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Nein sagen

Thema: Nein sagen

Hallo! Unser 27 Monate alter Sohn ist zur Zeit sehr anstrengend. Ich bin echt völlig genervt, da alles aber wirklich auch alles erst einmal mit Nein kommentiert wird. Es kann auch eine ganz allgmeine Aussage sein, wie wenn ich sage" Ich habe noch Hunger " oder so etwas dergleichen. Er sagt dann Nein Mama keinen Hunger. Und wenn ich weitermache in dem ich doch sage z.B....steigert sich das Verhalten lauststark. Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.Er wirkt ständig unzufrieden. Dazu kommt, dass er immer sagt er ständig quengelt sobald ich irgendetwas von ihm verlange sei es Schuhe ausziehen (er kann es).Oder er möchte die Treppe und sonst auch ständig getragen werden. Er müsste doch jetzt irgendwann die Phase des selbermachen wollen auch bekommen oder ? Könnt Ihr mir einen Tipp geben, dass wäre nett. Danke Gruß Sandra

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:02



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Hallo, Sandra, nur, um ein Gefühl für das Gefühlschaos deines Sohnes zu bekommen: stell Dir vor, Du stehst kurz vor den "Tagen" und wirst ...seltsam...., dein Mann findet Dich zickig, deine Freundin kann Dir nichts Recht machen, deine Nachbarin meint, mit Dir kann man momentan gar nicht reden..... So in etwa stelle ich es mir vor, wenn Kinder - insbesondere Jungs - in ihrer ersten Ich-Findungs-Phase sind. In der feminisierten Erziehung, in unserer feminisierten Welt kommt es uns sehr auf Kommunikation, Kompromisse und ähnliche Attribute an. Da sind natürlich die Nein-Sager, die Alles-Blocker, die Trotzer sehr schwierig handzuhaben. Mein erster Gedanke zum "Nein-Kommentator" ist es, mit einer Nein-Aussage zu beginnen: Mann, ich habe ja gar keinen Hunger mehr. Oder aber seine Aussage einfach zu wiederholen. Ich habe meinen Sohn - 2,8 Jahre damit zum Wahnsinn getrieben *fg* Und ganz wichtig, eigentlich eine DER Regeln: IGNORIERE! Mein Sohn meckert, ärgert sich, will mal dies, dann das.... Ich höre mit einem Ohr, sehe mit einem Auge, aber ignoriere ihn. Auch er hat ein Recht auf schlechte Laune, auf Langeweile etc. Die Sache mit dem Schuh - wenn Du während des Ausziehens, ich würde erst einmal das selbstmachen, ihn mit einer Baby-Stimme behandelst - glaub mir, das mag mein Sohn z.B. gar nicht... Ich hoffe, dass Dir die Geduld erhalten bleibt :) LG, AyLe

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:54



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was bei uns half, wenn wir erreichen wollten, das er was macht: wir sagten immer, wir würden jetzt irgendwas bestimmtes machen. Beispiel Schuhe: Ich zieh dir jetzt die Schuhe aus. So schnell konnten wir gar nicht schauen, wir er sagte: "nein. Benny alleine" und ratz-fatz waren die Dinger aus. Das ging ne ganze Weile mit so ziemlich allen Dingen so. "Ich geh raus spielen - Tschüß", "Ich geh auf Toilette"...das funktionierte echt mit allem. Versuch mal, ich glaub so stachelt man das "Ich" ganz gut an. Aber Achtung: es gibt Tage, da haben sie einfach schlechte Laune und wollen einfach nicht. Dann lassen und wirklich alles selber machen, keine Diskussionen führen. Die Kids sollen ja auf die Eltern hören und nicht andersrum. ;-)

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:07



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Hi, Punkt 1 bis 10 ist, laß dich nicht nerven. Bringt nur schlechte Stimmung:-) Er ist halt ein Kind und er ist, so wie er ist (wobei ich es nicht schön finde, wenn er immer unzufrieden wirkt, meiner trotzt auch, aber er wirkt nicht immer unzufrieden, sondern ist meistens lustig, und manchmal trotzt er halt). Wie die gute Laune behalten, weiß ich nicht, aber wenn meiner in so einer Unsinnsituation nein sagt, sage ich lustig "doch", er "nein", ich "doch". Ich mache einfach eine lustige Situation daraus, bei der wir beide lachen müssen. Meiner ist übrigens ebenso faul, was selbermachen angeht. Er hat da keinen Ehrgeiz, er ist eher ergebnisorientiert. Selbst Schuhe ausziehen macht er nur, wenn er weiß, danach kommt was Tolles (Schwimmbad zum Beispiel). Ich schicke ihn beim Heimkommen schon mal auf die Treppenstufe, Schuhe ausziehen!!!! Während ich mich selbst ausziehe. Aber er hat dann entweder besseres zu tun, oder immerhin einen von 4 Klettverschlüssen auf, bis ich fertig bin. Dann ziehe ich ihm die Schuhe halt selbst aus. Treppe: vielleicht hilft es, wenn du sagst, er soll unten warten :-) Kann sein, daß er dann laut jammert und dir nachkommt.... Ist nur 'ne Idee. Übrigens bin ich auch manchmal genervt, und Gott sei Dank berufstätig, den ganzen Tag beim Kind... wäre ich viel öfter genervt. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 22:43



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Unsere haben beide mit dem "Nein" aufgehört, wenn wir ihnen auf das "Nein" einfach Feedback gegeben haben: "Du willst also nicht, dass ich noch Hunger habe?" Die Geschichte mit den Schuhen (seltener mit der Treppe) haben wir immer noch, und unser Großer ist jetzt 5 1/2. Da er es aber grundsätzlich kann, helfe ich ihm eben noch. Er kann's ja rein motorisch, und ich bin völlig sicher, dass er es spätestens in der Pubertät ooooberpeinlich finden wird, wenn ich ihm helfe. Da muss ich keine Sorgen habe, dass das bis zu seinem Studium so bleibt ;-)

Mitglied inaktiv - 03.02.2009, 10:56



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Hallo Sandra, meine Tochter hatte das auch ganz extrem, war aber deutlich jünger (ca. 16-19 Monate). Wir haben uns mit ihren Neins arrangiert, sie wenn irgend möglich berücksichtigt, ihr Vorschläge gemacht, wenn sie die nicht annehmen wollte, in Ruhe gelassen. Den einen oder anderen Wutanfall ihrerseits konnten wir nicht vermeiden, aber meist ging es. Rechthaberei vermeiden wir. Wenn ich sage, dass ich noch Hunger habe und sie sagt nein, dann sage ich einmal doch und esse weiter. Ich streite aber nicht und sage nicht mehrmals doch wenn sie immer wieder nein sagt. Ich habe ihr dann irgendwann ein "Ja" abgerungen. Sie wird noch gestillt. Wenn sie an die Brust wollte und auch durfte, habe ich ihr die Frage gestellt, ob sie an die Brust will und sie gebeten, mit "Ja" zu antworten. Irgendwann hat sie eingelenkt und strahlend "Ja" gesagt. Seitdem verwendet sie das "Ja" immer öfter freiwillig. Vielleicht gibt es ja irgendwas, was Deinem Sohn sehr am Herzen liegt und Du kannst es ähnlich versuchen. Insgesamt: Ruhig bleiben, geduldig sein, positiv sein, ihm entgegenkommen, aber auch Deine eigenen Grenzen klar machen. Wenn Du ihn nicht tragen möchtest, sag ihm das und bleib in der Situation dabei. Seit meine Tochter das Wort "ich" verwendet (mit 19,5 Monaten), ist die völlige Ablehnung übrigens fast verschwunden. Sie hat immer noch einen ausgeprägten Willen, aber der ist genauso oft positiv wie negativ. Falls Dein Sohn noch nicht "ich" sagt, kommt das vielleicht demnächst und er befindet sich gerade mitten im Selbstfindungsprozess. LG Linda

Mitglied inaktiv - 03.02.2009, 11:53



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Vielen Dank für die vielen Beiträge. Danke, da werde ich mir jetzt mal was feines überlegen, wie ich ihn kriege...;-)

Mitglied inaktiv - 03.02.2009, 15:04



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LG AnitA

Mitglied inaktiv - 06.02.2009, 23:32