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Rücksichtnahme im "Rudel"

Thema: Rücksichtnahme im "Rudel"

Hallo, ich wollte mal wissen, wir Ihr Eure Kinder dazu bringt, sich rücksichtsvoll zu verhalten, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind. Hintergrund: Mich nervt zuweilen das "asoziale" Verhalten meiner Kinder. Glücklicherweise nicht oft, aber wenn dann geballt. Sie sind 3,5 und 2. Jeder für sich ist total lieb, aber wenn sie beide zusammen sind oder mit anderen Kindern, verhalten sie sich "frecher". Nicht allgemein, aber wenn sich zufällig die Gelegenheit ergibt. Beispiele: -Wir sitzen auf dem Fahrrad, die Kinder stellen fest, dass es lustig ist, seinen Helm gegen den Kindersitz zu dotzen. Wenn sie das beide im Gleichtakt machen, stört mich das beim Fahren. Ich sage ihnen also, dass mich das stört und dass sie es bitte lassen sollen, sie machen aber trotzdem weiter. "Sanktionsmöglichkeiten" habe ich in der Situation keine, daher wäre Rücksichtnahme ihrerseits mir wichtig. Jeder alleine würde es sofort bleiben lassen, beide zusammen aber nicht. - Der Große spielt mit einer etwas älteren Freundin auf dem Spielplatz. Das Mädchen stiftet ihn an, seine kleine Schwester mit Sand zu bewerfen. Das machen sie dann gemeinsam. Hier habe ich Sanktionsmöglichkeiten, da wir dann einfach nach Hause gehen. Trotzdem wäre es mir lieber, er würde das nicht machen (wiederum: Allein macht er sowas nicht, höchstens mal aus Wut, aber nicht als geplanten "Anschlag"). Habt Ihr Tipps? LG Linda

Mitglied inaktiv - 10.09.2009, 09:18



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sie zb geärgert werden oder über sie gelacht wird usw. ich hatte glück und konnte da an ihr gewissen appelieren. es passiert immer wieder mal, aber wirklich sehr sehr selten und wenn ich dann sage was glaubst du wie sich x gerade fühlt hören sie zum glück sofort auf. wobei mit 2 ist es schwierig das so zu erklären, mit 3,5 kann man das verstehen

Mitglied inaktiv - 10.09.2009, 09:43



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Bei der Fahrradgeschichte sehe ich schon eine Sanktionsmöglichkeit ... zu Fuß gehen. Dazu haben sie ganz sicher auch keine Lust. Ansonsten hilft bei meinen auch nur ... Anmahnen ... Sanktion androhen ... Sanktion durchziehen. Einge Dinge tun sie trotzdem immer wieder. An den Verstand appeliere ich auch immer wieder. "Wie würdest Du Dich fühlen." ... bringt mich leider viel zu oft überhaupt nicht weiter.

Mitglied inaktiv - 10.09.2009, 09:50



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Leider falsch: Sie würden gerne zu Fuß gehen, zumindest für ein paar Minuten. Ich möchte aber zügig nach Hause, wenn ich sie laufen lasse, dauert es ewig und noch dazu muss ich das Fahrrad schieben und kann sie daher nicht an die Hand nehmen, was mich wiederum an kritischen Stellen unter Stress setzt. Ich habe wirklich keine Sanktionsmöglichkeit und an ihrem Spiel ist ja auch erstmal nichts verwerfliches. Sie müssten also wirklich einsehen, dass es mich stört und mir zuliebe darauf verzichten.

Mitglied inaktiv - 10.09.2009, 10:38



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Das ist in dem Alter total schwer die machen alles nach. Letzens haben auf dem Spielplatz zwei 14 jährige gegenseitig Fusstritte ausprobiert , prompt musste mein Kleiner mit einem Freund, beide ca, 2,7 Jahre alt, sich auch gegenseitig treten, natürlich auch uns Eltern und die Jugendlichen. Wir haben unsere Kleinen zu uns genommen und gesagt "nein, das macht man nicht" und immer wenn sie`s wieder gemacht haben, sie halt zu uns genommen und Nein gesagt. Wobei das schwer ist wenn es die "Grossen" vormachen. Wie sollen die verstehen, dass man das nicht macht?? Wir sind dann weggegangen. Es ist total schwer und ich glaube Rücksicht kannst Du bei so kleinen Kindern nicht erwarten. Die verstehen das überhaupt nicht, auch wenn sie auf Dich hören, machen sie es weil sie Mama mögen oder der Mama glauben, aber nicht weil sie verstehen, dass es Mama stört. Beim fahradfahren kann ich Dir nur den Tipp geben Augen zu und durch, bei anderen Sachen gehe ich halt dazwischen und sage immer wieder deutlich nein. Meiner hört in der Regel nach dem dritten Mal dazwischen gehen, weil es ihn wohl stört, wenn man dazwischen geht. Habe keinen weiteren Ratschlag.

Mitglied inaktiv - 10.09.2009, 11:47



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Hallo! "..., dass es mich stört und mir zuliebe darauf verzichten." Was Du ansprichst hat etwas mit Empathie zu tun (sich in andere hineinfühlen können) und das hat noch kein Kleinkind. Da überschätzt Du die sozialen Fähigkeiten eines Kleinkindes. Dir zuliebe drauf verzichten, werden sie nicht, wenn ihr Ziel ist Dich eigentlich zu provozieren... Bei Provokation hilft am besten Ignorieren. Auf längere Sicht gesehen lernen Kinder gewisse soziale Fähigkeiten am besten durch Nachahmen ihres Vorbildes. Du musst schauen, wie geht ihr in Eurer Familie miteinander um? Seid Ihr rücksichtsvoll zueinander, zeigt Ihr dem anderen gegenüber Respekt... Ich würde sie in kritischen Momenten immer beiseite nehmen und erklären, wie man sich fühlt, wenn man z.B. geärgert wird. Es gibt sicherlich auch ein gutes Buch, das dieses Thema aufgreift. Ich denke auch, dass man einem 2-jährigen Kind toleranter gegenüber sein muss. Da ist das Verständnis ja noch nicht soweit. Von dem 3,5 jährigen Kind würde ich allerdings mehr Verständnis erwarten und auch darauf pochen. Zu zweit ein kleineres Kind mit Sand bewerfen - das geht nicht! Und das versteht auch ein Kind in dem Alter! Lg malin78

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 09:09



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Hallo, das eigentliche Ziel ist erstmal nicht die Provokation. Z.B. auf dem Fahrrad machen sie was, das ihnen Spaß macht. Erst dann komme ich und sage, dass es mich stört. Dann mischt sich natürlich eventuell Provokationslust mit hinein. Auch beim Sand werfen glaube ich nicht, dass mein Sohn seiner Schwester was tun will (er fügt normalerweise niemandem absichtlich Schaden zu). Da ist es eher der Konflikt, das zu machen was die Freundin sagt, obwohl es falsch ist (die Freundin hat leider erziehungsbedingt Selbstbewusstseinsprobleme und neigt daher zu Fiesheiten). Es geht auch nicht um einen allgemeinen Mangel an Empathiefähigkeit. Einzeln für sich gesehen ist das bei beiden in Ordnung (die 2-Jährige ist sehr empathiefähig, der 3,5-Jährige altersgerecht). Das Problem ist die Gruppendynamik und dass sie sich eben zu zweit anders verhalten als allein. Da komme ich mit einem Gespräch nicht weiter. Ich sage ihnen, was ich von ihnen erwarte, sie sagen ja und sobald ich mich umdrehe, halten sie sich nicht mehr dran. Wenn sich nur ein einzelnes Kind "fehlverhält" oder beide sich streiten, ist das viel einfacher. Dann geben sie sich alle Mühe, sich an getroffene Vereinbarungen zu halten. LG Linda

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 10:10



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Instinktiv merken Deine Kids schon in diesem jungen Alter, dass es da jemanden gibt, der das gleiche fühlt und denkt und von dem sie Unterstützung bekommen. Wir haben im Kiga ein Geschwisterpaar, dass auch nur so ca.1-2 Jahre Altersunterschied hat. Allein ist jeder für sich einsichtig, aber wehe sie sind zusammen unterwegs. Da wird mal eben die Erzieherin gehauen und angeschrien und weil es der Größere macht, hakt die Kleine ein (und umgekehrt) und weil keiner aufhört und sie sich gegenseitig noch unterstützen, geht das Spiel SOLANGE bis jemand durchgreift. Du könntest auch absteigen und das Rad schieben, aber die Kinder bleiben im Sitz sitzen. Meinst Du das wäre eine Sanktion? Wenn nicht, dann musst Du zwangsweise auf etwas zurückgreifen, was nicht zur Situation gehört (auch wenn man das erziehungstechnisch nicht machen soll). Dann wird eben abends keine Geschichte gelesen o.ä.! Meinst Du davor hätten sie dann Respekt? Zumindest Dein älteres Kind? Das Kleine mit 2 Jahren ahmt nur alles nach, aber braucht auch schon Grenzen. Bin Dir leider keine Hilfe, habe nur EIN Kind...sorry! LG JEnny

Mitglied inaktiv - 12.09.2009, 14:37



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Hi, ich habe ein Einzelkind, und kenne das Verhalten auch. Sie sind lustig und gut drauf und stacheln sich gegenseitig an. Meiner ist da bei Freunden auch gut im Mitstacheln. Das ist eigentlich schön, weil sie einfach gute Laune haben, und dann auch erfinderisch werden und kreativ ;-) Nur nervt es halt dann irgenwann, oder sie schlagen über die Stränge, und / oder es gibt gute Gründe, warum was eben nicht geht. Prinzipiell würde ich das gleiche machen wie mit einem Kind auch, nur für beide Kinder zusammen, also Ansage, sie sollen das lassen mit Erklärung, warum. Da ja nun bei einem Einzelkind immer noch ein "fremdes" Kind beteiligt ist, traue ich mich aber nicht immer, und mache das auch mal nur bei meinem, während ich das andere machen lasse. Feige, gell. In der Situation mit dem Fahrrad anhalten und irgendwo anlehnen, Kinder runter oder drauf lassen, je nach dem. Auf Augenhöhe mit dem Kind und erklären, du hast so Probleme mit dem Fahren und es kann sein, daß ihr hinfallt, und alle sich wehtun. Situation mit der Freundin: ebenfalls: Die Freude bremsen (leider) und den Kindern fest und auf Augenhöhe nochmal verbieten, mit Sand auf ein Kind zu werfen, und warum. Was hat übrigens die Kleine gemacht, man muss sie auch ermutigen, sich zu wehren, und wenn es nur durch weggehen oder "Nein" Schreien ist. Aber ich nehme an, du machst es so ähnlich und funktioniert nicht immer... Naja, immer muss auch nicht, oder? Sie sollen halt nur wissen, daß es dir jetzt ernst ist. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 13.09.2009, 22:50