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Fragen eure Kinder nach dem Tod?

Thema: Fragen eure Kinder nach dem Tod?

Mein Sohn hat seiner 4jaehrigen Schwester erzaehlt, dass man wenn man gross wird alt wird und dann stirbt. Jetzt macht sich die Kleine Sorgen. Sie will nicht mehr wachsen, fragt, wie alt wir sind, wann wir sterben, wann Oma stirbt usw. Sie weint abends deswegen, wenn ich sie ins Bett bringe und meint, sie will nicht sterben und will auch nicht, dass wir sterben. Ich hab ihr heut morgen beim Sport ein paar ueber 80jaehrige, fitte, alte Leute vorgestellt. Sie hat sie dann gefragt, wann sie denn tot seien . Was erzaehlt ihr euren Kindern denn da so?

von Cata am 11.04.2012, 18:45



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Thema ist seit einem Jahr immer wieder da. Unser Großer ist auch 4 (wird 5). Hmm, meinem hat das zum Glück nie Angst gemacht. Da ist wohl jedes Kind anders. Wir haben es so erklärt, dass die Alten sterben um Platz für die Neuen zu machen. Dass der Körper in die Erde und die Seele in den Himmel kommt. Und dass man dann nie mehr zurück kommen kann. Er hat die Vorstellung, dass die verstorbene Katze der Oma da oben spielt und isst, und wenn er mal stirbt trifft er sie wieder. Vielleicht findest du ein schönes Kinderbuch zu dem Thema, das ihr die Angst nimmt. Wie habt ihr denn den Tod erklärt?

Mitglied inaktiv - 11.04.2012, 19:32



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Sie hat schon viele ueberfahrene Tiere gesehen. Sie weiss, dass Tod das Ende ist. Wir haben keine Religion, und ich will ihr auch nicht eine Hoffnung auf den Himmel machen. Das ist auch wieder so ne Sache. Das wirft Fragen auf. Mein Sohn hatte ein Buch, was wir abends vorgelesen haben. Da stand sowas drin. Fortan wurde gefragt, wie denn die Toten da hoch kaemen, und dass sie im Flugzeug noch keine Toten liegen sehen haben, und was die da sollen, und ob die dann in der Stratos- oder Thermosphaere sind, usw. Das ist fuer mich alles sehr witzig. Meine Kinder machen sich ueber sowas aber ernsthafte Gedanken.

von Cata am 11.04.2012, 22:49



Antwort auf Beitrag von Cata

Sie weiss, dass sie tote Tiere auf dem Teller hat, was ihr den Appetit nicht verdirbt. Wuerde eine unserer Katzen ueberfahren, waere das kein Drama fuer meine Kinder. Die koennte ich im Plastiksack in die Tonne stecken. Das wuerde ihnen nichts ausmachen. Solche Dinge passieren halt.

von Cata am 11.04.2012, 22:52



Antwort auf Beitrag von Cata

Diese Himmelsgeschichten finde ich auch unsaeglich. Mein Kind weiss dass der Tod das Ende des Lebens ist. Sie hat auch schon solche Fragen gestellt und ihre Sorge mitgeteilt, wir oder sie koennten sterben. Ich habe sie mit einem kurzem Hinweis, dass das hoffentlich noch sehr, sehr lange nicht der Fall sein wird, gut ablenken koennen, allerdings sind ihre Aengste nicht so tiefgreifend wie die deiner Tochter.

von Pamo am 11.04.2012, 22:57



Antwort auf Beitrag von Cata

Die gibt es auch nicht ;) Ich bin auch nicht sonderlich religiös. Ich erkläre meinen Kindern wenn es z.B. um die Entstehung der Menschen geht immer beide Versionen. Die wissenschaftlich und die religiöse. Das mit dem Himmel, hat für mich nicht unbedingt etwas mit christlich sein zu tun. Man könnte auch sagen, dass der Körper unter die Erde kommt und die Seele (die Erinnerungen) im Herzen. Das ist nicht christlich und finde ich (nicht nur für Kinder) eine schöne Erklärung. Aber ganz klar, jeder wie er mag. Du musst halt einen Weg finden, der deiner Tochter weniger Angst macht.

Mitglied inaktiv - 13.04.2012, 14:09



Antwort auf Beitrag von Cata

Auch ohne Religion und auch ohne dem Kind einzureden, dass es ein Leben nach dem Tod im Himmel gibt kann man das Thema nahe bringen. Bei ganz alten Menschen sicher einfacher. Meine Tochter sagte mit 8, dass Menschen (und Haustiere auch), die wir lieben in unseren Herzen weiterleben und ich finde man kann es nicht besser sagen. Die Kinder wissen, dass nicht nur 90jährige sterben und wenn diese jüngeren Menschen gehen gab es einen Grund, den man versuchen kann zu erklären. Bei meinen Kindern war es der Opa, den sie nicht mehr kennen lernten und ich habe ihnen erzählt, dass sein Herz krank war oder die Uroma, die schon sehr alt war. Der kleine Hamster, der alt wurde und die kleine Rennmaus, die krank war. Kinder werden immer damit konfrontiert und das erste mal, als es ein Kind betraf (in der Kita-Gruppe) war es so, dass das ein Thema in der Kita war, die Kinder zusammen saßen und drüber sprechen konnten. Tote Haustiere wurden und werden bei uns bestattet und kommen nicht in einer Plastiktüte in die Tonne. Ich denke es gehört dazu, dass man einem Kind zeigt, dass ein Lebewesen (erst recht nicht, wenn es zu uns gehörte) dann Abfall wird. Meine Kinder begraben auch tote Vögel, die sie auf dem Grundstück finden und bauen mit Steinen einen schönen Platz. Es gehört nun mal zum Leben... reicht als Begründung nicht aus. Einfach alles aus ohne Grund muss einem Kind ja Angst machen.

von mf4 am 12.04.2012, 09:59



Antwort auf Beitrag von Cata

"Tote Haustiere wurden und werden bei uns bestattet und kommen nicht in einer Plastiktüte in die Tonne. Ich denke es gehört dazu, dass man einem Kind zeigt, dass ein Lebewesen (erst recht nicht, wenn es zu uns gehörte) dann Abfall wird. Meine Kinder begraben auch tote Vögel, die sie auf dem Grundstück finden und bauen mit Steinen einen schönen Platz." Richtig. Respekt - auch im Tod - vor denen, die man geliebt hat, ist nie verkehrt ... wie kann man Haustiere nur so lieblos als Müll entsorgen? Und die Erklärung mit dem Himmel find eich auch nicht so falsch, auch wenn wir selber nicht religiös sind. Kinder verarbeiten die Sachen noch viel intensiver, die Trennungs- und Verlustängste sitzen auf Grund ihrer emotionalen Abhängigkeit doch viel tiefer. Ich finde es falsch, den Kindern mit der Endgültigkeit unnötig Angst zu machen. Sie lernen noch früh genug, wenn sie dafür bereit sind, wie das mit dem Tod läuft (und dem Osterhasen, dem Weihnachtsmann usw ...). Und mal ehrlich: wer von uns WEISS denn wirklich, was der Tod ist?!

von Püminsky am 12.04.2012, 14:47



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Naja Pueminsky, wir entsorgen tote Maeuse, Voegel, Chipmunks (Beutetiere unsere Katzen) in die Muelltonne, weil diese eh woechentlich geleert wird. Mit den Katzen wuerde ich genauso verfahren, da ich hier in meinem Garten ungern Kojoten und andere Wildtiere umgraben lassen will. Mit Respekt vor dem Tier hat das wenig zutun. Ausserdem hab ich hier im Haus Brunnen-/Grundwasser, kein Stadtwasser. Da wuerde ich keine toten Tiere vergraben wollen. Das Wasser trinken wir schliesslich. Frueher in unserer Landwirtschaft wurden tote Pferde, Ziegen, Wachhunde auch abgeholt und entsorgt und nicht einfach vergraben. Diese Tiere wurden deshalb nicht weniger geliebt.

von Cata am 12.04.2012, 19:28



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Mal ein einzelnes Tier in Katzengröße kann man schon vergraben, es verenden täglich mehrere Tiere in den Gärten (derzeit ja wider viele Jungvögel, dazu die gekillten Mäuse meiner beiden Katzen und alles, was sonst auf Grund von Alter und Krankheit dahinsiecht). Ob da eine vergrabene Katze in 15 Jahren den Kohl fett macht ... Aber vielmehr ging es mir um das WIE des Abschiednehmens. Letztlich würde das Tier auch beim Tierarzt entsorgt, aber man schmeisst es wenigstens nicht vor den Augen der Kinder in den Müll! Das finde ich schon sehr respektlos gegenüber einem Wesen, dass man zu Lebzeiten geliebt hat und meinem Kind würde ich da andere Werte vermitteln, als das "Wegwerftier". Es geht nicht ums vermenschlichen und sicher kann man kein Pferd einbuddeln. Aber die Gesten machen viel aus. Letztlich kannst und sollst Du es natürlich so halten, wie Du meinst. Hier bringen wir eben nur zum Ausdruck, dass es nicht jeder so handhaben würde (und aus welchen Gründen). Denn auch das hat was mit dem Thema "Umgang mit Tod" zu tun. Man kann mit dem Tod im allgemeinen besser umgehen, wenn man die Möglichkeit hatte, einen würdevollen Abschied zu zelebrieren. Vielleicht würde das in Deinem Fall ja auch helfen, wenn Du schon fragst.

von Püminsky am 12.04.2012, 22:17