Frage: rollenwechsel

lieber dr. posth trotz lesen ihres wunderbaren buches habe ich noch eine frage. ab anfang 2008 werden mein mann und ich rollen tauschen, d.h. ich gehe 100% arbeiten. tochter ist dann 20 monate alt. loslösung schon in gange. lässt sich 3 nachmittage pro woche komplett und gut von meinem mann betreuen inkl. ins bett bringen. und ein nachmittag pro woche von oma und opa gut betreuen.wenn ich aber da bin, will sie fast nur zu mir und weint beim abschied, aber lässt sich schnell ablenken davon. ist es nicht krass, wenn ich dann plötzlich den ganzen tag fehle, 5 x die woche und nur zum abendbrot und schlafenlegen komme? wird sie das verstehen? oder noch kein zeitempfinden? wird unsere beziehung leiden? habe angst sie nimmt mir das übel. wäre allenfalls ein übergang besser z.b. zwei wochen lange langsam einsteigen mit 70% oder so? vielen dank für ihre wunderbare arbeit bulbatta

Mitglied inaktiv - 27.08.2007, 08:47



Antwort auf: rollenwechsel

Hallo, die veränderte Situation wird Ihre Tochter natürlich bemerken und eine Umstellung wird es auf jeden Fall. Die eigentliche Dauer, die Sie dann fort sind, wird einem Kind von 2 Jahren allerdings noch nicht richtig bewußt. Und wenn dann Ihr Mann oder auch die Großeltern die Betreuung am Tage vollständig übernehmen, dann wird Ihrer Tochter diese veränderte Situation vetraut werden, und die Zeit wird sowieso im Nu vergehen. Das setzt natürlich voraus, daß die Bindungsstrukturen dafür vorhanden sind, was ja offensichtlich der Fall ist. Ein gewisser Abschiedsschmerz kann anfangs schon auftreten, wird aber schnell aufgefangen durch den Trost der akzeptierten Bezugsperson. Abschiedsschmerz an sich ist ja nicht Schlechtes, ein Problem wird er nur, wenn niemand da ist, der wirklich Trost spenden kann. Auch bei der sanften Ablösung im Ki-ga kann es ein Abschiedszeremoniell geben, wenn eine Erzieherin dann Ersatzbezugsperson ist und trösten kann. Viele Grüße PS: Ich freue mich, daß Ihnen mein Buch gefällt!

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.08.2007