Angst vor unbekannten Situationen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Angst vor unbekannten Situationen

Liebe Frau Ubbens! Vielleicht haben Sie einen Rat für mich. Mein Sohn ist 21 Monate alt (sicher gebunden, normalerweise ein mutiges, fröhliches und lebhaftes Kind). Seit ca. 1 Monat will er keine Gebäude bzw. Situationen betreten, die ihm nicht absolut vertraut sind. Er fängt an zu weinen und zu schreien und versucht alles, um von dort wieder weg zulaufen. Wenn ich ihn hoch nehme zeigt er zum Ausgang und ruft ununterbrochen "Da, da". Das betrifft z.B. das Kinderturnen nach der Sommerpause, wo er bereits zu Weinen anfängt, wenn ich auf den Parkplatz fahre. Besuche bei Freunden, Supermärkte in denen wir nicht jede Woche einkaufen und neuerdings auch Spaziergänge, wenn ich von unserer Standardroute abweiche. Er lässt sich dann mal mehr mal weniger schnell beruhigen. Stillen hilft, aber das ist nicht in allen Situationen möglich. Wenn er sich dann beruhigt hat und auf die Situation einlässt taut er plötzlich ganz schnell auf und scheint viel Spaß zu haben (z.B. beim Kinderturnen). Die Situation ist sehr belastend für mich. Können Sie mir raten, was der Grund sein könnte und wie ich damit umgehen soll? Sollte ich eine Pause von allen Aktivitäten (Turnen, Musikgruppe, Freunde besuchen) machen um ihm diese Situationen zu ersparen oder ist das der falsche Weg? Ich komme mir vor wie eine Rabenmutter wenn ich mein weinendes, strampelndes Kind in diese Situation zwinge. In die Kita geht er übrigens noch nicht sondern wird von mir Zuhause betreut (daher die Gruppenaktivitäten). Ich freue mich auf einen Rat! Liebe Grüße!

von MaxiMama am 09.10.2023, 08:23



Antwort auf: Angst vor unbekannten Situationen

Liebe MaxiMama, viele Kinder im Alter Ihres Sohnes haben eine Zeit lang Trennungsängste. Ihr Sohn möchte nicht zum Kinderturnen, da er weiß, dass Sie ihn absetzen werden und er sich frei in der Halle bewegen "darf", er möchte keine andere Strecke beim Spaziergang gehen, da er nicht weiß, wie Sie sich verhalten werden usw.. Sie müssen Ihren Sohn nicht komplett schonen, können die Situationen aber für ein paar Wochen reduzieren. Überlegen Sie sich, ob Sie mit Ihrem Sohn regelmäßig das Kinderturnen oder die Musikgruppe besuchen, ob Sie mit ihm Spazieren gehen oder Supermärkte besuchen usw.. In ein paar Wochen nehmen Sie dann auch wieder andere "unbekannte" Situationen dazu. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 11.10.2023



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