Hallo,
bin ratlos.
Die Beziehung zu meiner Schwiegermutter ist nicht gut. Sie ist sehr auf das Bedacht was die Außenwelt denkt und sagt. Zudem ist sie der Einstellung, nur das was sie kennt und damals getan hat ist richtig - inbs. Erziehung.
Wir wohnen in einem Haus, Schwiegerelter unten wir oben.
Besonders schlecht ist es mit der Geburt unser fast 2 jährigen Tochter geworden.
Ich setze mich gerne mit kindgerechter Erziehung auseinander, möchte sie begleiten und nicht machtmäßig besitzen.
Seit der Geburt wird so ziemlich alles schlecht geredet was ich/wir mit unserer Tochter tun. Trotzdem bin ich bemüht ihr eine unbeschwerte Beziehung zu ihren Großeltern zu ermöglichen.
Dies würd leider oft dazu, dass z.B. wenn ich mal wieder ignoriert werde, aber Tochter zu Oma runter will, ich sie auch lasse, soweit es in unseren Alltag passt.
Lasse Sie dann für 30-2Std dann auch mam allein dort, da ich mich Fehl am platze fühle.
Jedoch fällt mir das alleine lassen sehr schwer und wird nur langsam mehr, da meine Wünsche bzgl. meiner Tochter kaum ernst genommen werden (z.B. sollte sie nicht zu früh hingesetzt werden, kein klassisches Laufen lernen da sie eine gesundheitliche Vorgeschichte hat, wo wir mit Ärzten und Therapeuten dran sind, wir wollen derweil noch keine Süßigkeiten).
Es geht also nicht um banale Dinge, wo die Enkel mal verwöhnt werden, sondern um existentielle.
Zudem ist sie viel Zuhause und geht dacon aus, dass meine Tochter ja ständig runterkommen müsste, wann ihr das passt ohne zu wissen was ich geplant habe. Sie spricht auch immer nur meine Tochter an, obwohl sie von mir eine Antwort erwartet und hintergeht/ umgeht mich sobald mein Mann/ihr Sohn daheim sind.
Alle Regel scheinen dann außer Kraft gesetzt.
Z.B. i.d.R. morgens nicht nach unten vorm Frühstück/ Waschen, Mittagspause nur für uns 3 und beim Abendbrot möchte ich auch die 30min mal Ruhe (gehen nicht ans Telefon) und danach ist noch 30min Familienzeit bevor es ins Bett geht.
Doch gestern rief sie an genau zur bekannten Abendbrotzeit und da wir nicht ran gingen, klingelte sie.
In dieser und vielen ähnlichen Situationen will meine Tochter dann logischerweise (sie mag ja ihre Oma und das will ich auch nicht ändern) dahin und ich sag nein.
Oma formuliert ihre Sätze auch immer so, dass sie das ja nur verneinen muss weil Mama/Papa das sagen, sie würde nicht so fiess/genein sein - manchmal wirklich so wortwörtlich.
Dies Thema ist komplex und mir geht es auch eher um die Erziehungsaspekte.
Schade ich meiner Tochter wenn ich nicht immer ihren Wunsch nachgehe, wenn sie nach unten will? Besonders wenn Oma mal wieder geschickt die Situation geschaffen hat, wo ich nur als die Böse da stehen kann.
Mit ihrem anderen Enkel macht sie es genauso, nur kann meine Schwägerin dies auf die Besuchsseit beschränken und da die 2 Dörfer weiter wohnen, haben die mehr Distanz.
Hier bekommt ja Oma sofort alles mit, wenn wir uns bewegen, sodass sie uns wieder abfangen kann.
Habe Angst ich erziehe "umsonst" und meine Tochter rennt dann immer zu Oma, da wird sie alles kriegen!!
Grubdsätzlich finde ich das mehrere Generationen toll sind, solange die wesentlichen Erziehungsgrundlagen den Eltern obliegen und unterstützt werden. Seh ich das zu eng?
Danke
von
Nerwen86
am 15.11.2017, 16:22
Antwort auf:
Erziehung durch Schwiegermutter beeinflusst
Liebe Nerwen86,
Sie sehen es genau richtig. Sie als Eltern legen die Erziehungsregeln fest.
Ihr Mann und Sie sollten sich mit der Oma zusammensetzen und Ihre Wünsche und Grundregeln benennen. Wichtig ist, dass auch Ihr Mann mit seiner Mutter spricht, damit sie erlebt, dass auch er hinter den Grundsätzen steht und nicht nur Sie als Schwiegertochter.
Sie dürfen gegenüber Ihrer Tochter festlegen, wann sie zur Oma gehen darf und wann nicht. "Jetzt bleiben wir zu Hause, weil Mama gleich mit dir spielen möchte, mit dir zum Einkaufen gehen möchte, ... " Geben Sie Ihrer Tochter eine kleine Begründung und bleiben bei Ihrer Entscheidung.
Viele Leute sprechen mit den Kindern, obwohl sie eine Rückmeldung von den Eltern wünschen. Sie wollen "unterbewusst" die Kinder schon mal auf ihre Seite ziehen. Antworten Sie souverän und bleiben standhaft, gerade, wenn Sie "der Aussage" nicht folgen wollen.
Ihre Tochter wird gut unterscheiden können, was Mama oder Oma erlauben. Gelten bei der Oma andere Grundsätze als bei den Eltern zu Hause, unterscheiden Kinder dies und können gut damit umgehen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 16.11.2017
Antwort auf:
Erziehung durch Schwiegermutter beeinflusst
Danke für die Antwort, das beruhigt mich etwas, auch wenn ich dieser täglichen Konfrontation gerne durch ein Umzug umgehen würde.
Eine Nachfrage zu dem souveränen Antworten und dabei bleiben.
Heute z.B. rief die Oma an es sei ein Paket für uns da - nette Info. Da ich eh noch mit meiner Tochters zwecks einer Einladung "kurz" runter wollte, teilte ich das der Oma mit.
Als wir runter kamen wurden gleich alle Fenster zu gemacht etc., was sie immer tut, wenn sie davon ausgeht, dass wir nun erst Mal eine unbestimmte Zeit lang bleiben.
Sie hat sie auf deb Küchentisch gesetzt und ich habe (souverän) gebeten, sie bitte auf einen Stuhl zu setzen, da sie mit ihren knapp 2 Jahren alles nach macht und nun überall dem Tisch sitzen will. Soweit sogut - geglückt und ohne dumme Bemerkung umgesetzt.
Dann aber machte sie eine Torte fertig und meine Tochter war von untem am schauen und Oma bewarb wie ein Weltmeister gerade das, was sie tut, sodass vom bloßen beobachten die Neugier entstandt, dass sie oben gucken will. So schnell wie Oma den Stuhl rangezogen hatte und meine Tochter dann eine Nasespitze entfernt von der Sahnetorte platziert hatte, konnte ich gar nicht schauen.
Da war ich sprachlos, denn Oma weiß genau das unsere Tochter keine Süßigkeiten bekommt, hat 2mal Kuchen probiert, aber es war zudem 11:00Uhr - wenn es ihre "Süßigkeit Haferkleckse" gibt dann nur am Nachmittag. Wenn sie mal probieren will entscheiden wir in dem Moment, aber wir wollen, sagen wir mal keine schlafenden Hunde wecken. Genau das versteht die Oma nicht und lässt keine Möglichkeit aus es irgendwie immer zum Thema zu machen, sogar vor meiner Tochter: Ohh wie gemein, darfst du nix haben Mama und Papa gesagt.
In dem Moment war ich jedoch sprachlos obwohl ich gerne gesagt hätte, wie fies das ist, da kurz vorm Mittag sie zudem eh nix mehr soll - wäre wohl besser gewesen als schweigen?!
Mein Plan war kurz Einladung runter bringen und dann mit meiner Tochter weiter malen.
Aber dann fragte Oma, ob die beiden in ihr Wohnzimmer Lego spielen wollen und schwups waren die beiden weg und ich brachte das Paket in unsere Wohnung.
So werde ich oft meiner Tochter enteignet.
Sie liebt es Lego bei Oma zu spielen, hätte ich da gesagt, wie von Ihnen empfohlen, hätte sie bestimmt provoziert.
Beinhaltet ihr Rat, zu entscheiden, wann sie bei Oma sein kann, auch gegen ihren Willen das durch zu setzen? Also wenn ich Termine habe o.ä. dann fällt mir das nicht so schwer, aber egal ob drinnen oder draußen, wenn ich allein Zeit mit meiner Tochter verbringen will und Oma kommt spontan dazu, bin ich oft abgeschrieben.
Bin ich dann nicht unfair? Ich find es schwierig, da Kinder oft Dinge nicht tun/wollen, es sei denn irgendjemand stößt sie bewussst/unbewusst drauf - also weckt den schlafenden Hund-was die Oma ständig bewusst tut.
Schade ich der Beziehung zu meiner Tochter, wenn ich den Plan mit ihr z.b. zu Malen dann gegen ihren dann neu-entflammten Wunsch Lego in Omas Wohnzimmer zuspielen durchsetze?
Wie kann ich ihr das vermitteln?
Hab das mal ansatzweise versucht und dann kan von Oma vor meiner Tochter mit dem Satt: Ach Mama soll sich nicht so haben. Lass sie doch noch 10min hier spielen. Sie möchte es doch.
Mein Mann ist zwar auf meiner Seite und spricht auch immer wieder mit der Oma, aber das hält alles nur wenige Tage/Wochen an und dann beginnt das Spiel von vorne - oft nit Streit und schlechter Stimmung. Das bekommt meineTochter ja auch , wenn es uns nicht gut geht.
Ist so ein auf und ab langfristig schädlich fürs Kind? Mich zermürbt es und bin daher grad nicht wirklich in der Lage die Erziehung meiner Tochter sachlich zu betrachten in den z.b o.g. Situationen. Ich wünsch ihr eine unbeschwerte Kindheit, gutes Oma Verhältnis...aber so? Ich kann ich kaum vertrauen.
Danke
von
Nerwen86
am 18.11.2017, 22:11
Antwort auf:
Erziehung durch Schwiegermutter beeinflusst
Liebe Nerwen86,
Beispiel Torte: "einmal probieren reicht. Wir wollen ja gleich Mittag essen." Ihrer Tochter schadet es nicht und die Oma muss sich nicht auf den Schlips getreten fühlen, dass das, was sie gut meinte, unterbunden wurde. Bei sich zu Hause hätten Sie vermutlich auch einen Stuhl herangezogen und Ihre Tochter hätte gucken dürfen. Das war also eine ganz normale Handlung Ihrer Schwiegermutter. Bzgl. der Menge des Probierens habe ich schon einen Satz geschrieben.
Machen Sie es sich doch einfacher, in dem Sie nur runter gehen, wenn Sie sich vorstellen können, dass Ihre Tochter Zeit bei der Oma verbringt. Die Einladung und das Paket hätten bestimmt warten können und ggf. am Abend zur Schlafenszeit Ihrer Tochter übergeben bzw. abgeholt werden können. Oder zumindest zu einem späteren Zeitpunkt. Sie hätten erst noch mit Ihrer Tochter gemalt und wären später runter gegangen.
Und ja, Sie dürfen auch Nein sagen, wenn die Oma selbstbestimmt erklärt, dass Ihre Tochter und sie Lego spielen gehen. Bestenfalls gehen Sie zu Ihrer Tochter auf Augenhöhe und erklären, dass nun keine Zeit dafür ist, sie bald aber wieder mit der Oma spielen kann. Weder Ihrer Tochter noch Ihrer Schwiegermutter müssen Sie eine Erklärung abgeben, warum keine Zeit ist. Ihre Tochter wird spätestens im eigenen Zuhause vergessen haben, dass sie auch bei der Oma hätte Lego spielen können.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 21.11.2017