sprechen und sich beim behandelnden Arzt oder auch Pro Familia beraten lassen, wenn Sie selbst fühlen, dass Ihre Tochter dieses Erlebnis sonst nicht vollständig verarbeiten kann. Sie selbst kennen Ihre Tochter sehr viel besser, als wir hier aus Ihren Zeilen lesen können und ich hoffe, dass Sie mit diesen Antworten einige brauchbare Tipps zur eigenen Meinungsbildung mit nachfolgender Handlungsweise erhalten haben. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.01.2008



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