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Wutanfälle

Thema: Wutanfälle

Hallo! ich wollte euch mal um Rat bitten, weil ich nicht weiß, ob ich richtig handle... Mein Sohn ist im Jänner 2 geworden. Er ist vom Reden her noch nicht so weit, er spricht zweiwortsätze die meisten Worte sind allerdings sehr undeutlich. Das ärgert ihn natürlich, weil er sich noch nicht so mitteilen kann. Er hat eine sehr niedrige Frustrationsgrenze, wenn er etwas nicht kann, bekommt er gleich einen WUtanfall...er schmeißt dann mit den Sachen herum, fängt an zu weinen etc. er möchte sich auch nicht beibringen lassen und verliert immer schnell die GEduld. Was noch ist: er möchte permanent getragen werden und will so gut wie nie alleine spielen. EIr versuchen alles mögliche wenn er einen Wutanfall bekommt: beruigend einreden, in den arm nehmen, gefühle erklären, "austoben lassen"... es scheint nichts wirklich zu helfen... in der kita ist er äußerst brav, eher schüchtern und hat dort solche anfälle natürlich nie... er ist eher konfliktscheu, wenn ihm jemand das spielzeug wegnimmt weint er einfach und würde sich nie wehren... würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet :)

von Ascot am 06.06.2022, 12:23



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Kinder, die in der Kita sehr angepasst sind, sind Zuhause oft das Gegenteil. Und das ist ein gutes Signal dafür, dass er sich Zuhause sicher fühlt und er selbst sein kann mit all seinen Gefühlen. Etwas gegen Wutanfälle machen kann man nicht. Wenn man wütend ist, ist man wütend. Am ehesten hilft vielleicht, wenn du ihn begleitest und ihm sagst, dass du verstehst, dass er jetzt enttäuscht ist, weil xy nicht geklappt hat, und ihn das ärgert. Beim Sprechen ist es wichtig, dass du ihn ernstnimmst und nicht dafür auslachst oder so. Wenn er z.B. sagt "Mamamna asin" wiederholst du nochmal für ihn "du möchtest eine Banane essen". Das zeigt ihm, dass du ihn verstehst, ernstnimmst und es kein Problem ist, dass er es nicht perfekt aussprechen kann.

von Monroe am 06.06.2022, 13:03



Antwort auf Beitrag von Ascot

Auch wenn er schon Recht groß ist vielleicht Babyfinger versuchen(Zeichensprache für Kinder,kann man theoretisch schon im Babyalter mit starten)es gibt feste Gesten für bestimmte Dinge und das verzögert das eigentliche sprechen lernen nachweislich trotzdem nicht Was bei meiner bei Wutanfällen hilft sind sogenannte Traumreisen,gibt es bei YouTube oder du denkst dir selber was aus Auch Kinderyoga hilft meiner gut runter zu kommen,am Anfang etwas merkwürdig,für mich jedenfalls weil ich selber überhaupt nicht auf sowas stehe,aber für mein Kind war es genau das richtige

Mitglied inaktiv - 06.06.2022, 14:41



Antwort auf Beitrag von Ascot

So verhalten sich viele 2-jährige. Dass Kinder vor allem zu Hause zu Wutzwergen mutieren, ist auch nicht selten. Zu Hause ist eben die gewohnte Umgebung mit den Eltern, von denen die Kinder wissen, dass sie sie lieben, egal, wie sie sich benehmen. Was genau ein Kind bei einem Wutanfall braucht, ist individuell. Manche wollen in den Arm genommen werden, andere brauchen ihre Ruhe, um runter zu kommen. Vielleicht hilft es Deinem Sohn, wenn er in ein Kissen boxen darf. Das muss man ausprobieren. Unser Sohn gab z.B. Rumpelstilzchen und hopste kreischend auf der Stelle. Er beruhigte sich, wenn man ihn in den Arm nahm. Unsere Tochter wurde nur immer wütender, wenn man auf sie eingeredet hat oder gar versucht hat, sie in den Arm zu nehmen. Da kassierte man noch Tritte vor's Schienbein. Bei ihr half nur, sie in ihr Zimmer zu verfrachten, wo sie alleine vor sich hin gewütet hat. Danach konnte man sie in den Arm nehmen und mit ihr reden. Letzteres würde ich nur empfehlen, wenn wirklich gar nichts anderes funktioniert. Da besteht schon das Risiko, dass das Kind sich abgeschoben fühlt. Aber unsere Tochter war in dem Zustand nicht mehr erreichbar. Später, als sie sich ausdrücken konnte, hat sie selbst gesagt, dass sie keinen sehen oder hören und schon gar nicht angefasst werden will, wenn sie richtig wütend ist.

von kea2 am 07.06.2022, 09:03



Antwort auf Beitrag von kea2

Danke vielmals an alle,.für die tollen Antworten! Es tut gut zu hören, dass das ein natürliches Verhalten ist und man nicht falsch gemacht hat um es auszulösen... Werde die verschiedenen Vorschläge Mal ausprobieren. Danke vielmals :)

von Ascot am 07.06.2022, 10:30



Antwort auf Beitrag von Ascot

Ganz normales Kleinkind Verhalten! Das müsst Ihr gemeinsam durch. Ich kenne das von meinen Kinder, das hört irgendwann auf. Während eines Wutanfalls ist hier auch nichts möglich. Das muss raus und dann ist es wieder gut. Du machst nichts falsch und dein Kind auch nicht.

von Jumalowa am 07.06.2022, 17:34



Antwort auf Beitrag von Ascot

außer, dass Du genervt bist. Ich lese nichts ungewöhnliches, außer vielleicht, dass das Kind noch nicht richtig spricht. Wenig Worte und undeutlich - das würde ich beobachten. Ansonsten ein normales Kind. Zuhause tobt der Bär, bei Dritten ist alles g‘schmeidig. Bedenke, er ist 2. Mit 20 würde ich sagen, zu Hülf. In dem Alter jedoch wäre das mal normal. Wichtig für Dich: ruhig bleiben. Erklären, dass nicht geworfen wird und wenn, das Spiel unterbrochen wird oder das Ding in die Kiste kommt und Kind beim spülen helfen muss. Normal ist: kann nicht alleine spielen, ist ungeduldig, will es sich nicht erklären lassen, geringe Frustrationsgrenze. Permanent das Kind tragen gäbe es bei mir nicht. Aber zum kuscheln und trösten definitiv.

von Caot am 08.06.2022, 16:32



Antwort auf Beitrag von Ascot

Im Kiga ist der deshalb so lieb, weil er sich hier nicht so sicher fühlt wie zu Hause. Das ist normal. Bei „fremden“ Erwachsenen, die nicht die Hauptbezugsperson sind, sind Kinder von Natur aus eher vorsichtig. Das hat die Evolution so eingerichtet, weil Erwachsene viel stärker sind als Kinder. Um sich vor Aggression zu schützen, halten sich kleine Kinder daher bei Außenstehenden zurück, weil sie deren Reaktion nicht so gut einschätzen können. Dass Dein Sohn zu Hause anstrengend ist, ist also ein (normaler) Vertrauensbeweis. Bei Dir hat er nichts zu befürchten, daher kann er hier so sein, wie er ist. Ein erst zweijähriges Kind braucht noch keine gute Impulskontrolle zu haben, das ist zu früh. Gerade Jungs sind hier motorisch noch eher unruhig und haben wenig Frustrationstoleranz. Sie agieren Frust überwiegend körperlich aus. Was Du aber tun kannst: Bringe Deinem Sohn jetzt schon Wörter für Gefühle bei. Bald wird er gut sprechen können, und dann braucht er diese Wörter, um seine Emotionen nicht mehr körperlich ausagieren zu müssen. Wer sagen kann, was er fühlt, braucht nicht zu toben. Ich habe daher ab diesem Alter angefangen, die Gefühle meiner Kinder zu benennen, z. B.: „Ich sehe, du bist fröhlich, mir geht es auch so.“ Oder: „Du bist gerade wütend. Ich glaube, es ist weil … Ich kann das verstehen. Wie könntest du das lösen?“ Mach das mehrmals jeden Tag, gewöhne es Dir einfach an. Mit etwa drei Jahren wird Dein Sohn seine Gefühle schon sehr gut selbst benennen können, das war bei meinen Kindern auch so. Das entlastet ein Kind (und die Eltern), es kann sich dann auf eine gute Weise ausdrücken und muss nicht mit Sachen werfen. LG

von Hexhex am 09.06.2022, 08:59