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Wieviel schauen sich die Kleinen von den Großen ab???

Thema: Wieviel schauen sich die Kleinen von den Großen ab???

Ihr Lieben, ich muß mich jetzt doch mal an die Öffentlichkeit wenden...;-) Ich PLATZE fast vor Stolz. Leider kann man ja im normalen Alltag nicht ständig jedem erzähen, was man für tolle Kinder hat und wie gut sie doch gelungen sind...irgendwann mag das ja auch keiner mehr hören, deshalb schreibe ich Euch mal und möchte auch gleichzeitig um Eure Erfahrungsberichte bitten. Meine Tochter ist 28 Monate alt und ist seit 5 Monaten große Schwester. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich eine Strichliste abarbeite, was meine Tochter in welchem Alter können muß. Ich lege persönlich aber eben Wert auf Umgangsformen und möchte ihr diese gerne mit auf den Weg geben, zumal ich der Meinung bin, dass in der heutigen Zeit oft Höflichkeiten zu kurz kommen. Meine Tochter ist ein wahres Energiebündel und eben ein richtiger Wildfang. Sie ist durch und durch Kind, absolut altersgerecht entwickelt und einfach zum Knuddeln. Ich sehe mich selbst als ruhige Mami, ich bin absolut nicht stressresistent, dennoch gebe ich meinen Kindern alle Zeit der Welt für Dinge, die sie interessieren ohne ständig auf die Uhr zu schauen. Wir lachen viel zusammen, gehen gerne spazieren, lesen Bücher, backen, kochen und putzen zusammen. Ich denke, ich bin nicht allzu streng, oft lasse ich mich durch ihren Engelsblick erweichen. Relativ früh habe ich begonnen, in meiner Erziehung Prioritäten zu setzen, ich bin in mich gegangen und habe mir überlegt, was mir wichtig ist und was man nach und nach "beibringen" kann. ( Klar, dass da natürlich die Sicherheit eines Kindes an erster Stelle steht.) Ich kann wirklich nicht sagen, dass die Erziehung bis hierher ein "Spaziergang" war, allerdings lief es bislang wirklich super. Ich halte nichts von Schreien und wirklich wichtige, dringende Dinge wurden bislang immer mit erhobenem Zeigefinger zum Ausdruck gebracht. ( Achtung, aufpassen....Heiß usw.) Nun weiß ich allerdings nicht, in wie weit auch das Temperament und der Charakter meiner Tochter die Erziehung bislang deutlich einfacher scheinen lässt als sie viele andere Mamis im Freundeskreis haben. Meine Tochter sagt Bitte und Danke ohne Aufforderung, sie legt ihr Besteck auf den Teller und sagt "satt", sie hält die Hand beim Niesen /Husten/Gähnen vor den Mund, sie fragt, ob sie etwas nehmen darf und- was ich sehr wichtig finde- sie bleibt bei mir und rennt unterwegs nicht weg. Nun meine Frage: Können wir als Eltern von solch einem großen Geschwisterchen profitieren und haben wir es dann "einfacher" mit den Kleinen, da sie ja das Verhalten der Großen sehen? NATÜRLICH habe ich nicht vor, meinem kleinen Sohn ständig seine gro0e Schwester als Vorbild vor die Nase zu halten- so viel Individualität muß schon sein und so clever bin ich auch, dass das in die Hose gehen würde. Was denkt ihr? Liebe Grüße, Linda

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 13:49



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Hallo, spontan fällt mir auf jeden Fall das Essen ein. Meine Kinder sind drei Jahre auseinander und der Kleine fing, so bald er selber im Hochstuhl sitzen konnte, alleine an zu essen. Klar, anfangs mehr mit den Fingern, aber viel eher als der Große wollte er Besteck haben und konnte mit zwei Jahren sogar mit Messer und Gabel essen. Dann war natürlich die Motivation ein Fahrzeug zu fahren viel größer, weil der ganze Hof immer voll war mit älteren Kindern, die alles Mögliche fuhren. Er konnte Bobbycar fahren, bevor er laufen konnte und kurz vor seinem 3. Geburtstag wollte er mal "ausprobieren", ohne Stützräder zu fahren - was ohne weiteres einfach so funktionierte. Der Kleine fing recht spät an zu sprechen, dafür aber gut und verständlich. Achja, aufräumen schaute er sich auch ab. Ich habe ihn mal gefragt, warum er (meistens...) ein Teil wegräumt, bevor er ein neues holt, da meinte er "weil XY das auch so macht". Ist natürlich alles sehr individuell und sowieso von Kind zu Kind verschieden, aber ich denke auch, manches ist beim zweiten Kind einfacher, weil es eben schon so vorgelebt und vorgemacht wird.

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 14:14



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Hallo, Deine Tochter sagt mit 28 Monaten nur "satt", wenn sie aufgegessen hat? Kann sie denn keine vollständigen Sätze sprechen? ..... .....kleiner Scherz...... Nee, also es ist schon total niedlich, dass sie das so macht. Einiges wird sich der Kleine mit Sicherheit abgucken, ganz bestimmt. Aber nicht nur bei IHR, sondern auch bei EUCH. Und wenn IHR es nicht vorher auch nicht schon gemacht hättet, würde Eure Kleine niemals so sein. Ich denke, dass Kinder eindeutig das Elternhaus widerspiegeln, in jeglicher Hinsicht und auch wenn sie eigene Persönlichkeiten sind. Ich beobachte das jeden Tag in der Kita. Wenn ich Lena hinbringe und abhole und die Kids auf mich reagieren, sag ich immer gleich zu mir (innerlich) "typisch, wie die Mutter oder der Vater" oder "süß, genau wie die Mama"; denn ich kenne fast alle Eltern aus unserer Kita, da ich hier schon aufgewachsen bin und sich in unserem Ort auch alle kennen. Sicher bedarf es trotz allem einer täglichen Herausfoderung ein bestimmtes Bild in der Öffentlichkeit zu wahren, aber das Vorleben ist trotzdem total wichtig. Ich kann nicht sagen "nimm die Hand vor den Mund, wenn du hustet" und huste selber einfach so herum. Da ist man als Eltern täglich gefordert bzw. das meiste hat man ja im Umgang drin, wenn man "anständig" erzogen wurde. Aber ich kann Dir nachfühlen: ab und zu platzt man echt vor Stolz, wenn man sieht, dass der Nachwuchs auch SO ist wie man sich das wünscht oder immer gewünscht hat. Für MICH ist es immer wichtig, dass die Kinder wissen, dass sie IMMER zu Mama und Papa kommen können und zu Haus auch mal "die Sau rauslassen dürfen", aber sich woanders benehmen müssen. Und dass sie in der Gesellschaft bestimmte Regeln zu beachten haben! In diesem Sinne...LG Jenny

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 14:18



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Hallo da ist eig. alles möglich..... ich kenne einen Fall da war auch die große Schwester so wie deine Große jetzt. Dann kam - auch als sie so 2 war - ein Bruder zur Welt u. der (wird bald 3 jetzt) hats "Feuer im Ranzen" wie man so schön sagt..... Der sagt NICHT bitte o. danke egal was die Eltern anstellen, der sagt jedes böse Wort sofort das er irgendwo hört, er isst nicht mit Besteck u. brüllt wie am Spieß wenn ihm was nicht passt.... und die Eltern überlegen was sie wohl "falsch" gemacht haben - gar nichts meiner Meinung nach, es gibt eben unterschiedliche Charakter u. bei Kinder ganz gewaltig..... Wollte ich dir nur als Beispiel schildern. Vielleicht läufts bei euch ja auch ganz anders..... viele Grüße

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 15:34



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Mhm...ich denke eher es hat nicht sooo viel damit zu tun was "die Kleinen sich von den Grossen abgucken",sondern ganz generell mit der Familie,bzw mit dem was man selbst vorlebt. Die wahrscheinlichkeit dass das Zweite Kind völlig"missrät" ist also mM nach eher gering wenn man den gleichen "Stil" weiter fortführt Meine Kinder zB sind VÖLLIG unterschiedliche Charaktäre-da sie aber die gleiche"Erziehung" geniessen "benehmen" sie sich in etwa gleich-da brauchts kein:"Guck dir mal deine grosse Schwester an"....;-) Eins sollte man nämlich nie machen:Geschwister(oder überhaupt Kinder) vergleichen...

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 17:26



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Thatago hat etwas ganz wichtiges geschrieben, nämlich das man (Geschwister) Kinder nicht vergleichen darf, jedenfalls nicht wertend. Jedes Kind hat ein Recht darauf, um seiner selbst willen und mit allen Eigenschaften geliebt zu werden. Falls Dein Sohn ständig zu hören oder vermittelt bekommt, wie toll seine Schwester alles macht und wann sie was konnte, wird das voraussichtlich eher einen gegenteiligen Effekt haben. Jedes Kind sucht seine eigene, ganz spezielle Rolle in der Familie. Wie Geschwisterstudien gezeigt haben, sind Erstgeborene häufig "lieb" und eher "konservativ", da sie zunächst die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern hatten und sich an ihnen orientieren. Für Zweitgeborene ist die Rolle des "lieben Kindes" daher schon weg und sie sind häufig wilder, rebellischer als die Erstgeborenen, da das eine in der Familie noch nicht besetzte Rolle ist, die ihnen ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Natürlich gilt das nicht für alle Geschwister gleichermaßen, aber zumindest ist das eine Tendenz. Du sagst ja selbst, dass Du Deinem Sohn seine Schwester nicht als Vorbild vorhalten möchtest, aber ehrlich gesagt, lässt Dein Posting und die Gedanken, die Du Dir machts, vermuten, dass Du genau doch das (unterbewusst?) tust.

Mitglied inaktiv - 22.01.2010, 12:53



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dass Kind Nr.2 so "wenig anstrengend" wird wie Nr. 1 Hm, ich kann nur sagen: abwarten. Klar, schauen sich die Kleinen viel ab von den grossen (das tun sie aber auch von den Eltern), ABER: jedes Kind ist nunmal eine eigenständige Persönlichkeit und nur weil Nr. 1 so ist heisst das nicht das alles auf Nr. 2 abfärbt. Bei uns war Nr. 1 sehr pflegeleicht, Trotzphase war gut zu überstehen und er war einfach ein Sonnenscheinchen.(Jetzt ist er 9 Jahre alt und wesentlich "anstrengender" da in der Vorpubertät...) Nr. 2 (jetzt 2,8 Jahre) war (bis aufs schlafen) bis zu 6 Monate auch ganz "easy", dann wurde er aber zunehmend "kleine Klette" und sehr fordernd. Brauchte viel Action und machte viel Chaos. Er war viel "mutiger" als der Grosse und man musste ständig auf der Hut sein, damit er sich nicht verletzt. Und was die "Umgangsformen" angeht: Er hat lange mit viel Gematsche gegessen (obwohl er auch "schön" essen konnte...." einfach weil es ihm Spass machte. Obwohl wir und der grosse Bruder "anständig" gegessen haben. Das fand ich allerdings auch nie so schlimm, ein kleines Kind muss ja nicht nach Knigge sein.... Jetzt hat sich das alles etwas gelegt, aber es war und ist einfach anstrengender ihn zu "erziehen" als den Grossen. Von daher, sei stolz auf die Grosse, sicher ist vieles euer Verdienst, aber da ich jetzt 2 so unterschiedliche Kleinkinder erlebt habe und bei der Erziehung (wissentlich) keine Unterschiede gemacht habe, glaube ich dass es einfach auch Charaktersache ist. Und beim 1.Kind war ich auch noch stressresistent, gelingt mir bei 2en nicht immer.....deswegen ist man aber keine schlechte Mama !

Mitglied inaktiv - 23.01.2010, 17:34



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Der Große war auch so, der Kleine reagiert auf nichts. Er ist erziehungsimmun.

Mitglied inaktiv - 23.01.2010, 21:21



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mein großer war genauso ein absolutes Vorzeigekind und ich dachte wie leicht ist alles. Der Kleine war das genaue Gegenteil. Abschauen tut sich jeder was vom anderen aber der große wird älter und wird eigener und jetzt hat mein ach so liebes Baby das bis zur 3. Klasse ein absolutes super einfaches Kind war immer weiter verändert weil älter und jetzt mit 12 wird der Kopf immer störischer - ist einfach so. Was haben meine Kinder wunderbar miteinander gespielt es war eine wahre pracht bis der Kleine seinen eigenen Kopf bekam mit ca. 3 Jahren seither sind sie nur am streiten. Es gibt keine Garantien. Die Kinder meiner Freundein haben erst jetzt mit 9 und 12 angefangen sich ständig über alles zu streiten - meine machen es halt schon seit 6 Jahren. Man hat keine Garantie. Was aber Tatsache ist: Die Kleinen bekommen wesentlich mehr mit weil man vieles anderst und lockerer sieht als beim 1. von daher werden sie oft schneller selbständiger als die 1. weil man sie mitnimmt im Erziehungsstiel und sie sich wirklich einiges abschauen. Mein Dickkopfiger Kleiner ist gerade mit 9 so langsam ein richtig lieber Kerl der ziemlich einfach ist. Der gerne hilft ohne zu fragen im Gegensatz zum großen der sich immer in seiner Freiheit eingeschränkt fühlt wenn er helfen soll. Also Kinder ändern sich und das ist auch gut so denn nur so werden sie eigene kleine Persönlichkeiten und Garantien gibt es nicht in keinster Weise denn zum Glück ist jedes Kind anderst. Und so schwierig es war und ist würde ich keinen von beiden für irgendwas hergeben. Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 11:26