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Laufgitter

Thema: Laufgitter

Hallo, mein Sohn ist 14 Monate alt und er ist es von uns gewöhnt, ohne Laufgitter in der Wohnung herum zu laufen, da wir unsere Wohnung kindersicher gemacht haben. Er ist sehr lebensfroh, entdeckt viel, konnte mit 11,5 Monaten schon laufen, aber beschäftigt sich nicht besonders lange mit ein- und derselben Sache. Nun behauptet meine Mum, dass ich meinen Sohn zu einem Zappellphillipp erziehen würde und ihn lieber mal ab und zu ins Laufgitter stecken solle, denn schließlich – um in ihren Worten zu sprechen – verbringen in einem Laufgitter 90 % aller Kleinkinder eine unbeschwerte Zeit und lernen sich intensiver mit sich selber zu beschäftigen, Spielzeuge zu entdecken, sie auszuprobieren und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Da ich von Anfang an gegen ein Laufgitter war, habe ich mir nie eines gekauft und lieber die Wohnung sozusagen zu einem großen Laufgitter umgebaut. Nun hat mich meine Mum aber ganz schön verunsichert. Wie stehen Sie zu Laufgittern? Kann ich ihn wirklich in so jungen Jahren, wo er so gern entdeckt, zu einem Zappellphillipp erziehen, nur weil er sich nicht lange mit motorischen Spielzeugen beschäftigt, sondern lieber herumläuft, auf alles was er findet klettert und sein Auto oder Buggy vor sich herschiebt? Vielen Dank für ihre Meinung! Eine verunsicherte Mutter aus Berlin

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 21:09



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Genau, und deshalb wird gerade bei Zappelkindern auch immer beklagt, dass viele unter ihnen unter Bewegungsmangel leiden. Zappelig werden Kinder höchstens, wenn sie ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können oder neurologische Ursachen zugrunde liegen bzw. Reizüberflutungen. Lass dich doch nicht von so alten "Weisheiten" verunsichern. Laufgitter dien(t)en den Müttern, aber nicht den Kindern. Manche waren sicher zufrieden dadrin, andere fühlten sich unwohl. Um mal von der ganz natürlichen Seite zu schauen: in der reinen Natur gibt es keine äußeren Bewegungsgrenzen. Wenn der Mensch diese nötig hätte, um gesund durchs Leben zu können, dann hätte die Evolution dafür gesorgt. Ob ein Kind sich frühzeitig schon mit sich beschäftigen kann oder nicht, hängt eher von seiner Persönlichkeit ab. Ein Laufstall ist keine Garantie für intensiveres Beschäftigen mit einem Gegenstand. Wenn das Kind eher offensiv eingestellt ist, einen hohen Bewegungsdrang hat und eher mehr als intensiv entdecken will (weil seine Charakteranlagen einfach so sind), dann wird es im Laufstall eher an der Ausbildung seiner Persönlichkeit gehindert und wird entsprechend protestieren. LG

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 21:27



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Also ich kann da gar nicht zustimmen. Lass Dein Kind laufen wie es mag. Du machst das völlig richtig. Wir hatten ein Laufgitter, aber eher als "Sicherheitsverwahrung", wenn man mal schnell zum Müll runter geht, zur Post, zum Keller oder so. Da kann die Wohnung noch so sicher sein. Und immer kann man das Kind eben auch nicht mitnehmen. Außerdem hat meine Tochter da auch ab und an mal Mittagsschlaf gehalten. Im Nachhinein betrachtet, nötig ist es sicher nicht. Aber praktisch. Melli

Mitglied inaktiv - 13.01.2008, 21:37



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... und weg mit solchen Ansichten. "90 Prozent aller Kinder verbringen dort eine unbeschwerte Zeit"?????? - Hallo! Wer sagt das??? Dein eigenes Gefühl ist richtig: Lass ihn laufen, entdecken, sich bewegen! Du machst es richtig. Deine Mutter sieht es m.E. total verblendet und falsch. Wir hatten so ein Teil nur für wenn ich vom Einkaufen alleine heimkam, u. zweimal hoch und runter laufen musste, damit er nicht mir nach ins Treppenhaus rennt und hinfällt. Ansonsten wurde das Teil zu einer Spielecke umfunktioniert, die Gitterstäbe raus und ein freier Ein- und Austritt gewährt. Niemals ist uns die Idee gekommen, ihn dort abzustellen, damit er lernt, was "alleine" zu machen. Lass ihn rumlaufen und klettern und machen was er will. Still sitzen und sich konzentrieren tut er später (später!) von ganz alleine. LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 00:11



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Wir hatten auch nie ein Laufgitter, das braucht man auch nicht. Es ist gut, wenn sich Kinder viel bewegen, und ihre Energie loswerden. Wir mussten uns das auch oft anhören, wie praktisch ein Laufgitter sei. Ich habe es nie, nie, nie vermisst. Unsere Eltern haben uns halt ganz anders aufgezogen. Die Diskussionen gibt es immer wieder, wie zum Schreienlassen, warm anziehen etc.

Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 08:52



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Hallo, alles Quatsch, was Dein Mann sagt. Meine Tochter war auch so quirlig, ist mit 10,5 Monaten gelaufen und war nur unterwegs. Nix mit ruhig spielen etc. Inzwischen kann sie sich gut und ruhig allein beschäftigen, leidet nicht unter Konzentrationsschwierigkeiten und ist - zum Glück - ein bewegungsbegabtes und -freudiges Kind. AUßerdem kannst Du solche ein lebhaftes Kind eh nicht einsperren. Es wird raus und zu Dir wollen. Aber Du hast ja schon die richtigen Gedanken. GLG Robina

Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 21:55



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Hallo, wir hatten auch ein "Lauf"gitter, allerdings hauptsächlich vor der und in der Krabbelzeit. Dort konnte ich meine Tochter mal gefahrlos "ablegen" und zur Toilette gehen oder duschen, Müll raustragen (wurde schon genannt) o.ä. Also minutenweise ist so ein Teil sicher gut, weil es größer ist als ein Gitterbettchen und weil mehr Spielzeug reinpasst. Aber ohne jeden ideologischen Hintergrund oder gar erzieherischen Nutzen! :-) LG, Marta

Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 17:32



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Ich schaffe mir ein Laufgitter aus rein praktischen Gründen an. Ein Kind in dem Alter spielt noch sprunghaft und beschäftigt sich in der Regel nur ganz kurz mit etwas, seine Entw. ist also völlig normal. Es wird bestimmt nicht zum Zappelphilip, wenn er auf Entdeckungsreise geht. Im Laufgitter würde er auch nach kurzer Zeit meckern, wenn das Spielzeug uninteressant ist. Handhabe das so, wie du es möchtest, setze nur auch klare Regeln, damit dein Sohn Gefahren u. Grenzen innerhalb von Räumen kennenlernt u. auf andere Räume umsetzen kann, die nicht abgesichtert sind (z.B. an bestimmten Dingen nicht dran zu gehen). Und warum kann deine Schwiegermutter nicht bei sich ein Laufgitter anschaffen? Vielleicht gefällt es ihm ja, darin zu spielen, weil das bei Oma was besonderes ist. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 19:48