Frage: Bindungsproblem???

Sehr geehrter Herr Dr.Posth, mein Sohn (3J.2Mon.)hatte vor etwa 3Wo. einen Infekt, an welchen sich ein kleiner Entwicklungssprung anschloß. Seit dem hängt er wieder verstärkt an mir. Er wird, seit er 8Wo.alt ist von Oma u.Opa 4x in der Woche zunächst nur stundenweise, später bis zu 7 Stunden betreut, da ich selbständig bin. Wir als Eltern haben das mit allen Kräften versucht auszugleichen (Familienbett, Tragen, Stillen, sehr liebevolles und geduldiges Miteinander), so dass er sehr liebevoll und ausgeglichen ist und sich schon sehr differenziert ausdrücken kann. Nach dem Infekt lässt er mich bei Papa u. Opa kaum gehen und hat bei Papa zweimal sehr geweint, als ich zurück kam, ließ sich aber gleich von mir trösten. Bei Oma ist dies ganz anders-dort werde ich ausdrücklich weggeschickt und störe nur;-) Ich mache mir nun Gedanken, ob sich trotz aller Bemühungen eine Bindungsstörung entwickelt hat?! Wie kann ich dieser gegensteuern, zumal in 3Wo. der KiGA beginnt? Herzl.Dank!

Mitglied inaktiv - 20.08.2007, 08:17



Antwort auf: Bindungsproblem???

Hallo, da die Bindung sich ja in den ersten 2-3 Lebensjahren ausbildet, ist sie bei Ihrem Sohn jetzt also schon vorhanden. Je sicherer sie ist, desto besser ist das Kind im weiteren Leben vor Irritationen oder Erschütterungen der Bindung geschützt. Das heißt aber nicht, daß es doch immer wieder mal zu kleinen Verunsicherungen im Bindungsverhalten kommt, die die Kinder dann in der Regel mit größerer Anhänglichkeit vorübergehend kompensieren. So wird es auch in Ihrem Fall jetzt sein. Ich denke nich, daß Sie sich schon Sorgen machen müssen. Wenn im Ki-ga die sanfte Ablösung (s. gezielter Suchlauf) möglich ist, dann sehe ich keine Probleme für den Übergang. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.08.2007