Liebe Frau Schuster, liebe Mütter
heute wende ich mich mit einem Schlafproblem an euch!
Jane-Luisa ist genau 15 Monate alt. seid ihrer Geburt stille ich sie eigendlich immer in den Schlaf, sie schläft im Familienbett oder im Babybalkon, wir haben sie nie weinen lassen oder sonstiges. Sie hat ein kleines nachtlicht an bis wir ins Bett kommen, kann alleine aus dem Bett raus, hat es kuschelig mit ihren Lieblingstieren und kennt das Bett nicht nur zum schlafen sondern auch zum ausgiebigen Kuscheln.
Und dennoch schreit sie, wenn ich abends mit ihr Richtung Bett gehe (sie ist dann hundemüde!)!! Sie schreit wenn sie nicht sofort die Brust bekommt, oder wenn ich sie zu früh abnehme, als würde sie todesangst haben! Schrill und panisch mit vielen, vielen Tränen!
Für Erklärungen oder trösten ist sie völlig taub (ich habe auch sonst den eindruck, dass sie noch nicht sehr verständig ist!)
Mich macht das völlig fertig, ich habe den Eindruck, ich hatte alles falsch gemacht!
Obwohl wir so auf sie eingehen und ihr schlafen als etwas Schönes vermitteln wollen - warum gerät sie so ausser sich??
Das Problem ist auch dies: Nach 15 Monaten und der Schwangerschaft möchte ich wirklich zu gerne mal wieder einen einzigen Abend für mich haben!! Aber mein Mann kann Jane nicht zu Bett bringen! Was ansonsten funktioniert ist, sie lange herumzutragen. Aber mein Mann kann das nicht, wegen Rückenproblemen, und wenn er sich nur mit ihr hinlegt schreit sie alles zusammen. Sie scheint dann auch nicht zu verstehen, dass Mama und die Brust nicht da sind, sie schreit so lange, bis mein Mann mich anruft.
Langsam komme ich an den Punkt an dem ich denke, die ganze kindgerechte Erziehung hat nicht viel gebracht :-( Ich sehe mein verschüchtertes Mamakind und mich, wie ich quasi an das Haus, mehr noch: an das Bett gefesselt bin. Und ich sehe all die konvertionell erzogenen Kinder, die alle viel offener und freundlicher scheinen und deren Mütter Freiräume haben!
Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich sie nicht mehr jeden Mittag und jeden Abend bis zu 2 Stunden stillen möchte, damit sie einschläft! Ich möchte ab 4 Uhr nicht nur mit einem 11 Kilo schweren Kind auf dem Bauch schlafen! ich habe schon überlegt deshalb abzustillen und sie in ein Gitterbett zu legen und das verhasste Schlaftraining durchzuführen. Leider (?) Oder zum Glück (??) schien Jane-Luisa das zu wittern: an diesem tag kletterte sie beim Spielen über ihr Bettgitter. Also würde auch das nicht mehr funktionieren!
Ich kann einfach nicht mehr lange! Frau Schuster, haben sie irgendeinen Rat für mich?? Oder eine andere Mutter?
Bin für jeden Tipp SEHR dankbar!
Sabine
Mitglied inaktiv - 30.04.2002, 21:43
Antwort auf:
Angst vorm Schlafen-gehen??
Hallo Sabine
Auch wenn ich das Stillen für sehr wichtig halte, bringt es m. E. nach Nichts, wenn Kind oder Mutter dadurch sehr unzufrieden werden. Ohne eine innere Harmonie führt das Stillen eher zu einer Belastung!
Wecken Sie in Ihrer Tochter den Stolz schon so "groß" zu sein, dass sie aus einem (Trinklern-) Becher trinken kann. Loben Sie immer wieder ihre Stärke und ihre Vernunft. So kann sie bestimmt bald schon ganz alleine in ihr Bett gehen, nachdem sie zuvor mit Ihnen oder Ihrem Mann im Wohnzimmer gekuschelt hat.
Geben Sie ihr eine Puppe oder ein Kuscheltier in den Arm, das sie ins Bett tragen darf und auf Das sie aufpassen muß, damit es schön schlafen kann. Vielleicht darf sie als Belohnung dann morgens zu einem gemütlichen Kuschelstündchen noch ins große Bett kommen?
Erklären Sie ihr zusätzlich am Abend, dass Sie noch das Eine oder Andere zu erledigen haben und versprechen Sie ihr noch einen Kuß, wenn Sie selbst schlafen gehen, den Sie ihr auch dann in jedem Fall geben sollten, wenn sie schon schläft.
Viel Erfolg und: Halten Sie durch!
von
Christiane Schuster
am 01.05.2002
Antwort auf:
Angst vorm Schlafen-gehen??
Hallo,
habe das gleiche Problem wie Du mit Jane-Luisa. Aber hoffentlich nicht mehr lange. Diese Tortur, die Du beschreibst, hälst Du vielleicht noch ne Weile durch, aber im Endeffekt bringt es beiden nichts, wenn Du mit den Nerven am Ende bist. Ich hab Judith abgestillt, und bin gerade dabei, sie daran zu gewöhnen, daß sie nicht mehr in meinem Arm einschläft. Zur Zeit geht es jeden Abend noch mit Geschrei ab, aber ich denke, daß sich das bald legen wird. Die KLeinen können sonst ja NIE ohne Dich einschlafen-und irgendwann müssen sie es eh lernen. Also still deine KLeine erstmal langsam ab und gib ihr einen Ersatz zum Kuscheln. Dann kommt als nächster SChritt, daß sie nicht mehr in deinem Arm einschläft. Wenn Du magst, kannst Du Dich ja melden unter meiner Email, wie es so läuft...Ich kann Dich gut verstehen- ich geh auch regelmäßig auf dem zahnfleisch...
Viele Grüße-Kopf hoch :)
Marion
Mitglied inaktiv - 03.05.2002, 09:13
Antwort auf:
Angst vorm Schlafen-gehen??
Liebe Sabine!
Ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und ich hoffe, Du findest meine etwas verspätete Antwort noch.
Ich möchte mal sagen, dass Du wohl mit dem, was Du so beschreibst, eigentlich jeder Mami so aus dem Herzen sprichst.
Jede Mami kennt wohl so von sich selbst das Gefühl, mit diesem ach-so-süssem kleinen "Blag" hin und wieder schlichtwegs überfordert zu sein.
Nur die meisten Frauen sind nicht so mutig und wagen das auch noch zu schreiben!!!!
Ich selbst kenne auch das Bedürfnis nach der Ruhe hin und wieder und nach ein paar Stunden Freizeit.
Da kann ich Dich aber auch gleich trösten, denn je älter das Kind wird, umso mehr Freizeit hat man als Mama auch wieder, egal ob Papi aufpasst oder nicht.
Meine Tochter ist jetzt bald drei Jahre alt und ich kann, wenn sie abends oft gegen 17Uhr eingeschlafen ist, dann noch bis zu fünf oder sechs Stunden chatten oder im Internet sein oder telefonieren.
Zum Schlafen wollte ich noch allgemein Dir sagen, dass ich trotz aller Unkenrufe mein Kind IMMER bei mir im Bett habe schlafen lassen.
Ich persönlich habe damit die besten Erfahrungen gemacht.
Zum einen verfügt mein Kind über ein Urvertrauen, wie ich es bei wenigen Kindern sonst beobachten kann.
Sie ist ausgesprochen ruhig, sehr lieb und sehr verschmust, was ich toll finde.
Zudem bekommt sie die körperliche Nähe, die sie braucht.
So habe ich auch kein Kind, das des Nachts schreiend erwacht.
Dass ein Kind aber total viel Zeit in Anspruch nimmt, daran habe ich mich eigentlich so jetzt schon gewöhnt und mein Kind gibt mir soviel zurück, dass ich es gar nicht hergeben mag, auch nicht für einen Disco-Abend nicht.
Geweint habe ich lediglich einmal, einen Tag nach der Geburt, weil ich mich da so hoffnungslos überfordert fühlte.....denn da war die Umstellung so enorm.
Gruss
Karin
PS kannst mir gerne mal ne Mail senden, wenn Du magst
Mitglied inaktiv - 03.05.2002, 19:07