Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Ständiges Schreien/Heulen bei 4 jährigem

Thema: Ständiges Schreien/Heulen bei 4 jährigem

Hallo, Ich wollte mich mal umhören, ob es „normal“ ist, wie mein 4 jähriger ständig reagiert. Es ist nämlich wahnsinnig anstrengend. Er heult wirklich bei jeder Kleinigkeit herum. Teilweise richtig mit Krokodilstränen. Beispiele: - Sein Getränk ist leer. Anstatt um neues zu bitten, heult er los (wir wissen dann ja erstmal nicht mal wieso). - Er hat sein Kuscheltier im Wohnzimmer vergessen und befindet sich nun im Kinderzimmer. - Er kriegt seinen Ärmel zum Händewaschen nicht hochgeschoben. - Er findet etwas nicht. Er hört auch nicht auf wenn man ihm Suchen hilft. - Ich soll kommen, kann aber grade nicht weil ich zb auf dem Klo bin. - Er bemerkt ne halbe Stunde nach dem Anziehen, dass er sich für den „falschen“ Pullli entschieden hat. Ich könnte die Liste noch endlos weiterführen. Ich bekomme echt zu viel. Es ist ja nicht so, als könne er nicht sprechen, ganz im Gegenteil, er spricht sehr gut. Aber anstatt mal zu sagen was er will, was los ist etc. wird sofort losgeheult. Man kan ihm so ja nicht mal helfen, weil wir erstmal das Problem gar nicht wissen. Ist das irgendeine seltsame Phase, die bald vorbeigeht? wir haben das schon seit Monaten. Und hat jemand nen Tipp wie man damit umgehen soll, oder wie man ihm das „abgewöhnen“ kann?

von Moonmoth am 06.01.2022, 10:52



Antwort auf Beitrag von Moonmoth

Kenne ich. Lösung habe ich keine, leider. Halt nur nicht unter Druck setzen lassen und immer wieder klar machen dass das Heulen nicht hilft. Wenn es zu sehr zur Gewohnheit wird, so tun als würde man sie mit dem Heulen nicht verstehen, sodass sie es vernünftig sagen müssen was los ist.

von bellis123 am 07.01.2022, 22:45



Antwort auf Beitrag von Moonmoth

Oh, das kenne ich. Perfektionieren meine 4jährigen Zwillingsjungs seit Monaten (aktuell gute 4,5 Jahre alt). Geht irgendwann vorbei, kann man nur aus- und durchhalten. Und sich damit trösten, dass es bestimmt was mit der Entwicklung zu tun hat Mein einer Sohn macht dazu noch so Wortspiele und sagt häufig sowas wie "atten watten datten latten matten", immer schön hintereinander in Dauerschleife. Nervt kolossal...... Wir halten das alle durch und hoffen, dass es sich bald verwächst

von Trine38 am 08.01.2022, 07:47



Antwort auf Beitrag von Moonmoth

Hallo, klar kann er sprechen, aber vielleicht weiß er noch nicht so gut, wie man Gefühle ausdrückt. Er hat ja momentan das Problem, extrem leicht frustriert zu sein. Und ihm fehlen eben offenbar doch die Worte, um das auszudrücken, deshalb greift er auf non-verbale Mittel zurück, wie das Weinen (und vielleicht manchmal auch Wut). Bei uns half es, dass ich im Alltag bewusst mit den Kindern geübt habe, über Gefühle zu reden. Über meine und ihre, z. B.: „Boah, ich bin gerade ein bisschen enttäuscht, weil dies und das schiefgegangen ist“, „Puh, gerade fühle ich mich sehr erleichtert, das und das hat nämlich geklappt“, „Ich freu‘ mich total, weil das und das passiert ist“, „Ich bin gerade ein bisschen traurig, weil…“ (alles aber nicht bezogen aufs Kind, sondern auf eigene Erlebnisse im Alltag. Und ich habe die Gefühle der Kinder angesprochen: „Du siehst gerade wütend aus. Ist es, weil …?“, „Du bist gut gelaunt, oder? Das geht mir auch so“ oder: „Ich verstehe total, dass du traurig bist, weil dein Getränk leer ist. Was könntest du jetzt tun?“, „Ja, es ist wirklich ärgerlich, dass dein Stofftier nicht hier ist. Was könntest du da tun?“ So in der Art. Du kannst Gefühlen Worte geben, bei Dir und bei Deinem Sohn, so kriegt er Training und Routine darin, sich auszudrücken. Du kannst zugleich seine Gefühle spiegeln, was sehr wichtig ist. Und Du kannst ihm seine Kompetenz aufzeigen, das Problem zu lösen. Aber nicht, indem Du ihm die Lösung abnimmst und sagst: „Dann hol dir das Kuscheltier doch einfach!“, sondern indem Du ihm Verständnis zeigst und ihn dann fragst, wie er das jetzt lösen könnte. LG

von Banu28 am 10.01.2022, 08:48



Antwort auf Beitrag von Moonmoth

Macht mein Kleiner auch seit ungefähr einem halben Jahr. Er ist fast 4 Jahre. Hat er sich im Kindergarten von den etwas größeren Kindern abgeschaut. Macht er auch mehr wenn er müde ist. Ist wahrscheinlich eine Phase und Frust etc. Hatte meine große Tochter auch gemacht aber nicht so lange. Ich denke auch das müssen wir aushalten bis es sich verwachsen hat. Letztens hatte ich kurz die Nerven verloren und zurück geschrien. Wir waren beide etwas geschockt. Ich habe ihn kurz (nur mit ein paar einfachen Sätzen) erklärt warum mir das passiert ist. Er hat danach den restlichen Tag nicht mehr geschrien. Aber die weiteren Tage leider wieder. Es ist mal besser und mal schlechter vorallen wenn er keinen bzw kaum Mittagsschlaf machen konnte.

von sunshine59 am 11.01.2022, 10:56



Antwort auf Beitrag von Moonmoth

Unsere Maus (3,5) macht das auch so ähnlich. Sie sagt zwar was los ist, aber heult dabei eben. Und das auch von jetzt auf gleich. Ich versuche sie dann erst zu beruhigen und sage, dass ich sie nicht verstehen kann, wenn sie beim Sprechen so weint. Stimmt ja meistens auch. Ich frage dann z.B.warum sie traurig/wütend ist, um ihre Gefühle zu benennen. Erst wenn sie sich einigermaßen beruhigt hat, suchen wir dann eine Lösung. Ich hoffe, dass sie dadurch merkt, dass nicht das Heulen was bringt, sondern das Lösung suchen. Manchmal sagt sie auch ohne zu weinen was sie braucht, dann lobe ich sie dafür.

von Ich-bins am 12.01.2022, 06:24