Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Tocher sehr anhänglich

Thema: Tocher sehr anhänglich

Guten Abend, meine Tochter ist aktuell 20 Monate alt. Sie geht seit September in eine Kita, in der sie sich auch sehr wohl fühlt, keine Probleme macht und auch nicht jammert, wenn sie gebracht wird. Vorher wurde sie 3 Monate von meinem Mann und 4 Monate von der Oma betreut, da ich nach 6 Monaten Elternzeit wieder angefangen habe zu arbeiten. Aber auch das war nie ein großes Problem. Leider ist ja dank Corona die Kita nun zu und ich mit meiner Tochter wieder 24h am Tag zuhause. Seitdem ist sehrsehr anhänglich geworden - sie ist hängt mir (nicht nur wörtlich gesprochen) permanent am Hosenbein und ich muss auch ständig mit ihr interagieren (z.B. die Schachtel mit den Stiften halten, die sie einsortiert, das Puzzle halten, das sie legen möchte usw.) Sie kann sich durchaus lange (15-20min) mit so einer Tätigkeit beschäftigen, aber eben nur, wenn ich direkt neben ihr sitze. Wenn ich allerdings mal nicht da bin (z.B. am Wochenende nach dem Mittagsschlaf, wenn mein Mann sie betreut), funktionieren all diese Tätigkeiten auch ohne das mein Mann daneben sitzt - sie können z.B. auch in getrennten Räumen (Küche und Wohnzimmer) sein, ohne das es ein Problem ist (was bei mir überhaupt nicht geht!). Sobald ich dann allerdings wieder da bin, muss ich mich dazu setzten und es geht überhaupt nichts mehr selbständig. Leider ist es so, dass ich tagsüber durchaus ein wenig arbeiten muss und die Zeit während ihres Mittagsschlafes dafür nicht ausreicht - aber wenn sie wach ist, geht es eben auch nicht. Wie kann ich es schaffen, dass meine Tochter mich nicht permanent als Gegenspieler benötigt - ohne das sie eine halbe Stunde heult - wobei ich natürlich auch nicht arbeiten kann... Sprechen kann sie leider noch nicht, so dass ich auch nie weiß, ob ihr wirklich etwas fehlt oder sie "nur" Nähe will. Aber sie versteht schon recht viel - aber eben nicht, dass ich manchmal nicht zur Interaktion zur Verfügung stehe... Vielen Dank für die Antworten!

von KeiSaturne am 24.03.2020, 18:09



Antwort auf Beitrag von KeiSaturne

Hallo KeiSaturne, mir fällt dazu nur ein, die Betreuerinnen das spezifische Verhalten Deiner Tochter Dir gegenüber kurz zu schildern und sie zu fragen, ob ihnen dazu was aufgefallen ist.

Mitglied inaktiv - 24.03.2020, 20:12



Antwort auf diesen Beitrag

Die Kitas haben wegen Corona geschlossen, die AP wird nicht fragen können. Ich vermute, dass Problem liegt genau dort. Der gesamte gewohnte Tagesablauf ist plötzlich weg. Die Kinder, auch so kleine, spüren, dass etwas anders ist, die Anspannung der Erwachsenen, der fehlende Kontakt zu anderen Kindern und den Erziehern.. Meine Tochter ist fast 2,5 Jahre alt, reagiert aber ähnlich. Mein Mann übernimmt die Betreuung, ich arbeite. Sobald ich zu Hause bin - totale Eskalation. Sie klammert sich massiv an mich, ist weinerlich. Ich vermute Unsicherheit und Sehnsucht und versuche, ihr viel Zuspruch und Wärme zu geben, kuscheln, vorlesen... Es ist momentan für uns alle nicht leicht, ich vermute dass auch deine Tochter das spürt. Versuch, für sie da zu sein so gut du kannst

von EviLi82 am 24.03.2020, 21:26



Antwort auf Beitrag von KeiSaturne

Mir kam ein weiterer Gedanke: Deine Tochter wurde 4 Monate von der Oma betreut bevor sie in die Kita kam, nehme ich an. Möglicherweise hatte sie seitdem mehr (auch engen) Kontakt mit weiblichen Personen: die Betreuerinnen und andere Mädchen. Jetzt ist das abgebrochen. Das Kind versteht das nicht. Nun könnte die Mama der Ersatz dafür sein. Kann die Oma (jede Oma) gelegentlich einspringen? Ich versuche das Ganze aus der Sicht des Kindes zu sehen.

Mitglied inaktiv - 25.03.2020, 08:28



Antwort auf Beitrag von KeiSaturne

Fast alle kleinen Kinder haben mal so eine Phase, in der sie extrem anhänglich sind. Man muss da nichts Übertriebenes hinein interpretieren. Meine Kinder hatten das beide auch, meine Tochter sogar ziemlich stark. Ich „durfte“ kaum auf die Toilette gehen oder duschen, sie wollte immer mit. Gib Deiner Tochter einfach die Nähe, die sie jetzt braucht. Auf dieser festen Basis wird sie sich bald auch wieder von Dir ablösen können. LG

von Jorinde17 am 25.03.2020, 09:27



Antwort auf Beitrag von KeiSaturne

Lass sie nicht nur nebenher laufen. Beschäftige Dich bewußt mit ihr. Lese ihr vor. Spiele mit ihr. Knuddel sie. Sitz nicht nur neben ihr und lass sie machen. Das ist für sie nicht "genug". Je mehr Du Dich mit ihr beschäftigst desto besser kann sie sich auch mal lösen. Bedenke. sie ist nicht mal 2 Jahre. Du bist da. Sie braucht Deine Nähe. Das ist normal. Wenn sie eine halbe Stunde heulen muss, wird sich das Problem verschärfen. Keine Kritik. Aber verstehe auch sie. Sie versteht nicht dass Mama da ist.aber keine Zeit hat. Dazu ist sie zu klein. Auch wenn sie viel versteht. Sie ist nicht mal zwei Jahre. Sie hat nicht die intensive Bindung zum Papa. Deswegen ist er ihr auch nicht so wichtig wie Du.

Mitglied inaktiv - 26.03.2020, 08:46



Antwort auf diesen Beitrag

Hier schließe ich mich komplett an.

von Monroe am 26.03.2020, 13:36