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Immer noch das Problem - Geschwisterchen bekommen

Thema: Immer noch das Problem - Geschwisterchen bekommen

Hallo, ich muss mich nochmal an Euch wenden, es geht immer noch um meine Tochter. Sie ist 5 Jahre alt und hat vor 6 Wochen einen Bruder bekommen. Sie mag ihn sehr, kümmert sich liebevoll, kuschelt und schmust, freut sich immer auf ihn nach dem Kindergarten usw. Genervt ist sie nur manchmal von seinem Geschrei, aber das ist normal denke ich. Aber die Beziehung zu mir ist nicht mehr so. Mir ist klar, dass es für sie nicht leicht ist, mich nun zu teilen. Ihr Bruder braucht viel Nähe und Aufmerksamkeit, er ist sehr anhänglich und quengelig. Meine Tochter fällt manchmal in die "Babyphase" zurück, ist auch quäkig, affig und spricht sehr seltsam, so in Babysprache irgendwie. Schwer zu beschreiben. Ich versuche, früh meinen Haushalt zu schmeißen, während sie im Kindergarten ist, damit wir am Nachmittag Zeit haben. Aber selbst dann ist sie so affig und unzufrieden. Es ist halt auch immer der Kleine dabei, er wird gestillt und das nicht wenig. Sie macht nicht mehr, wenn ich sie um etwas bitte, sie ist richtig frech teilweise und versucht (natürlich) sich in den Mittelpunkt zu drängen damit. Ihr habt hier mal erwähnt, lieber negativ auffallen als gar nicht. So ist das mit ihr, damit sie beachtet wird. Aber wir beachten sie doch, sehr sogar, aber ich kann nicht immer nur auf sie Rücksicht nehmen und achten. Was soll ich denn noch tun? melli

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 09:57



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Hallo, ist bei uns genau so, nur ist die Große vier und der Kleine jetzt 4 Monate. Abgesehen davon, dass die Mädels jetzt generell in einem zickigen Alter sind und Sachen machen, die sie früher eben nicht gemacht haben, müsst ihr durch diese Phase einfach durch, würde ich sagen. Was hilft: Viele Exklusiv-Beschäftigungen für die Große z.B. mit Papa oder Großeltern, abends eine bestimmte Zeit nur mit Mama (das muss sein, denke ich), Einbeziehen der Großen in die Pflege des Kleinen (vielleicht kann sie bestimmte "Jobs" bekommen wie Babys Haare bürsten, Waschwasser herbringen, Schnuller abwaschen etc., die "ihre Zuständigkeit" sind?). Wenn sie das Baby halten will, lasse ich sie, auch wenn ich mich innerlich krümme vor Sorge. Der Kleine hält mehr aus, als man denkt, und ich finde es wichtig, ihr das auch zuzutrauen und sie nicht ständig als "ungeeignet" oder gar "gefährlich für das Baby" hinzustellen (eine Sicherheitshand ist natürlich immer am Baby!). Wir schauen auch oft Fotos und Filme von ihr als Baby an, damit sie sich vergegenwärtigen kann, dass sie auch mal so hilflos war und man sich um sie kümmern musste. Ach ja, und wenn Besuch kommt oder man das Baby außerhalb präsentiert: "Ja, das ist der kleine Bruder von XY". So vorgestellt, ist die Schwester immer einbezogen und stolz auf "ihren" Bruder und steht nicht dumm daneben, weil alle nur das Baby sehen wollen. Ich denke, die "richtigen" Probleme kommen erst noch... Jenny

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 10:41



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Hallo, danke für Deine Antwort. All das, was Du schreibst, machen wir auch schon. Mama-Zeit am Abend, mit Papa was unternehmen (tun sie eh viel, schon immer), mit einbeziehen usw. Das machen wir schon. Vielleicht ist es einfach wirklich ein Alter, wo sie sich wieder neu finden müssen. Im Kindergarten zählt sie nicht mehr zu den Kleinen, aber Vorschulkind ist sie auch noch nicht, vielleicht ist das auch schwierig. Mit 5 hat man vielleicht grad die Phase, die Du auch meinst. Dann muss ich da wohl durch. Im Großen und Ganzen geht es ja, es ist ja nicht täglich so. melli

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 11:01



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Hallo, das Verhalten Deiner Kleinen ist natürlich ganz normal, was Du aber auch selbst ja eigentlich schon gesagt hast. Meine Kinder sind auch etwa so weit auseinander vom Alter her. Die Große hat sich exakt so verhalten, wie Du es von Deiner beschreibst. Klar lieben die Mädels ihre kleinen Brüder - aber nicht nur. Sie haben natürlich auch Angst, er könnte ihnen Mamas Zeit, Aufmerksamkeit und auch Liebe wegnehmen. Wenn Dein Sohn größer wird, zu krabbeln und zu laufen beginnt, wird die Eifersucht nochmal deutlich anwachsen, weil er dann anfängt, Deiner Tochter auch räumlich in die Quere zu kommen. Momentan ist es wichtig, dass Deine Tochter täglich ein bissel exklusive Mama-Zeit und Papa-Zeit bekommt, in der jeweils der andere Partner aufs Baby aufpasst. Das kann täglich eine halbe Stunde sein, das reicht schon. In dieser Zeit darf das Baby nicht stören. Man kann hier vorlesen, spielen oder auch über den Tag sprechen. Es darf dabei auch ungestraft und unermahnt über den kleinen Bruder gelästert werden, falls so etwas von ihr kommt. Denn auch negative Gefühle gehören zum Geschwister-Sein dazu. An den Wochenenden unternimmt mein Mann viel mit unserer Großen. So fühlt sie sich wertgeschätzt und wichtig, das ist Balsam für eifersuchtsgeplagte Mädchenseelen. Im Alltag lasse ich meine Große viel mithelfen. Kinder wollen nicht nur spielen, sie wollen für die Familie hilfreich, wichtig und nützlich sein. Und gleichzeitig sehen die Großen dabei auch: Ich brauche gar nicht Baby zu spielen - denn es ist eigentlich ganz schön, schon so groß und so wichtig für die Mama zu sein. So'n kleiner Bruder kann das alles noch nicht, was ich schon kann Grüßle, A.

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 11:29