Vorbereitung auf MRT

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Vorbereitung auf MRT

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, bei meinem 20 Monate alten Sohn muss ein MRT vom Kopf gemacht werden. Ich mache mir Gedanken darüber, wie es für ihn am schonensten gestaltet werden kann. Er darf ja 6 Stunden vorher noch etwas essen und da ich noch stille auch 4 Stunden vorher noch Stillen, ansonsten bis 2 Stunden vorher nur was trinken. Ich weiß, dass er sicher Hunger bekommen wird, da er im Moment ein guter Esser ist. In der Wartezeit werden wir natürlich viel mit Ablenkung arbeiten. Auch der innig geliebte Opa von ihm kommt dann mal vorbei, in der Hofffnung er denkt dadurch nicht so viel ans Essen/Stillen. Aber dennoch ergeben sich für mich einige Fragen: 1) Ich könnte natürlich meinen Mann mit ihm schicken, dann würde zumindest wegfallen, dass er dann ständig an die Brust will und ich das ablehnen muss, andererseits bin ich schon die Hauptbezugsperson für ihn (er sucht auch Trost hauptsächlich bei mir) und ich denke, dass es für ihn wichtig ist, dass ich mit dabei bin. Ich möchte mich auch nicht aus der Verantwortung stehlen und für ihn da sein. Aber was wird leichter sein für ihn? 2) Es wird vermutlich ein Zugang gelegt werden müssen. Es wird ein Betäubungspflaster eingesetzt. Dennoch wird sich mein Sohn wehren, da er es nicht mag, wenn fremde Personen an ihm runhantieren. Ist es besser ich halte ihn in dem Moment oder sollte es jemand anderes machen, damit er Zwang nicht mit mir in Verbindung bringt? 3) Es gibt ja auch einen betäubenden Saft. Bisher konnte mir noch niemand schlüssig erklären, warum denn unbedingt eine Flexüle gelegt werden muss um das Medikament so zu verabreichen, wenn der Saft doch schonender für das Kind wäre? Wissen Sie etwas dazu? 4) Kann ich im Vorfeld etwas tun (mit ihm darüber reden, mal einen Verband spielerisch anlegen usw.?) Das MRT ist in 3 Wochen. 5) Ist es in dem Alter möglich es ihm halbwegs verständlich zu machen, dass es eben sein muss und er sich trotz seiner möglichen Angst verstanden fühlen kann? 6) Ab welchem Alter ist generell davon auszugehen, dass die Notwendigkeit medizinischer Eingriffe verstanden werden kann? Vielen herzlichen Dank! Friederike

von Friederike1 am 22.03.2018, 00:37



Antwort auf: Vorbereitung auf MRT

Liebe Friederike1, als Hauptbezugsperson sollten sie schon dabei sein. Ablenkung wird nötig sein, aber das schafft man in der Regel. Da sie die Tröstende sind und nicht die Zwingende, ist auch später ihre Anwesenheit eher hilfreich. Ein Zugang ist nötig, falls keine ausreichende Sedierung mit Saft möglich ist, evtl. Kontrastmittel gegeben werden muß und man bei Unvorhergesehenem schnell reagieren kann. Ich würde nicht viel vorbereiten und erklären kann man eine solche Untersuchung in diesem Alter nicht. Aber sie können auf dem Weg und im Krankenhaus beruhigend darüber sprechen, was jeweils passiert, auch, dass es jetzt mal wehtut aber nötig ist. Das wird er meist auch nur bedingt verstehen, aber die beruhigende Anwesenheit von ihnen wird ihre Wirkung haben. Dass das eine unagenehme Situation ist können sie nicht verhindern aber mildern. Wird schon klappen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 23.03.2018



Antwort auf: Vorbereitung auf MRT

Ich möchte dir als erfahrene MRT-Mama antworten. Aufgrund einer Erbkrankheit gehen meine Jungs ca. alle 1,5 Jahre ins MRT seit sie ca. 1 Jahr alt sind. Das mit Essen und Hunger ist problematisch. Aber es wird klappen. Wir sind vorher immer in den Zoo oder haben etwas anderes spannendes gemacht, dann war die Zeit schnell vorbei. Gibst du tatsächlich noch so oft die Brust, dass er mit 20 Monaten in der relativ kurzen Zeit unbedingt daran will? Dann würde ich vielleicht wirklich Papa und Opa schicken. Das hat nichts damit zutun, dass du dich da rausziehst. Natürlich kommt das auch auf das Verhältnis zum Papa an. Der Zugang muss gelegt werden, um zum einen evtl die Narkose zu verlängern und zum anderen evtl Kontrastmittel zu geben für eine genauere Bildgebung. Der Saft macht normalerweise nur schläfrig. Bei einem sehr aufgeregten Kind dauert es dann aber sehr lange, bis er wirkt (wenn er überhaupt wirkt). Und für gute Bilder muss er absolut ruhig liegen. In dem Alter haben wir im Vorfeld nichts getan, um die Kinder darauf vorzubereiten, da sie es nicht verstanden haben. Und durch die Häufigkeit ist es inzwischen normal. Die beiden sind jetzt 13 und 10, wissen genau, was Sache ist und seit vielen Jahren geht das MRT schon ohne Narkose. Das absolut Wichtigste ist, dass du bzw ihr als Eltern Ruhe ausstrahlt. Ein MRT ist nichts gefährliches. Lasst euch durch Geschrei und Gezappel nicht aus der Fassung bringen. Ihr schafft das!

von gemref76 am 22.03.2018, 13:49



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Braucht es KiGa-Vorbereitung? (2J.8Mon)

Lieber Hr. Dr. Posth, mit dem KiGa-Platz für unseren Sohn (2 J.8 Mon) klappt es wohl frühest. mit 3 1/2 (Warteliste). Einziger KiGa mit sanfter Eingewöhnung, deshalb will ich warten (bin eh in EZ wg. kl. Schwester 8 Mon.) Frage mich, wieviel altersgleiche Gruppe er bis dahin braucht (Sozialisation, Spieldrang ...)? Entwickelt gutes Selbstver...


Vorbereitung von Urlaub ohne Sohn

Lieber Herr Posth, Mein Mann u. ich haben für Nov. 6 Tage Urlaub geplant, ohne Sohn (27 M.). Ich war schon mal 4 Tage weg, das ging gut, aber da war Papa da. Versuche ihn gerade bei der Oma einzugewöhnen. Geht eigentl. gerne hin, aber bisher nur tags. Als wir ihn letztens dort schlafen lassen wollten, hat er sehr geweint, jetzt bin ich erst einmal ...


Vorbereitung Kinderkrippe - Arbeiten ab wann vertretbar

Hallo Dr. Posth. ich bin gerade dabei mit meinen Vorgesetzten auszumachen, wann und wieviele Stunden ich in naher Zukunft meiner Firma wieder zur Verfügung stehen werde. Meine Tochter ist jetzt 11 Monate, ich hätte die Möglichkeit sie mit 1,5 Jahren in eine Kinderkrippe zu geben. Das wäre im Oktober. Ab Jänner 2012 würde ich dann wieder gerne hal...


Vorbereitung auf Krippen-Betreuung

Schönen guten Morgen Herr Dr. Posth, Da ich studiere und meinen Kleinen bereits für die neue Studierenden-KITA/Krippe angemeldet habe, möchte ich mich schon jetzt mit dem Thema auseinandersetzen. Betreuung würde ich zum OKT des Jahres anstreben. (Im Juni wird er 1 Jahr). Da ich mir aber bewusst bin, dass es eben kein „ABGEBEN und GUT IST“ ist, mö...


Vorbereitung auf Krippen-Betreuung 2

Und dass es hier so „still“ ist, in der Wohnung, (da nicht ständig der Fernseher läuft und nur gezielt Musik) sehe ich eher als Vorteil und als einen Ruhepol in dem er sich wohlfühlt. Ich ebenso. (Lautstärke kann er in gesundem Maße auch haben)Ich mache mir einfach Gedanken bei all den Kommentaren. Ich für mich sage, NEIN es ist ok so und es ist au...


OP Vorbereitung

Lieber Herr Dr. Posth, mein Sohn wird im Sommer 4 Jahre. Nun steht bei ihm Mitte März eine Nasenpolypen Op an mit einem Krankenhausaufenthalt von ca. 3 Tagen. Dazu habe ich nun einige Fragen: 1. Wir haben noch einen Kleinen Sohn mit 10 Monaten. Nun bin ich am Überlegen wer von uns beiden denn ins KH mitgehen sollte zur OP? Die LL klappt sehr gu...


Vorbereitung Betreuung

Hallo, leider haben Sie am 12.03. meine Frage nicht beantwortet. Ich würde mich freuen, wenn Sie das noch nachholen würden. Zu heute: Mein Sohn, fast 9 Monate alt, wurde bis jetzt komplett von mir betreut, er war noch nie länger als ca. 2h u nur selten ohne mich, dann aber mit seinem Vater. Oma kommt regelmäßig 1x/Woche für 3h zur Betreuung, ic...


Vorbereitung für Kita ab 18 Monate

Guten Tag Dr. Posth, unser Sohn Einzelkind soll ab seinem 18 Monat, also ab Oktober in eine sehr gute Kita nach Berliner Modell eingewöhnt werden. Zur Zeit: Stillen (Morgens, Mittags, Abends, ev. Nachts), Elternbett, sehr enge Bindung mit Mama und Papa, keine Fremdbetreuung, (keine Oma, etc.), Kontakt mit andere Kinder nur am Spielplatz, Baby is...


Vorbereitung für Kita ab 18 Monate - Frage vom 18.08.2014

danke für Ihre Email auf meiner vom 18.08.2014. Sie haben leider meine Frage nicht beantwortet. Ich weiss was Berliner Modell ist und wie die Kita ist. Ich wollte von Ihnen bitte wissen, wie ich meinen Sohn darauf vorbereiten soll da ich noch soviel Zeit habe (vor der Start der Kita und während). Wenn ich richtig verstehe schlagen Sie mir vor, dass...


Vorbereitung kindergarten

Liebe Frau Henkes, mein Sohn ist gerade drei geworden und geht seit dem er 1 Jahr ist, in die Krippe (Einrichtung mit 8 bis 10 Kindern). Die Eingewöhnung fiel ihm schwer und auch lange danach, bis heute, gab es immer Perioden wo er morgens beim abgeben geweint hat. Er geht grundsätzlich gerne hin, hat aber laut Erzieherin keine Ellenbogen, soda...