Lieber Dr. Posth,
wir haben folgende Situation: Mein Mann und ich haben zwei Kinder (3,5 J. + 8M.) und mein Mann hat noch einen Sohn aus erster Ehe (4,5 J.), der seit drei Jahren die Wochenenden und in den Ferien zusätzlich mehrere Tage bei uns verbringt. Hat von Anfang an prima geklappt, der Kleine sagt auch Mama zu mir und versteht sich sehr gut mit seiner Schwester, seine Mutter ist inzwischen wieder verheiratet und hat ein zweites Kind. In letzter Zeit hat der Kleine mich jetzt mehrfach nach der Situation gefragt, warum ich nie mit zu ihm komme, wie das mit den zwei Papas ist etc. Jetzt weiß ich nicht so genau, wie ich damit umgehen und was ich sagen soll. Er fragt auch immer nur mich, nicht seinen Vater, seine Mutter redet mit ihm auch nicht über das Thema. Was meinen Sie dazu?
Vielen Dank
AnnaS.
Mitglied inaktiv - 20.08.2007, 09:55
Antwort auf:
Patchworkfamilie
Liebe Anna(?), die patchworkfamilie ist ein verhältnismäßig neues Phänomen, jedenfalls in dieser großen Zahl. Wie man als Eltern mit den komplizierten familiären und Verwandtschaftsbeziehungen am besten umgeht, darüber gibt es meines Wissens bislang keine verbindlichen Vorstellungen. Jeder wird es so machen, wie er meint, daß es richtig ist. Außerdem hängt ja der Einzelfall auch immer ganz stark davon ab, ob Frieden in den Beziehungen herrscht oder die Eltern und Stiefeltern miteinander im Clinch hängen. Wenn Sie also mit Ihrem Sohn zu der neuen Mutterfamilie gehen, sollten Sie vorher mit der Exfrau Ihres jetztigen Mannes(?) darüber reden. Dabei sollte auch geklärt werden, was eine solche Begenung bringen könnte und wie Sie den Jungen da einbinden könnten. auch sollte vorher geklärt sein, wie sich der neue Ehemann der leiblichen Mutter dazu stellt. Allzu schnell kommen Spannungen auf zwischen den Beteiligten, und die gute Absicht des Jungen gerät ihm zum Nachteil. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.08.2007
