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Was hättet Ihr gemacht?

Thema: Was hättet Ihr gemacht?

Mein Sohn ist 3 und recht stur, will überall dabei sein, ist recht laut und wild, "alles selber" usw. Teils echt anstrengend, meistens geht´s aber gut, weil ich ihn machen lasse. Heute hat sich erneut folgende Situation ergeben. Er wollte Tee, er will es selbst machen. Wir haben so offenen Tee, den man mit so einem Teeei dann in die Tasse hängt. Er will das machen, mit der Herzzange... gut, er hat sich den Tee eingefüllt, ich derweil Wasser gekocht. Mittendrin fällt ihm ein, er will doch lieber Kakao... also, da ging´s ja noch, Wasser wieder aus, Tee zurück in dei Dose und Milch aufgesetzt. Dann stand der Kakao nun fertig vor ihm "ich will ihn dohc nicht, trink du ihn..." Ich habe ihn solange sitzenlassen, bis er getrunken hatte... er hat getobt, geheult usw. Ich hab ihn dann erstmal ins Zimmer und als er sich beruhigt hatte, kam er raus und hat gesagt, er würde nun trinken. Hat er auch... War ich zu streng? Einerseits finde ich ja, ich kann ihn ja nicht zwingen, etwas zu trinken... andererseits, er hat es sich so bestellt.... dann einfach wieder nein sagen?!?! Ach man, echt doof manchmal. melli

von bubumama am 31.01.2012, 16:18



Antwort auf Beitrag von bubumama

Auf das Austrinken hätte ich nicht bestanden. Das Hin und Her kenne ich auch aus dem Alter, es gab dann im Zweifelsfall nichts, denn zum Affen lasse ich mich nicht machen....... "Du willst keinen Tee und nun keinen Kakao, dann hast Du wohl keinen Durst! "ich glaube so wären meine Worte gewesen. Fertig. Und wer nun Toben will darf das mit Inbrunst tun ;-).

von Loraley am 31.01.2012, 16:24



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Hallo Melli, mach dir mal keine Gedanken. Ich denke, du hast genau richtig gehandelt - vorausgesetzt du hast ihm auch erklärt, WARUM du so handelst! Es ist wichtig, dass dein Sohn deine Reaktion versteht. Und beim nächsten mal würde ich ihn vorher an die Situation erinnern und sagen "überlege dir lieber vorher, was du trinken möchtest". Schon anstrengend die kleinen Trotzköpfe...:)

von Idi1980 am 31.01.2012, 16:27



Antwort auf Beitrag von bubumama

Ich haette ihn nicht zum Austrinken gezwungen, einfach aus dem Grunde dass ich niemals jemanden zum Essen und Trinken zwingen wuerde - ganz grundsaetzlich. (ausser Gabe von Medikamenten) Aber ich haette ihm gesagt, dass ich durchaus sehe dass er eher Kakao machen als trinken wollte. Und dass er nun beim naechsten Mal damit rechnen muss, dass ich nicht zustimmen werden, wenn er wieder Kakao machen will.

von Pamo am 31.01.2012, 16:35



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es ist wirklich so, dass er gerne "machen" will, aber dann nicht essen/trinken. Das letzte Erlebnis war mit dem Ei... er wollte auch ein gek. Ei, wie seine Schwester. Also hab ich Eier gemacht. Dann hat er, wie die Große auch, das Ei feinsäuberlich mit dem Eierschneider geteilt und angerichtet... um mir dann zu sagen "das darfst du jetzt essen, ich mag es ncith..." Zwingen zum Essen und Trinken will ich auch niemanden, vor allem nicht zum Essen. Das ist fürchterlich, ich erinnere mich mit Grauen an "iss auf, sonst scheint die Sonne nicht", "iss nru, dass du groß und stark wirst..." usw. Mein Mann wie auch ich haben ein leicht gestörtes Verhältnis zum Essen, wir, vor allem er, essen immer auf, restlos.... obwohl wir längst satt wären... schlimm eigentlich. Nun, ich werde ihn nicht mehr zwingen zu trinken, aber ich war so sauer in dem Moment. Erst Tee, dann Kakao... und dann nicht trinken... Wahrscheinlich auch einfach eine sch... Gesamtsituation. melli

von bubumama am 31.01.2012, 16:50



Antwort auf Beitrag von bubumama

Ich hätte, so wie es meine Art ist, eine Zeit lang "rumgemeckert", weil der bestellte Kakao jetzt doch nicht getrunken wird, aber dann hätte ich ihn entweder selbst getrunken oder in den Kühlschrank gestellt und später noch mal angeboten. Zwang zum Austrinken hätte ich nicht angewandt, das würde bei meiner Tochter eh nicht funktionieren und nur in einem Drama enden...

von Emmi67 am 31.01.2012, 18:28



Antwort auf Beitrag von bubumama

Ich seh jetzt bei dem Posting gar nicht, das der Knirps zum kompletten austrinken gezwungen wurde, sondern "nur" zum Trinken. Das halte ich persönlich für durchaus richtig - er wollte Kakao, also hat er auch nen Schluck daraus zu trinken. Klar, dass man ihn den nicht bis zum Ende reinwürgt.

von Flirrengel am 31.01.2012, 19:02



Antwort auf Beitrag von bubumama

Hallo ich würde nicht sagen, dass es falsch war wie du gehandelt hast. Denn es bleibt ja dann nicht beim Kaba sondern da kommen ja noch viel mehr Sachen dazu.... wenn er aber merkt, er muss dann "die Suppe selbst auslöffeln" wird er sich schon vorher überlegen was er "bestellt"..... Kinder müssen eben noch lernen, dass man "verantwortungsbewusst" mit Lebensmitteln umgeht. viele Grüße

von RR am 31.01.2012, 19:46



Antwort auf Beitrag von RR

Hallo, "Kinder müssen eben noch lernen, dass man "verantwortungsbewusst" mit Lebensmitteln umgeht." Also das unterschreibe ich mal ganz dick und fett!!! Wie jedoch bereits geschrieben, hätte ICH ihn NICHT zum (Aus)trinken gezwungen, sondern hätte dann halt gesagt, dass es nun NICHTS ANDERES mehr gibt - und hätte dann auch wohl mal tatsächlich den Kakao selbst getrunken - und er hätte dann halt da auch mal zugucken dürfen. Denn wer ZIG - und immer wieder NEUE - Dinge "geordert", hat schlussendlich auch keinen Durst (oder auch keinen Hunger). Ist ja auch so, denn wer WIRKLICH RICHTIGEN Durst oder Hunger hat, trinkt oder isst nämlich auch das "Georderte". Gruß

von kaempferin am 04.02.2012, 20:18



Antwort auf Beitrag von bubumama

hey meine tochter ist auch 3. und die situation an sich kenne ich auch - sich nicht entscheiden können, selber machen wollen etc. also grundsätzlich muss ich sagen: zum trinken oder essen zwingen geht garnicht. also ich hätte vermutlich schon den ersten umschwenk nicht unterstützt. "du wollteste tee, nicht kakao, entweder du nimmst tee oder wasser." denn - natürlich ist es einfach heißes wasser wegzuschütten, den unterschied in der wertigkeit zwischen heißem wasser und milch kann sich zumindest meine dreijährige nicht vorstellen. und was einmal in der tasse ist bleibt auch drin. wenn ich mittendrin schon mit umschwenke dann ist ja der nächste umschwenk vorprogrammiert - was einmal funktioniert funktioniert bestimmt nochmal. abgesehen davon - auch nach dem ersten wunsch kann es schonmal vorkommen das meine tochter dann doch nicht will oder das sie etwas spezielles anderers will. wenns um trinken geht dann biete ich ihr alternativ immer wasser an - nichts anderes. und wenns um gewünschtes essen geht ist die alternative einfach nix. ich lass es ihr dann stehen, aber aufessen muss sie es natürlich nicht. aber sie ist alt genug dann eben mal nen moment hunger zu haben oder das zu essen was sie sich ausgesucht hatte.

von Meffilein am 01.02.2012, 00:33



Antwort auf Beitrag von bubumama

und das gibt dann auch Gebrüll - aber er ist ja auch "einsichtig" aus dem Zimmer gekommen, war also nicht so falsch. Ich zwinge auch nie meine Kinder zum Essen oder Trinken, aber ich kenne diese Gefühl von "Verar**** kann ich mich allein! und jetzt machst Du bitte, was Du angekündigt hast" (eben Kakao trinken). Mütter müssen nicht perfekt sein, ist also alles im Rahmen. Und wenn wir mal einen schlechten Tag haben, sind die Grenzen für die Kinder eben mal ein wenig enger gesteckt als bei guter Laune wer weiß, wenn Du insgesamt weniger genervt gewesen wärst, wär es kein Drama geworden... ist bei mir jedenfalls so (meine Kinder wissen, wann meine Mens kommt, mein PMS ist unverkennbar, ich gehe hoch wie ne Rakete ) Unsere 3jährigen kriegen uns immer wieder mal, aber dafür lieben wir sie doch

von micha67 am 01.02.2012, 15:46



Antwort auf Beitrag von bubumama

ich hätts genauso gemacht. habe eine nichte, die ist 13 und reitet heute noch auf diese tour - in fast jeder situation. will ich haben - gekauft - sie schmeißt es weg oder wills gleich wieder loswerden auf der nächsten börse will ich essen - nee schmeckt nicht - weggeworfen usw. usw. geschenke werden nicht wirklich geschätzt finde ich absolut schlimm.

von sechsfachmama am 01.02.2012, 17:03



Antwort auf Beitrag von bubumama

An schlechten Tagen hätte ich die volle Kakaotasse auf den Fußboden geworfen und beim aufwischen und Scherben aufsammeln gemerkt, wie blöd ich doch bin und mich bei unserem Sohn entschuldigt. An solchen Tagen bin ich gestresst, habe Kopfschmerzen oder einen dringenden Termin oder das Baby hat den ganzen Tag geweint. Solche Tage habe ich etwa eins, zwei Mal im Monat. Bestimmt hattest du heute auch so einen. An guten Tagen (und das sind alle anderen) gelingt es mir, die Welt mit Kinderaugen zu sehen. Dann freue ich mich, dass das Kind zum Lernen und Großwerden nicht mehr braucht als ein wenig Kakaopulver, Milch und Küchenutensilien. Ich trinke den Tee selber, bringe den ersten Kakao meinem Mann und vier weitere den Nachbarn, wir machen Eiersalat und vielleicht noch Pudding zum Nachtisch, damit es sich richtig ausprobieren kann beim Rühren und Schneiden. Denn eigentlich weiß ich ja, dass er gar nicht die Absicht hat, mich zu ärgern. Aus solchen Machtkämpfen lernt das Kind ja lediglich, wer momentan der Stärkere ist. Deswegen hinterlassen sie auch so ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Stell dir vor, du bestellst dir im Biergarten Kartoffelsalat zu deiner Bratwurst. Dann kommt dein Teller und -Hilfe- der ist mit Erbsen. Du änderst deine Bestellung und nimmst den Nudelsalat, vorsichtshalber fragst du noch, ob der auch mit Erbsen ist. Der kommt und ist -Oh Schreck- mit Mandarinen, Ananas und Currynote; es schüttelt dich schon der Anblick. Die Kellnerin bleibt nun aber sehr bestimmt an deinen Platz stehen und verkündet, dass du das Lokal erst verlassen darfst, wenn du aufgegessen hast, schließlich hast du es dir doch so bestellt. Wenn du Lust hast: Thomas Gordon "Familienkonferenz", dieses Buch hat mich bewogen, solche Machtkämpfe grundsätzlich zu vermeiden und ich schlage meinem Kind auch keine faulen Kompromisse vor, bei denen es nur verlieren kann. LG

von Kuscheling am 01.02.2012, 20:03



Antwort auf Beitrag von Kuscheling

"Stell dir vor, du bestellst dir im Biergarten Kartoffelsalat zu deiner Bratwurst. Dann kommt dein Teller und -Hilfe- der ist mit Erbsen. Du änderst deine Bestellung und nimmst den Nudelsalat, vorsichtshalber fragst du noch, ob der auch mit Erbsen ist. Der kommt und ist -Oh Schreck- mit Mandarinen, Ananas und Currynote; es schüttelt dich schon der Anblick. Die Kellnerin bleibt nun aber sehr bestimmt an deinen Platz stehen und verkündet, dass du das Lokal erst verlassen darfst, wenn du aufgegessen hast, schließlich hast du es dir doch so bestellt." Super Vergleich! Und genau deswegen habe ich ja auch so rigoros gegen das Zwingen gewettert.

von kaempferin am 04.02.2012, 20:25



Antwort auf Beitrag von kaempferin

Ich finde der Vergleich gar nicht super sondern hinkt gewaltig. Wenn - und jetzt lassen wir mal die Frage mit der Verschwendung von Ressourcen aussen vor - ich in ein Restaurant gehe, die komplette Speisekarte runter bestelle, ohne ein Bissen davon gegessen zu haben aufstehe, bezahle, eventuell noch Trinkgeld gebe, mich höflich verabschiede und von dannen ziehe, denken die Kellner vielleicht, dass ich eine voll auf die Meise habe, aber haben weiter keinen Grund zum meckern. Beide Seiten habe nämlich ihre "Pflichten" erfüllt: ich durch die Bezahlung und das Restaurant durch die Bereitstellung der Speisen. Nun kann man ganz überspitzt formulieren, die "Pflicht" eines Kindes sei, nur um solche Lebensmittel zu fragen, was man auch wirklich zu verspeisen gedenkt und die Mama nicht einfach ums "bestellen" willens in der Gegend rumzuscheuchen. Das ist ein Lernprozess - Kinder müssen lernen, dass die Eltern nicht ihre "Bedienstete" sind die man nach gutdünken rumorden kann. Ich hätte in dem Beispiel das Kind auch nicht zum trinken gezwungen aber das Kind hätte von mir eine Weile nichts mehr anderes zum trinken bekommen. Allerdings finde ich jetzt die Beschreibung der Ausgangsposterin nicht so dramatisch, das Kind hat ja schliesslich nach dem Wutanfall den Kakao von sich aus getrunken.

von Fuchsina am 06.02.2012, 02:35



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

"Ich finde der Vergleich gar nicht super sondern hinkt gewaltig." Finde ich zwar nicht, aber egal. Und als erwachsene Person ist man zwar für sich selbst - bzw. für sein Handeln und Tun - verantwortlich, aber trotzdem würde ein/e Kellner/in ja wohl NIE sagen, dass man nun das Lokal so lange nicht verlassen darf, BIS man (das selbst bestellte Essen - auch wenn es bereits das 2. oder 3. ist) aufgegessen hat. Bezahlen muss man es; ja; aber das steht und stand ja auch gar nicht zur Debatte. "Kinder müssen lernen, dass die Eltern nicht ihre "Bedienstete" sind die man nach gutdünken rumorden kann." Das mit Sicherheit nicht, aber trotz alledem hätte ich mein Kind nicht zum (Aus)trinken gezwungen bzw. hätte es nicht so lange am Tisch sitzen lassen, bis die Tasse auch leer ist. "Ich hätte in dem Beispiel das Kind auch nicht zum Trinken gezwungen, aber das Kind hätte von mir eine Weile nichts mehr anderes zum Trinken bekommen." Sag' ich doch! Und ich hätte genauso gehandelt. Und wenn das Kind das 2. georderte Getränk nicht haben wollte, hätte es eben Pech gehabt. Denn wer sooo dermaßen wählerisch ist, hat auch nicht wirklich - bzw. keinen - Durst. Von daher - wie bereits erwähnt - ich würde zwar nicht zwingen, ließe mich aber auch nicht herumkommandieren. Denn was macht das Kind dann, wenn es 14, 15, 16 - oder noch älter - ist?!

von kaempferin am 07.02.2012, 17:39



Antwort auf Beitrag von bubumama

Klarer Fall von kochen und machen wollen! Ins Zimmer schicken führt in dem alter nicht zum nachdenken sondern zur Anerkennung der Machtverhältnisse! Also einfach voll daneben. Und zum austrinken zwingen geht gar nicht. Lass ihn doch einfach mehr in der Küche machen: schnippeln, kneten, rühren, kochen, backen,...... Er will dich doch nicht ärgern, sondern ausprobieren.

von kirshinka am 02.02.2012, 22:14



Antwort auf Beitrag von bubumama

"Ich habe ihn solange sitzenlassen, bis er getrunken hatte..." Also DAS finde ich ja mal ü-ber-haupt NICHT gut... ganz im Gegenteil! Was ich gemacht hätte? - Gesagt, dass es jetzt kein neues bzw. anderes Getränk mehr gibt und wenn er den Kakao nun auch nicht mehr wollte, hätte er eben Pech gehabt. Aber zum Trinken GEZWUNGEN hätte ich ihn - wie bereits erwähnt - mit Sicherheit NICHT! Finde ich echt unmöglich... und mal ganz ehrlich... würdest DU Dich (zu irgendetwas) zwingen lassen? Aber KINDER (und hauptsächlich die noch kleineren und jüngeren Kinder) "SOLLEN" sich zwingen lassen oder wie? Nichts für ungut, aber das finde ich echt einfach nur total ungerecht! Und von daher auch vollkommen klar, dass da Dein Sohn bockig wurde und einen Aufstand geprobt hat. Und außerdem - Dein Sohn ist doch auch noch sehr, sehr jung - da KANN er einfach nicht immer total vernünftig handeln und (re)agieren. Bedeutet ja nun nicht, dass man da auch immer nur nachgeben und zu allem ja und amen sagen soll... siehe meinen Text weiter oben. "War ich zu streng?" Ja... finde ich schon... auf jeden Fall. Und zwischen "(ZU!) streng sein" und "nicht immer nachgeben" gibt es immer noch einen himmelweiten Unterschied.

von kaempferin am 04.02.2012, 19:33