milchzucker

 Andreas Obermüller Frage an Andreas Obermüller Apotheker

Frage: milchzucker

wie oft kann mann milchzucker für die verdaung ins fläschen geben? wie schädlich ist honig wirklich?mein 8 wochen alter sohn trinkt fencheltee nur mit honig,habe da verschiede meinungen schon gehört und bin unsicher.

Mitglied inaktiv - 16.07.2008, 16:04


Antwort auf: milchzucker

Liebe mam29, Milchzucker soll für Säuglinge nach Abstimmung mit dem Kinderarzt angewendet werden. Normalerweise braucht ein 8 Wochen altes Kind keine Verdauungshilfe/Abführmittel. Honig ist im Prinzip nicht schädlich. Wenn Sie Ihrem Sohn in den Fencheltee Honig geben, dann gewöhnen Sie ihn an den süßen Geschmack und führen unnötig Kalorien zu. Mit der Gabe von Honig ist an sich für das Kind kein Nutzen verbunden. Kinder trinken Wasser oder ungesüßte Getränke. Ich will Sie überhaupt nicht kritisieren, sondern nur kurz darstellen, wie sich etwas nicht wünschenswertes entwickeln kann: Die Gewöhnung an "Süßes" führt später oft zu Karies (besonders in Verbindung mit Fruchtsäuren in Apfelschorle u. ä.) und man installiert ein falsches Geschmacksempfinden in Richtung "Fruchtzwerge" und ähnlichem, was ernährungstechnisch überhaupt nicht zu empfehlen ist. Es gibt Kinder, die später Obst nicht mögen, weil es nicht so pappsüß wie viele Fertigprodukte schmeckt. Viele Produkte für Kinder sind künstlich übermäßig aromatisiert, da kann echtes frisches Obst nicht mithalten. Unsere Kinder (5J. und 1,5J.) bekommen nur gelegentlich Limo oder Apfelschorle, vor allem auswärts. Daheim gibt es gegen den Durst Wasser, was für die Kinder völlig normal ist und akzeptiert wird. Alles Gute!

von Andreas Obermüller am 17.07.2008


Antwort auf: milchzucker

Liebe mam29, ich habe über Honig für Säuglinge nochmals nachgelesen und bin auf folgende Mitteilung der Ärztekammer Baden-Württemberg gestoßen: Leider wird immer wieder mündlich und auch schriftlich empfohlen, den Tee für das Baby mit Bienenhonig zu süßen. Auch gibt es Empfehlungen, bei Trinkfaulheit wunde Brustwarzen mit Honig zu bestreichen. Es muss jedoch dringend vor jeglicher Gabe von Bienenhonig an Säuglinge im ersten Lebensjahr gewarnt werden! Die nachfolgenden Hinweise sollen dazu beitragen, dass kein Baby durch ein in guter Absicht gefüttertes Nahrungsmittel in Gefahr gerät. Honig ist ein hochwertiger Naturstoff mit vielen guten Eigenschaften. Bei der Verarbeitung von Bienenhonig können jedoch grundsätzlich Bakterien aus der Umwelt in den Honig gelangen. Besonders gefährlich für Säuglinge ist der Krankheitserreger Clostridium botulinum, der ein lähmendes Gift bildet. Bereits kleine Mengen dieser (im Honig in dieser Dosis für den Erwachsenen völlig ungefährlichen) Erreger führen zu einer Lähmung des Säuglingsdarmes; eine hartnäckige Verstopfung ist dann erstes Krankheitszeichen. Die Erreger vermehren sich explosionsartig im Darm und ihr Gift, das Botulinustoxin, tritt in den Blutkreislauf über. Es bewirkt eine zunehmende Lähmung aller Muskeln, so dass es neben Darmstillstand zu Schlucklähmung, Augenmuskellähmung, fehlender Mimik, Lähmungen in Armen und Beinen, Halteschwäche des Kopfes und schließlich zur Atemlähmung kommen kann. Unbemerkt kann der Säuglinsbotulismus zum Tode des Babys führen! Intensivtherapie ist sofort nötig, ein Heilungsprozess ist zwar möglich, ein bleibender Schaden jedoch zu erwarten! Glücklicherweise ist der Säuglingsbotulismus ein sehr seltenes Krankheitsbild. Er entsteht üblicherweise nur bei Kindern im ersten Lebensjahr - ganz besonders in den ersten sechs Monaten. Nur in diesem Zeitraum ist es den Bakterien möglich, den Darm zu besiedeln, sich zu vermehren und ihr Bakteriengift zu bilden. Bei älteren Kindern und Erwachsenen kommt es nicht mehr dazu, vermutlich weil eine stabile Darmflora dem Botulismus Bakterium keinen Platz lässt. Um den Säugling wirksam zu schützen, muss in den ersten 12 Lebensmonaten vollständig auf jegliche Verwendung von Honig in jeder Form verzichtet werden. Stand: 24.10.2002 Alles Gute!

von Andreas Obermüller am 17.07.2008


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