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Wutanfälle fast zweijähriger 😕

Thema: Wutanfälle fast zweijähriger 😕

Hallo, jetzt schreibe ich hier doch mal rein. Meine kleine ist knapp 23 Monate alt und seit neustem hat sie „Spinnereien“.. Beispiel von heute: Wir waren in einem Museum. Sie wollte offensichtlich noch dort bleiben, aber dieses wollte schließen. Wir sind also runter zu Garderobe um uns anzuziehen. Heute hatten wir 1°C Außentemperatur, also definitiv zu kalt um ohne Jacke etc rauszugehen. Meiner Meinung nach, gibt es da keine Diskussion. Ich denke, ein Kind in dem Alter versteht es einfach noch nicht, dass es draußen zu kalt ist und es deshalb angezogen werden muss. Meine Tochter fing plötzlich dermaßen an zu toben und wollte einfach ihren winteranzug nicht anziehen. Sie war richtig in Rage und wir hatten zu zweit ziemlich Mühe sie „zu bändigen“ und ihr die Klamotten anzuziehen. Mein Partner und ich wurden zunehmend genervter und ich habe gemerkt, dass bei mir innerlich totale Aggressionen hoch kamen (bin ein sonst sehr friedlicher Mensch). Wir haben sie also mit müh und Not angezogen, sie also dazu gezwungen und sie in den Kinderwagen geschnallt. Sie war total verschwitzt nach dem „Kampf“ gegen uns zwei. Wir total fertig und genervt. Sie konnte auch den kompletten Heimweg nicht aufhören zu weinen und zu schreien. Eine wirklich unschöne Situation also. Man hat das Gefühl, dass sie überhaupt nicht mehr Herr ihrer Sinne ist und die Situation gar nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Wenn es jetzt nicht hätte sein müssen, hätte ich sie nicht gezwungen. Aber da sie schließen wollten und es eiskalt war, gab es keine Option für mich. Habt ihr das auch bei euren Kindern? Wie reagiert ihr? Ist es für euch eine Option, das Kind dann nicht anzuziehen (nach dem Motto: sie wird schon merken, dass ihr kalt ist!)? Wie kann ich das für uns alle erträglicher machen? Sorry für den langen Text und schon mal danke!!

von xBekki am 28.12.2018, 22:49



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Hm ich bin da ziemlich entspannt, ich hätte sie ohne rausgehen lassen und nach spätestens fünf Minuten hätte sie gemerkt das es zu kalt ist. Hab ich mit meinem Kindern schon gemacht wenn sie so ausgeflippt sind. Was soll denn passieren? Kein Kind erkältet sich in so kurzer Zeit. Man darf ihnen einfach auch mal was zutrauen. Nicht jeder Kampf ist es wert gekämpft zu werden

von Btby am 29.12.2018, 00:07



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Ich haette sie auch ohne rausgehen lassen. Man kommt doch eh ganz schnell selber drauf, dass es so zu kalt ist. Es werden noch ganz andere Probleme auf dich zukommen, als dass deine 2jaehrige nicht ihre Jacke anziehen will... lg niki

von niccolleen am 29.12.2018, 10:43



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Körperlich gezwubgen habe ich mein Kind nie! Das demonstriert dem Kind nur wie wirklich ohnmächtig und abhängig es ist. Um zu lernen, dass es draußen kalt ist und eine Jacke angesagt ist, muss das Kind auch mal die Kälte spüren dürfen. Krank werden Kinder nicht von Kälte sondern von Bakterien und Viren. Und krank werden sie in den ersten Jahren sowieso ständig. Man muss keine Machtkämpfe durch Fechten, außer es geht um Dinge, die fürs Kind wirklich gefährlich sind - eine nicht angezogene Jacke gehört meiner Meinung nicht dazu! Ich hab meine einfach so raus genommen in dem Alter und dann hat sie nach zwei Minuten gemerkt es ist kalt und wollte die Jacke haben (die ich ja dann auch dabei hatte).

von kirshinka am 29.12.2018, 11:16



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Das mit der Jacke macht Mein Sohn, fast 4, jeden Tag. Ich diskutiere oder zwinge ihn nicht. Die Haustür ist noch nicht mal zugefallen und schon sagt er, es ist kalt und er möchte eine Jacke.

von marijanam79 am 29.12.2018, 11:23



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Das Problem hatten wir erst am Donnerstag und meine Tochter ist sogar schon 5. Sie wollte unbedingt bei um die 0 Grad ihre dünne Stoffmütze aufsetzen, als wir mit dem Fahrrad losfahren wollten. Ich hab ihr ein paar mal zu erklären versucht das sie einfach zu dünn wär und es draußen zu kalt wär. Nix zu machen! Hab dann trotzdem noch eine dickere Mütze für sie eingepackt, falls ihr kalt werden würde. Und genauso war es dann auch, kaum 5 Minuten gefahren waren, hat sie schon geklagt wie kalt ihr wäre. Da hat sie dann plötzlich sehr gern ihre dicke Mütze von mir angenommen..

von SunnyGirl!75 am 29.12.2018, 12:39



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Hier ist meiner Großen auch oft nicht kalt, dann muss sie die richtigen Schuhe anziehen (die ich als Mama aussuche), und der Rest der warmen Kleidung wird mitgenommen. Falls es ihr doch kalt wird, meldet sie sich und kann sich wärmer anziehen.

von Ivdazo am 29.12.2018, 13:47



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Danke für eure Nachrichten. Dann werde ich das das nächste mal so probieren Und wenn ihr dringend losmüsst und das Kind sich generell nicht anziehen lassen will? Wie handhabt ihr das?

von xBekki am 29.12.2018, 14:11



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Jacke oder Haube wie gesagt, kann man ja erstmal in der Hand mitnehmen. Schuhe musst du ihm halt dann schnell anziehen. Wenn ich wirklich unter Zeitdruck war/bin, dann gibts nicht viel diskutieren. Dann sag ich noetigenfalls: "Ich muss jetzt los, bis spaeter!" Und ich hatte noch nie den Fall, dass dann nicht das jeweilige Kind schreiend nachgelaufen gekommen ist, bevor ich ueberhaupt die Tuer erreicht hab. Dann muss es sich aber auch beeilen und mithelfen bzw. sich anziehen lassen, wenn es noch mit will, und das wollen sie in dem Alter alle. Waere natuerlich bloed gewesen, wenn mein Kind dann gesagt haette, gut, geh halt. Aber wie gesagt, das ist einfach nie passiert. lg niki

von niccolleen am 29.12.2018, 14:16



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Bevor man nachher ein schreiendes und völlig verschwitzes Kind hat, lieber erst mal kurz den Willen lassen und es die Kälte spüren lassen. Bei 0 Grad zieht es seinen Schneeanzug innerhalb kürzester Zeit an :) Ich habe durchaus angedroht, meine Tochter im Schlafanzug mitzunehmen, wenn sie nicht kooperiert. Einmal musste ich das auch machen, hatte einen wichtigen Termin. In der Krippe angekommen, ließ sie sich dann freiwillig umziehen. Problem gelöst und ich kam noch pünktlich ins Büro.

von dee1972 am 29.12.2018, 22:47



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Zu: "Und wenn ihr dringend losmüsst und das Kind sich generell nicht anziehen lassen will? Wie handhabt ihr das?" Dann geht zunächst nur die Ich-Botschaft: "Ich muss raus. draußen ist es kalt. Deshalb habe ich eine Jacke an.“ und/oder "Wenn du nicht mit der Jacke mitkommst, müsste dich hier allein lassen." "Du kannst die Jacke auch tragen, bis wir draußen sind." zweijährige verstehen einiges. Insgesamt auf das Kind eingehen - Augenhöhe.

Mitglied inaktiv - 05.01.2019, 16:36



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Aber hier setzt doch das Problem in der Regel an. Das Kind zieht die Jacke trotz der ich-Botschaft nicht an. Genau darum geht es doch, wenn Eltern ein Problem haben, dass das Kind sich nicht so verhält, wie man es erwartet hat. Wenn man einfach nur "alles richtig machen" müsste, hätte niemand ein Erziehungsproblem, aber Kinder sind Menschen im Entwicklungsprozess und keine Roboter. Sie überraschen uns und fordern uns heraus.

von stjerne am 10.01.2019, 15:03



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Wenn die Ich-Botschaft keine Wirkung zeigt, dann ist umschalten in die lauschende Art nötig. Ich kann das Kind erst richtigeinschätzen, wenn ich weiß bzw. abschätzen kann, warum sich das Kind so verhält. Bei Zeitnot die Jacke in der Hand mit nach draußen nehmen, wie schon vorgeschlagen wurde.

Mitglied inaktiv - 10.01.2019, 17:29



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Ja, genau. Der zielführende Vorschlag "Jacke einfach mitnehmen" kommt vollkommen ohne theoretischen Überbau aus. Das ist der Punkt.

von stjerne am 10.01.2019, 17:41



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Ich kann dir empfehlen ‚Das gewünschte Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn‘ zu lesen. Solche Situationen gibt es viele mit Kleinkindern. Es hilft einem, die Entwicklung zu verstehen, Wege zu finden und entspannt zu bleiben. Denn genau das brauchen die Kleinen, wenn sie sich in so einem Gefühlschaos befinden. Lg

von SabSi83 am 30.12.2018, 10:04



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Das Problem bei dieser Art von Kämpfen ist, dass es dabei nur Verlierer gibt. Jeder fühlt sich anschließend schlecht. Und das Kind muss automatisch die nächste Situation "finden", in der es selbst über sich bestimmen darf und seine Erfahrungen machen darf. Hinzu kommt, dass diese Art von körperlichem Kampf nur kurze Zeit und auch nur wenn ihr auch noch zahlmäßig überlegen seid, den kurzfristigen Erfolg hat. Ein Jahr später stehst du vielleicht mal allein vor ihr und wirst es nicht schaffen, sie mit "Gewalt" in den Anzug zu zwingen. Spätestens dann musst du auf eine Einsicht des Kindes setzen. Ich hab immer die Worte eines meiner Kollegen im Kopf, als sie uns über unsere Hunde unterhielten "Einen Rottweiler musst du erziehen, bevor er stärker als du ist und es auch weiß". Natürlich ist ein Kind kein Hund (bevor hier wieder jemand was in den falschen Hals kriegt). Aber das Prinzip, dass man sich nicht aufs körperlich Durchsetzen beschränkt, nur weil es "noch" geht, ist das Gleiche. Ich hab mir ganz früh angewöhnt, immer zumindest kurz nachzudenken, ob sich Kampf für die jeweilige Situation lohnt, bzw es keine andere Wahl gibt. Das entspannt schon 95% der Konflikte. Und vor allem akzeptiert ein Kind dann "Muss"-Situationen leichter, wenn es nicht ständig um Selbstbestimmung kämpfen muss.

von Susanne.75 am 30.12.2018, 10:38



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Ich habe meine Kinder auch in solchen Situationen für sie entschieden und angezogen. Ich erkläre es einmal, vlt auch zwo mal, aber endlos Diskussionen führe ich nicht. Zumal in dem Alter nicht erwartet kann, dass sie ihre Entscheidung richtig einschätzen können. Ich möchte mein Kind nicht gegen die Wand rennen lassen und sagen :ich habe es dir ja gesagt! Meine Aufgabenstellung Mutter ist es, mein Kind zu schützen und nicht mein Kind machen lassen, was es will. Klar kann es auch daraus lernen, eher wie es seinen Willen durch bekommt... Eine Lungenentzündung oder anderes muss ja echt nicht sein...

Mitglied inaktiv - 30.12.2018, 12:29



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Hallo, Grundsätzlich diskutiere ich solche notwendigen Dinge nicht, ich erkläre warum es nötig ist eine warme Jacke anzuziehen, notfalls warte ich ab. Was zu Hause immer hilft ist, mein Kind entscheiden zu lassen, welche warme Jacke es anzieht.....ob, steht nicht zur Debatte. Ich bin da sehr konsequent und sehe es auch so, dass so kleine Kinder gar nicht in der Lage sind solche Entscheidungen zu treffen. In der Museumssituation hätte ich sie allerdings vielleicht auch kurz ohne Anzug rausgestellt, um sie die Kälte spüren zu lassen.....keine Ahnung. Wir hatten sowas noch nie....vielleicht gerade weil ich da immer konsequent dran bleibe. Aber jedes Kind hat ja auch ein eigenes Temperament und jedes Elternteil eine eigene "Kotzgrenze". LG

von Amphibia am 30.12.2018, 13:39



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Durch meinen Sohn (5) bin ich da inzwischen echt tiefenentspannt. Er war so ein Kandidat, der im Schnee in Strumpfhosen und T-Shirt durch den Schnee hüpfte ohne zu frieren oder krank zu werden und hat sich dementsprechend gegen Kleidung gewährt. Ich habe ihn gelassen und heimlich darauf gewartet, dass er sich erkältet oder sonst was einfängt, aber nein, er ist bis heute der mit den seltensten Infekten in der Familie Bei Töchterchen (3) handhaben wir es genauso, wenn sie keine "angemessene Kleidung" will, lassen wir sie so raus und nehmen passende Kleidung mit. Sie möchte für gewöhnlich allerdings meistens direkt nach dem rausgehen mehr anhaben ^^ Ich bin aber auch so, dass ich meistens noch im T-Shirt draußen rumlaufe, während alle schon "dick eingepackt" sind

von Baerchie90 am 30.12.2018, 20:49



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Emotionen werden vom Geist gesteuert. Mit dem kann man ungestört reden, wenn das Kind schläft. Einfach die gute Entwicklung ausmalen und einen Auftrag dafür geben! Beispiele siehe Coué-Brief 9 ! Guten Erfolg! Franz Josef Neffe

von f.j.neffe am 03.01.2019, 15:54



Antwort auf Beitrag von f.j.neffe

erst einmal glaube ich , das solche anfälle normal sind, nur wir eben entsprechend handeln müssen und das im wachen zustand beider. desweiteren glaube ich nicht an sowas wie schlafsugestion...klingt theoretisch ganz gut aber praktisch..ich weiss nicht.... son hokuspokus finde ich berfemdlich

Mitglied inaktiv - 04.01.2019, 10:17



Antwort auf Beitrag von xBekki

Ich habe mit Wutanfällen von Kindern keine Erfahrungen, weil das bei mir auch in der gelegentlichen Kinderbetreuung noch nicht vorgekommen ist. Ich denke aber, dass einfühlsames Zuhören auch hier helfen könnte.

Mitglied inaktiv - 05.01.2019, 11:53



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bei einer betreuung wird ein kind sowas auch nie tun. das machen sie meist nur bei sehr vertrauten personen . wie gesagt, das ist aber sowas von normal und eine art findungsphase

Mitglied inaktiv - 05.01.2019, 13:06