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Sohn ist sehr energisch...

Thema: Sohn ist sehr energisch...

Unser Sohn ist 26 Monate alt und seit kurzer Zeit sehr energisch und ja fast schon wie ein kleiner Diktator... Wenn er etwas haben will sagt er z. B. nur "Trinken". Gibt man es ihm nicht sofort (und wirlich sofort, max. 3 Sek. kann er warten) wird er lauter und dann sagt er richtig energisch in einem patzigen, genervten Ton "Trinken!". Er kann eigentlich schon mehr reden und wenn ich ihm dann sage "sag doch einfach, bitte gib mir mein Trinken" wiederholt er den Satz auch. Aber ich weiß wirklich im Moment nicht so ganz, wie ich mit dieser herrischen Art umgehen soll? Ignorieren oder korrigieren? Wenn ja, wie? Er wird eigentlich immer gleich patzig, wenn er etwas nicht bekommt oder nicht nach seinem Willen geht. Er kann nicht warten und will immer sofort haben, was er sich gerade einbildet (Gegenstände). Trotzanfälle haben wir eigentlich gut im Griff, denn wenn er etwas nicht darf/bekommt/soll, dann kann man mit ihm reden und ihn ablenken und dann wartet er auch mal, wenn man es ihm erklärt hat. Aber es geht mir um diese paschaähnliche Grundart von ihm, wenn er etwas verlangt... Schwer zu beschreiben, müsste man mal hören... Aber was tun LG

Mitglied inaktiv - 06.02.2011, 21:49



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Hallo, das kenne ich gut! Mein Sohn (4) hatte das auch gut drauf, inzwischen kommt es aber nur noch selten vor, weil er weiß, dass er damit nicht zum Erfolg kommt. Korrigieren würde ich nicht, das nervt Kinder meist irgendwann. Ingorieren ist in seinem Alter auch noch zu früh, da er noch nicht begreift, was du damit bezwecken willst. Aber es gibt trotzdem einige Möglichkeiten. Zuerst natürlich bewusst vorleben, also verstärkt um Dinge bitten, immer im ganzen Satz, so dass sich ihm diese Redewendungen einprägen. Aber wahrscheinlich tust du das eh schon. Auerdem habe ich bei meinem Sohn folgende "Strategien" angewendet: Auf einen Befehl hin habe ich mit "Wie bitte?" reagiert, als ob ich ihn nicht verstanden hätte. Kam wieder der Befehl, habe ich gesagt: "Ich verstehe nicht, was du von mir möchtest, sprich bitte in einem ganzen Satz." Oder aber eine direkte Frage: "Was möchtest du?". Inzwischen reicht es auch, wenn ich seine Befehle "überhöre", spätestens nach dem zweiten Ignorieren weiß er, dass ein ganzer Satz gefragt ist Oder ich habe auch mal ein Spiel daraus gemacht und auf sein "Trinken!" einfach Wörter wie "Kühlschrank", "Essen", "Tasse" oder was Ähnliches gesagt. Er fand das lustig, hat mitgespielt und wenn ich dann gefragt habe, was er denn eigentlich noch mal von mir wollte, hat er plötzlich einen ganzen Satz gesagt. Eventuell ist dein Sohn aber dafür auch noch etwas jung und versteht nicht, was du damit bezwecken willst. Es dauert eine ganze Weile, bis das fruchtet, wenn man aber konsequent bleibt, läuft das so nebenher, ohne dass man sein Kind großartig belehren muss. Bei meinem Sohn hat es jedenfalls gut gewirkt. Viel Glück, Anja

von ansaluli am 07.02.2011, 09:15



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26 Monate? Spricht man nicht bei Babys von Monaten. Dein Kind (nicht baby) ist über 2 Jahre und er hat gerafft, dass er sein Trinken auch bekommt, wenn er so "rummotzt". "Bitte gib mir mein Trinken" ??? Sprechen soll er wie ein großer? Bitte trinken fände ich absolut okay. Mein Sohn ist schon fast 7, nicht patzig an sich aber manchmal hat er auch einen Pascha-Ton drauf. Mehr als das Wort bitte verlange ich von ihm auch nicht. das muss aber, denn es sind normale Anstandsregeln. Bei ihm hat es sich eingschlichen, weil er bis er 3 war nicht sprach und das Wort "Trinken" verständlich ausgesprochen schon ein Erfgolg war. lG mf4

von mf4 am 07.02.2011, 13:25



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Man spricht auch bei Kleinkindern von Monaten, da auch hier noch ein Monat in der Entwicklung viel ausmacht. Ein 26 Monate altes Kind kann weniger als ein 35 Monate altes Kind, aber beide sind zwei! Mein Sohn ist sprachlich sehr weit und er kann (wenn er will ) sagen "Mama bitte Wasser trinken" . Weil ich das weiß verlange ich es auch. Ich würde nix verlangen was er noch nicht kann. Er ist sich einfach zu bequem und selbst wenn er nur trinken sagen würde, wäre es ok. Aber nicht in diesem fordernden, fast schon genervten Ton, weil ich nicht schnell genug reagiere...

Mitglied inaktiv - 07.02.2011, 13:33



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Mach ein Spiel drauß...übt es mit Handpuppen, wo die eine die energische ist und die andere höflich usw. Ignorieren wird in dem ALter zum noch mehr schreien führen, da sie einfach lauter werden, wenn sie was nicht kriegen. Knie dich vor ihn hin, sag: Mami ist kein Hund, sondern ein Mensch, bitte frag höflich. Mein Sohn (20 Monate ) vergreift sich auch manchmal im Ton (kräht am Tisch dazwischen "Haben" etc.) und das regeln wir auch mit dem Hinweis "Kannst du das auch leise/ höflich fragen" und er sagt dann manchmal "Bitte" oder "Danke", echt süß.

von blessed2011 am 07.02.2011, 13:52



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Meine Tochter - jetzt 22 Monate - kann das auch in vollständigen Sätzen sagen - trotzdem verlange ich es nicht von ihr. Aber wenn sie so rummotzt, dann sage ich ihr auch: Was möchtest Du? ich verstehe dich nicht. Sag mir bitte, was du möchtest. Das versteht sie und das funktioniert auch. ich denke, wenn er schon so viel versteht, kannst du ihm auch sagen, dass dich der Tonfall nervt. Dass du ihm gerne etwas zu trinken gibst. Vielleicht kannst ja auch seine Tasse dahin stellen (und dahin wo man gut aufwischen kann), wo er alleine ran kommt - dann kann er trinken wann er will und muss nicht fragen.

von kirshinka am 08.02.2011, 09:26



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sondern folgt seinem Impuls. Meine kräht auch "xy haben bitte" oder "will (a)lleine" (ihr oder unser Brot schmieren) und sie kriegt das dann auch. Von einem Kleinkind diese Art höfliche Umgangsformen zu erwarten ist einfach übertrieben. Selbst vormachen! nicht dem Kind kommunizieren, dass seine Art zu kommunizieren schlecht ist.

von kirshinka am 08.02.2011, 09:29



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Mein Kind wird fuenf und ist sehr schuechtern mit Fremden. Wenn man zuhause Zeuge wird, wuerde man meinen wir sind beim Militaerdrill, da heisst es morgens schon mal: "Aufstehen, mach mir einen warmen Kakao, ob du willst oder nicht!". Ich sage ihr einfach wie es ist: Dass ich ihren Ton furchtbar finde, dass sie ihr Ziel besser erreicht und auch mehr Freunde machen wird, wenn sie netter fragt und das Wort "bitte"einbaut. Bis das Fruechte traegt werde ich wohl weiter angeschnautzt.

von Pamo am 07.02.2011, 18:11



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Die Kinder sind doch in ihrer Kommunikation unsere Spiegel - unsere Papageien sozusagen. Sie zurecht zu weisen hilft rein gar nix. Vormachen hilft.

von kirshinka am 08.02.2011, 09:31



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...ja das mit dem SPiegel stimmt ein Stückweit, allerdings glaube ich nicht, dass es hundertpro zutrifft. Die Zwerge schauen halt, wie weit sie gehen können und was wir dulden. Das ist bei einer 5jährigen die zum warmen Kakao kommandiert natürlich anders als bei einen 20 Monate alten Kind. Ich lasse mich nicht rumkommandieren und ich komme auch nicht gerannt, wenn einer Maaamaaa quakt (es sei denn junges Kleinkind oder Gefahr/Schmerz, Angst), wenn as Kind was will, kann es zu mir kommen, ich bin ja kein Hund, der kommt, wenn Herrchen pfeift. Ich find einen respektvollen Ton schon wichtig. PS Klar, mein Zwerg folgt seinen Impuls und muss sich ja in der Welt der Erwachsenen irgendwie Gehör verschaffen, doch wir gehen ja aufmerksam auf ihn ein und gehen (meist) mit gutem Beispiel voran. Karina

von blessed2011 am 08.02.2011, 12:52



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Ein Kind spiegelt nicht immer das Verhalten der Eltern. Die kommen manchmal auf ganz eigene Ideen.

von Pamo am 08.02.2011, 19:27



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Für mich heisst erziehung auch liebe und Vorbild. Aber eben auch Konsequenz und Führung. Ein erziehungsziel von mir ist neben einem großen Selbstbewusstsein auch ein gutes Sozialverhalten und Nächstenliebe. Denn ein Kind, das nureingroßes selbstbewusstein hat, wird sich zu einem egoistischen,arrogantenMenschen entwickeln. Erziehung ist nicht immer negativ, auch wenn das wort heutzutage in der Gesellschaft einen negativen Beigeschmack hat. Erziehen heißt führen und leiten. Das kann auch liebevoll aber trotzdem konsequent erfolgen. Und ich sehe n meinem Kleinen, dass es ja gar nicht so verkehrt sein kann wie wir vorgehen. Vor allem jetzt in diesem Fall mit (liebevoll) korrigieren und richtig vor sagen. Heute kam mein Sohn an "Papa, bitte cd aufräumen" und er ist immer noch selbstbewusst ;-) Ps sorry das ich so chaotisch schreibe, ich schreibe vom iPad mit Touchscreen und Autom. Erkennung.

Mitglied inaktiv - 08.02.2011, 19:30



Antwort auf Beitrag von blessed2011

Natürlich muss man einen Unterschied machen zwischen einem 5 jährigen und einem 22 Monate alten Kind! Und klar plappern die nicht nur unser Geschwätz nach, sondern auch das aus der Kita. Ich finde aber, dass ein respektvoller Umgangston nur dann gelernt wird, wenn auch die Kinder mit Respekt behandelt werden. Die ganz Kleinen wissen ja noch nicht was Respekt überhaupt ist.

von kirshinka am 10.02.2011, 09:27