Frage: Kind schreit ständig

Hallo, mein Sohn ist mittlerweile 9 Monate alt. Mein Problem er schreit ständig wie verrückt sobald ihm irgendetwas nicht gefällt. Ob wickeln, kurz warten weil ich auf Toilette muss oder er mal kurz in Laufstall sitzen muss. Er krabbelt total gern umher und wenn ich nein sage weil er irgendwas gefährliches vorhat oder ähnliches und ich ihn wo wegnehme schreit er ebenfalls so extrem dass er sich auch durch nichts mehr ablenken lässt. Schlafen möchte er nur wenn ich ihn trage, ansonsten steht er schreiend im Bett und beruhigt sich kaum. Ich lege mich zu ihm singe, versuche alle möglichen Beruhigungsstrategien aber er hat so eine Ausdauer bis ich ihn irgendwann rausnehme weil ich selbst nicht mehr kann. Diese ständigen Schreiattacken machen mich fertig. Ich habe all die Monate immer auf sein Schreien sofort reagiert und war immer für ihn da. Habe ihn getragen stundenlang, aber mir schwinden die Kräfte. Aus ärztlicher Sicht ist er gesund und sobald er dann das bekommt was er will strahlt er auch sofort. Ich bitte um einen Rat. Danke

von Julia88 am 06.06.2018, 16:18



Antwort auf: Kind schreit ständig

Liebe Julia, ich lese vermutend aus Ihren Zeilen, dass Ihr Sohn ein Kind ist, welches nach Konsequenz ruft ! Ihr Sohn, trotz der erst neun Monate, lernt gerade zu verstehen, was es heißt, dass etwas nicht! bedürfnisorientiert entschieden wird, sondern als eine Regel gilt, die Ihr Sohn anzunehmen hat. Und ja, er beschwert sich :)). Sprechen Sie Ihrem Sohn zu, dass Sie ihn verstehen, dass Sie jetzt gerade das ETWAS abnehmen müssen oder dass Sie verstehen, dass das Ausprobieren Spaß macht und spannend ist, aber eben gefährlich. Vllt. kann es Ihnen gelingen, eine Alternative zu finden für das Probieren :). Machen Sie es mit Ihrem Sohn gemeinsam oder schauen, ob sich das selbe auf eine nicht gefährliche Art ausprobieren lässt. Ausserdem: trauen Sie Ihrem Sohn ruhig etwas zu. Schauen Sie einmal bei sich, ob es eher eine große Sorge ist, die Sie reagieren lässt oder, ob Ihr Sohn doch! schon das kann, was er sich vornimmt :). Mit dieser neuen Beobachtung kann es u.U. dazu kommen, dass Sie viel weniger eingreifen müssen/ werden und damit der Protest auch weniger wird. Außerdem: sichern Sie Ihre Wohnung so, dass Ihr Sohn NEIN freie Spielzonen hat. Denn- je öfter ein Nein gesagt wird, desto mehr verhallt es und hat nicht mehr die Gewichtigkeit. Andere Proteste versuchen Sie auszuhalten. Vllt. gelingt es besser, wenn sich der Tagesablauf harmonischer zeigt. Aber denken Sie immer daran, dass Sie sich von Schuldgefühlen frei machen dürfen, wenn Sie Ihren grundlegenden Bedürfnissen nachgehen. D.h. Sie haben natürlich das Recht auf die Toilette zu gehen, zu duschen etc.- auch wenn der Junior sich darüber echauffiert ;). Summen oder Singen oder auch Ansprache als bindende Kontaktaufnahme auch durch den Duschvorhang oder eine halbangelehnte Tür können schon reichen, dass Ihr Sohn ein sicheres Gefühl hat. Schreiben Sie gerne, wie es Ihnen geht. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 09.06.2018