Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Hilfe, ich bin am Ende. Meine Tochter ist 4 und hat eine extreme Bindung zu mir (Mutter). Es war schon von Anfang an als Baby sehr anstrengend, aber wir haben das gut hinbekommen. Als sie 1 Jahr war hat mein Mann sehr sehr viel Zeit mit ihr verbracht. Waren spazieren, auf dem Spielplatz, viel gespielt und das täglich. Dennoch hing sie sehr an mir und hat, gerade während der Stillzeit, viel gestillt und gekuschelt mit mir. Was aber schon immer problematisch war, solche Dinge wie essen und trinken geben, wenn ich dabei bin oder umziehen, waschen etc. Von Kindergarten holen oder gar bringen ist nicht mehr möglich bei ihr. Mittlerweile hat mein Mann auch keine Lust mehr darauf. Solange ich in der Nähe bin, wehrt sie sich mit allen Mitteln. Sie schreit, bockt, haut, spuckt und weint bis zum erbrechen, wenn der Papa etwas machen soll,sei es eine Kleinigkeit wie einen Deckel öffnen und ich sage dann, das kann der Papa machen. Also hat der Papa das Kind noch nie ins Bett bringen dürfen oder bettfertig machen, etc. Manchmal lässt sie es zu, meistens aber rastet sie regelrecht aus. Sind sie alleine unterwegs, ohne mich, scheint es zu funktionieren. Sonst ist die Große sehr gut ihrer Entwicklung, alles super, sehr intelligent, nur manchmal emotional sehr überfordert. So ist es dann eben heute passiert. Ich habe nach dem einkaufen noch einige Dinge verräumt und Tochter wollte sich nicht die restlichen Schlafsachen von Papa anziehen lassen. Alleine aber hatte sie auch keine Lust. Ich bin heute dazu übergegangen, dass die beiden das endlich hinbekommen müssen. Wir haben noch eine jüngere Tochter und mein Gedanke war, dass jeder ein Kind abends fertig macht, damit es schneller geht und wir noch paar Minuten zusammen zum Lesen oder erzählen haben. Ich bin es leid alles alleine machen zu müssen bei der Großen. Ich habe keine Lust, dass sie den Papa so überextrem ablehnt und das schon immer. Es ist definitiv keine Phase sondern Dauerzustand. Den kann ich nicht mehr ertragen. Immer nur, nein, Mama soll. Sie sagt ihm auch total ungerne tschüss wenn wir rausgehen, ein Küsschen auf die Wange gibt es sehr selten für Papa, meist läuft sie schmollend raus und hofft keiner sagt was. Auch das gute Nacht Ritual bei ihm lässt sie meist sein. Jedenfalls ist sie total ausgerastet. Hat gebrüllt bis zum umfallen. Sie schrie, als würde man ihr etwas ganz schreckliches antun, und streckte die Hände nach mir aus: Mama Mama hilf mir, hol mich bitte. Zieh du mich bitte an, Mama Mama bitte. Usw. Auch hat sie zum Papa gesagt: hör auf ich mag dich nicht. Das ist ja sehr verletzend. Mein Mann hat mittlerweile keinen Nerv mehr für dieses"Theater". Er ist sehr schnell angespannt, gereizt und wird auch laut und streng. Aber umso mehr er sich darüber aufgeregt umso schlimmer ist es dann. Er hat sie dann mehr oder weniger mit Kraft festhalten müssen, da sie getreten hat, und ihr dann die Schlafhose angezogen. Er wollte sie dann noch auf den Arm nehmen, damit sie sich beruhigt und ist mit ihr aus dem Zimmer. Statt sich zu beruhigen ist sie noch mehr ausgerastet und hat den Papa ins Gesicht gehauen, weil sie nicht aus dem Zimmer wollte in dem ich mich auch aufhielt. Da das Nervenkostüm meines Mannes am Limit war, hat er entsprechend reagiert. Er wurde sehr sehr laut und hat geschimpft mit ihr. Es wurde so heftig, dass ich dazwischen gehen musste. Beide hatten quasi völlig die Kontrolle über sich verloren. Ich glaube fast, dass er ihr eine gewischt hätte, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre. Auch wenn ich selbst mit Schläge und Prügel aufgewachsen bin, Kinder schlagen ist für mich tabu. Da hört es dann einfach auf. Also stritten auch noch mein Mann und ich, weil ich ihm Vorwürfe gemacht habe, er solle gefälligst erwachsen und ruhig reagieren anstatt sich in Rage bringen zu lassen. Tja, nun sind alle erschöpft, miteinander im Streit und ich weiß nicht mehr weiter. Natürlich haben wir auch Mal wieder vor den Kindern diskutiert, weil es einfach in dem Moment akut war. Und ganz klar bin ich an allem Schuld, weil ich sie so lange gestillt habe (2,5 Jahre) und immer alles besser weiß und sowieso habe ich sie nur verwöhnt. Ich würde sie verhätscheln, ihr alles durchgehen lassen etc. Mein Mann gibt sich schon Mühe mit den Kindern, er ist fürs basteln und spielen zuständig und trotzdem stimmt es bei den beiden nicht. Wie kann die Beziehung zwischen Papa und Kind endlich funktionieren? Vorallem wenn ich verfügbar, sprich präsent, bin. Ich habe manchmal echt den Eindruck, dass die beiden sich nicht grün sind, dass sie sich einfach nicht leiden können. Kann man dagegen überhaupt etwas tun? Was kann ich tun um meiner Tochter klar zu machen, dass auch der Papa Dinge erledigt. Da mein Mann abends auch mal länger auf der Arbeit ist, kann er nicht regelmäßig die Abendroutine übernehmen. Wie sollen wir künftig mit solchen Attacken umgehen? Ich kann nicht einfach die Wohnung verlassen, wenn die beiden zusammen sind. Die Ehe leidet auch sehr unter diesen Meinungsverschiedenheiten, wie auf gewisse Aktionen zu reagieren ist. Danke fürs lesen bis hier hin

von ZoKiSo am 15.03.2023, 21:26



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Lieb ZoKiSo, meine beiden Vorrednerinnen haben schon gut geantwortet. Ihre Tochter lehnt den Papa nicht ab. Sie sieht nur Sie als engste Bezugsperson und möchte Sie nicht teilen und am liebsten die ganze Zeit mit Ihnen verbringen. Ihre Tochter ist in dieser Hinsicht sehr willensstark. Wie aber damit umgehen? Erst einmal sollten Sie sich mit Ihrem Mann zusammensetzen und gemeinsam klären, was sich wer wünscht. Um Ihrer Tochter und dem Papa eine Chance zu geben, sollten Sie in den nächsten Wochen vielleicht tatsächlich ein oder zwei Abende die Woche eine Stunde vor der Schlafenszeit, damit sich ggf. die Gemüter beruhigen können, das Haus verlassen. Nur so kann Ihre Tochter lernen, sich auf den Papa einzulassen. Die beiden können das. Das zeigen sie ja auch in Zeiten, in denen sie schon jetzt alleine sind. Soll der Papa sich ums Umziehen, Abendritual etc. kümmern und Sie sind zu Hause, geben Sie ihm und Ihrer Tochter insofern die Chance, dass Sie nicht im gleichen Raum sind. Machen Sie sich ggf. einen Plan, wer wann im Wechsel die Kinder zu Bett bringt. Nehmen Sie sich Auszeiten am WE, in denen der Papa sich mit den Kindern beschäftigt. Als nächsten Schritt teilen Sie die Kinder zwischendurch auf. Papa verbringt Zeit mit dem einen Kind, Mama Zeit mit dem anderen Kind. Beim nächsten Mal umgekehrt. Wichtig ist, dass Sie als Eltern vor den Kindern möglichst ruhig bleiben und Dinge, die Sie nicht so gut finden, klären, wenn die Kinder nicht dabei sind. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 16.03.2023



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

An einigen Stellen würde ich mehr Konsequenz walten lassen. Sie möchte einen Deckel geöffnet bekommen. Wunderbar, entweder der Papa macht das oder er bleibt verschlossen. Sie möchte nicht angezogen werden? Mit 4 Jahren ist sie in der Lage, sich selbst anzuziehen. Das kann sie tun oder sich von Papa helfen lassen. Andernfalls wird sie das gemeinsame Vorlesen wohl verpassen, denn ihr fangt schon an, usw. Ich denke nicht, dass sie den Papa ablehnt, ich denke eher, dass sich ein Machtkampf entwickelt hat an einer ungünstigen Stelle. Denn scheinbar hat sie ja die Macht, gewisse Prozesse zu steuern. Da ihr die Eltern seid, legt ihr aber die Regeln fest. Wäre es unser Kind würde ich mich mit meinem Mann hinsetzen und mir einen Fahrplan überlegen (was wollt ihr, wie wollt ihr reagieren, usw), ihr diesen kommunizieren (zukünftig wird es so und so ablaufen) und dann unbedingt als Einheit auftreten. Wie oft gehst du dazwischen und intervenierst dann doch? Was hält dein Mann davon? Ich wüsste, dass es meinen Mann irre machen würde. Er würde sich das vermutlich verbitten. Dein Mann sollte sich klarmachen, dass er der Erwachsene ist und ein Kind, auch wenn es sich anfühlt wie der Endgegner :-), nicht die Wirkungsmacht haben sollte diese Reaktionen auszulösen. Nur ihr als Eltern habt jetzt die Möglichkeit die Sprengkraft rauszunehmen, in dem ihr ruhig und gelassen, aber klar bleibt. Euer Kind kann das nicht! Wie alt ist das kleinste Kind? Ist es vllt eine Sache von Geschwisterrivalität? Kämpft sie um Aufmerksamkeit? Wieso kannst du nicht einfach einen Abend in der Woche die Wohnung verlassen? Ich habe es bei uns als sehr gut für alle Beteiligten empfunden, als mein Mann anfing 1x die Woche morgens und abends komplett alleine fertig zu machen. Sie machen es anders als ich, haben aber ihre eigene Machart gefunden. Das wäre unser Weg, ich bin gespannt was Frau Ubbens sagt. LG

von Frau_H. am 16.03.2023, 08:20



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Eure Tochter hat kein Problem mit Papa, wenn du gar nicht verfügbar bist. Das heißt ja, sie hat kein grundsätzliches Problem mit Papa. Sonst würde es ohne dein Beisein/Nähe(Verfügbarkeit auch nicht klappen. Tut es aber. Du erwähnst mehrfach, dass ihr euch vor den Kindern streitet über die Erziehung und das hauptsächlich, weil du mit dem Stil deines Mannes nicht einverstanden bist. Und genau da liegt für mich das eigentliche Problem. Eure Tochter hat genau das aufgegriffen - Mama findet es auch nicht gut, was Papa macht. Sie weiß also bereits, dass sie mit genügend Gegenwehr ihr Ziel erreicht: Papa wird sauer und Mama verteidigt sie gegen Papap bzw. wirft Papa vor, es nicht "richtig" (ruhig genug etc) zu machen und kümmert sich selbst. Dazu kommt: sind die Eltern sich ganz offensichtlich uneinig, verunsichert das ein Kind auch. Und ich nehme an, dein Mann fühlts ich auch nicht wirklich respektiert, wenn sich beide "Frauen" gegen ihn verbünden ;.-) Weswegen er vielleicht auch erst recht keine Lust mehr hat. Eltern müssen nicht alles gleich machen. Menschen sind unterschiedlich, haben unterschiedliche "Schmerzgrenzen" in den Situationen. Das ist vollkommen ok! Über grundsätzliche Entscheidungen und Erziehungsrichtungen sollte man sich einig sein - wie man aber diese durchsetzt, kann unterschiedlich sein. Mein Mann kann in stressigen Situationen zB viel besser noch mal den Spaßkasper rausholen als ich. Dafür bin ich evt. generell die etwas ruhigere, also kann länger etwas mit stoischer Ruhe über mich ergehen lassen bevor ich sauer werde. Mein Mann sagt schneller mal "och nö, da hab ich gerade keine Lust drauf" während ich eher trotz Unlust sage "ok, komm - machen wir". usw. Sind wir uns uneinig, wie man eine bestimmte Situation handhaben sollte, besprechen wir das ohne! Kind. Entweder im Vorfeld - wenn man zB weiß, xy wird wieder schwierig - oder im Nachgang. Bspl: Kind ist bockig, will x mal wieder nicht einfach mal machen (Zähneputzen oder was auch immer) und Papa hat den Kaffe auf und haut sowas raus wie "dann gibt es halt mal 1 Woche kein iPad!. Mir reichts langsam etc". Oder schickt Kind aus Wut über irgendetwas in sein Zimmer. Finde ich das dann überzogen oder so, rede ich mit meinem Mann, wenn Kind in seinem Zimmer verschwunden ist. Und dann kann Papa auch - nachdem er sich beruhigt hat - selber hingehen und zB sagen, dass er zwar echt sauer ist und deswegen xy gesagt hat - aber nochmal drüber nachgedacht und das vielleicht doch nicht fair war und deswegen blablabla. Keiner fällt dem anderen in den Rücken vor unserem Kind. Eskaliert irgendetwas machen wir es eher so, dass ich zB sage "ich glaube, du fängt lieber mal mit dem Kochen an und ich kümmere mich um x" oder umgekehrt mein Mann mir zu verstehen gibt, ich solle mal xy machen und er übernimmt. Also auch hier schon ein eingreifen/trennen - aber kein offenes "geht gar nicht. ich mach das jetzt und du bist raus". Sowas kommt bei uns extrem selten vor. Das alles soll jetzt nicht beschreiben, wie toll wir das machen! ;-) Ich fand es nur einfacher anhand der eigenen Vorgehensweise zu beschreiben, was ich meine mit "an einem Strang ziehen". Setzt euch mal ohne Kinder in Ruhe hin und sprecht darüber, was jeden vone uch stört, er nicht so gut findet und wie ihr die Probleme in den Griff bekommen wollt. Sprecht euch ab und versucht, erst mal Eltern eine Basis zu finden, auf der ihr auch vor euren Kindern als Einheit auftretet. Das heißt nicht, dass immer zu allem ja und amen sagt und niemals dazwischen geht - es kommt aber auf die Art und Weise an, wie man das tut und was man seinen Kindern damit vermittelt: Mama & Papa wollen das Gleiche und sind sich grundsätzlich einig - oder Mama & Papa wissen ja selber nicht, was sie wollen.

von suityourself am 16.03.2023, 09:28



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Ja, wenn ich so darüber nachdenke, dann würde ich mich tatsächlich ein bisschen als Kontrollfreak bezeichnen. Da muss ich wohl ordentlich an mir arbeiten. Ich denke wir versuchen die Abendrituale Sonntags einzurichten, da ist der Papa immer da, hier können wir ansetzen mit der Regelmäßigkeit. Leider sind meinem Mann Zeiten und Regeln oftmals super egal. Er ist ein toller Mann, ein super Vater, aber manche Dinge sind halt echt schwierig umzusetzen, wenn einer so ein bisschen vor sich hin lebt und Sachen egal sind. Die Kinder müssen um 19 Uhr fertig gemacht werden, egal, wirds halt mal 21 uhr. Da hapert es ganz schlimm, aber reden bringt hier nichts. Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich die böse. ICH habe diese Regel aufgestellt, dass die Kinder dann und wann ins Bett müssen. Naja, nicht ganz, sie MÜSSEN einfach ins Bett, damit sie ausreichend Schlaf bekommen, wenn morgens der Wecker klingelt, sollten die Kinder fit sein.. Da prallen zwei Welten aufeinander. Ich bin auch lieber lange wach und stehe auf, wenn es mir passt, aber ich habe nunmal zwei kleine Kinder und kann das Leben so nicht mehr weiterleben. Ich nehme Rücksicht auf meinen Mann, lass ihn tun was und wann er will. Aber so funktioniert halt das Familienleben nicht. Ich MUSS morgens raus, MUSS zur Arbeit. Aber bin ich seine Mutter, die ihm alles vorzuschreiben hat oder ihn maßregeln muss, wenn die Kinder zu spät in den Kindergarten kommen? Selbst das Motzen von der KiTa, wenn die Kinder zu spät sind, interessiert ihn nicht. Da steht er drüber.. Das zerrt schon ganz schön an mir, und ja, dieses Thema kostet mich den allerletzten Nerv. Hier sind einige Themen, in denen wir uns uneinig sind und seit 4 Jahren keine Lösung finden. Was soll ich da machen? Also selbst alles übernehmen, da sonst alles aus dem Ruder läuft? Wenn ich mich raushalte, werde ich dauernd gefragt, wo ist dies wo ist jenes usw. Wo ist da die Selbständigkeit? Seit 4 Jahren sind die Sachen dort wo sie sind. Wie soll ich da reagieren? Wenn ich sage, ich bin nicht da, macht selber, ist es auch nicht okay. Unsere jüngste Tochter wird 2. Die Umstellung war für die Große sehr schlimm. Sie liebt ihre Schwester, aber ja, sie leidet unter der sog, Entthronung. Ich versuche alles mögliche, um beiden gerecht zu werden, jeder seine Zeit mit mir alleine bekommt, aber mache auch deutlich, dass es auch zusammen funktionieren muss. Sorry, jetzt wurde der Text doch etwas länger. Ich musste mal ordentlich Dampf ablassen, um wieder klar sehen zu können. Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass manches große und kleine Problem doch hausgemacht ist. Danke euch

von ZoKiSo am 16.03.2023, 10:37



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Ja, ich neige auch zu Mikromanagement, und es bereitete mir zu Beginn teilweise körperliche Schmerzen, meinem Mann nicht runterzurufen, dass sie in 5 Minuten losmüssen, weil sie sonst im KiGa nicht mehr reingelassen werden während der Frühstückszeit. Es wurden auch schon Rucksäcke, Frühstücksboxen etc vergessen und er musste nochmal los. So what. Heute hat er einen für sich funktionierenden Ablauf gefunden, der gar nicht meins wäre, aber für die 3 funktioniert. Uns hat das Buch "Raus aus der Mental-Load-Falle" extrem geholfen uns neu zu organisieren. Wenn es bei euch schon sehr festgefahren sein sollte, helfen euch vllt 1,2 Stunden Paartherapie, um einen objektiven Blick zu bekommen und das Explosive rauszunehmen. Denn bedenken muss man auch, dass der Prozess der Loslösung von der Mutter ja auch ungemein wichtig ist für die kindliche Entwicklung. LG

von Frau_H. am 16.03.2023, 11:26



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Ich weiß, was du meinst. Und es ist echt schwer, sich dann nicht reinzustürzen und alles doch besser selbst zu machen, weil es ja sonst eh nichts wird ;-) Aber eigentlich müsstest du sagen: "joa, wenn es ihm nichts ausmacht, zu spät zu kommen und die Kita meckert - dann sei es so". Ist ja seine Sache. Genau so müsste er dann aber auch den Kids erklären, warum er da anders agiert als Mama. Und zwar nicht abwertend, sondern neutral. Besser wäre natürlich, ihr findet einen Kompromiss. Aber zur Beruhigung: ist bei uns auch so. Mein Mann ist eine Eule und ER hat kein Problem damit, auch mal länger vorzulesen etc. Ich schon - bringe ich in´s Bett, ist das früher als bei Papa. Und das versteht Kind auch. Will er mich am Abend, muss er eben früher in´s Bett ;-) Aber auch hier haben wir dann doch ausgemacht, dass es eine "spätestens" Uhrzeit gibt - wegen Schule am nächsten Tag. Und weil ich die Wecktante vom Dienst bin. Wird sich daran nicht gehalten und Kind ist am nächsten morgen motzig - gehe ich hin und drücke Papa alles auf´s Auge: sein zu spät in´s Bett bringen, dann darf er gefälligst die Motzerei aushalten. Dann klappt´s idR wieder :-) Ja, man muss einerseits Kompromisse finden, andererseits auch mal selbst entspannter werden und anderen etwas überlassen (auch, wenn es einem körperlich fast schon weh tut). Und eben auch mal hin und wieder einMachtwort sprechen im Sinne von "da bin ich dann aber bitte nicht zuständig - sieh zu, wie du das Schlamassel selber hinbiegst". Das gilt für beide Seiten - für Mütter aber öfter, weil sie einfach doch überproportional öfter die ersten Jahre praktisch alles machen und es ihnen schwerer fällt, diese Rolle ein Stück weit zurück zu fahren.

von suityourself am 16.03.2023, 11:38



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Noch ein Nachtrag: du nennst selbst ein gutes Beispiel mit dem verspäteten Ankommen im KiGa. Was kümmert es dich, wenn der KiGa motzt? Dein Mann bringt doch die Kinder?! Er muss das aushalten und nicht du. Und wenn es ihn nicht stört, auch nicht deine Baustelle. Sollten sie sich bei dir beschweren, darfst du doch gerne an deinen Mann verweisen. Unser KiGa musste das auch lernen, aber inzwischen wissen sie, dass mein Mann auch ansprechbar ist, wenn Windeln etc fehlen oder Dinge geklärt werden müssen.

von Frau_H. am 16.03.2023, 11:42



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Liebe ZoKiSo, um selbst ein wenig "runterfahren" und zwischendurch mal Dampf ablassen zu können, kann es hilfreich sein, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Die Beratung wird von den meisten Städten oder Landkreisen kostenlos angeboten. Probieren Sie gerne aus, ob das auch eine gute Möglichkeit für Sie sein kann. Gemeinsam kann geguckt werden, wie Sie zum einen gut mit den Eigenschaften Ihres Mannes umgehen können, aber auch, wie Kompromisse etc. und Strukturen incl. Konsequenzen aussehen und umgesetzt werden können. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.03.2023



Antwort auf: Kleinkind 4 Jahre eskaliert mit Papa

Danke an alle beratenden. Eine Veränderung meines Blickwinkel hat zumindest ein bisschen dem Ganzen den Dampf rausgenommen. Meine innere Überzeugung und Haltung hat dem kind gegenüber etwas bewirkt. Sie lässt sich nun öfter helfen, etc.. Es gibt noch Bereiche, da bleibt sie stur wie ein Esel, aber so langsam merkt sie, dass Ich es ernst meine und auch nicht abrücke von meiner Aussage. Gestern durfte sogar der Papa trösten. Ich arbeite mit Hochdruck an mir und meiner Einstellung.

von ZoKiSo am 20.03.2023, 20:26



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