Guten Morgen!
Meine Tochter ist 4 Jahre alt und wird jetzt im August 5 Jahre. Letztes Jahr trennte ich mich von Kindsvater und zog heuer mit meinen Töchtern zu meinem neuen Freund .
Meine Kinder lieben meinen neuen Partner und sie verstehen sich total gut… Anfangs war alles super, doch seit einigen Wochen schläft meine kleine absolut nicht mehr in ihrem bett… einschlafen bei mir und auch in der nacht kommt sie … und das wird immer früher … ich weiss sie braucht die nähe, und sie hat mich auch den ganzen Tag weil ich nicht arbeiten gehe…. aber um ehrlich zu sein es geht nicht mehr… jeden Abend hab ich schon angst vor der Nacht… teilweise schreit sie teilweise schläft sie bei mir, schimpft aber dann das sie keinen Platz hat oder es ihr zu kalt ist… wenn ich es versuche mich mit ihr in ihrem Zimmer hinzulegen ( sie hat ein Hochbett also muss ich daneben stehen) hab ich keine Change das sie einschläft. wenn ich sage ich geh raus und komm dann wieder … geschreie.. und wenn ich sie mal ein bisschen schreien lass, geht es soweit das sie das ganze Haus aufweckt und das macht sie dann stunden und steigert sich immer mehr rein sodass es immer schlimmer wird!
Leider hab ich dadurch auch absokut keinen Schlaf mehr, mein Partner auch nicht und natülich belastet das auch die ganze Beziehung.
Sie hat natülich auch wünsche zu ihrem Geburtstag, und jetzt hab ich auch einen Schlaf Kalender gemacht wo sie einkleben darf wenn sie brav schläft auch das hilft nichts… ich hab keine Ahnung mehr was ich machen soll… was ist richtig was nicht? wie lernt sie es wieder in Ihrem Bett zu schlafen? wenn ich frage warum sie kommt ist die Antwort: ich weiss es nicht
Ich hoff ihr könnt mir helfen
Danke
von
Blondesengerlxx
am 12.07.2022, 07:21
Hallo,
Du unterschätzt vielleicht ein wenig die Folgen, die jede Trennung für kleine Kinder hat. Du kannst nichts dafür, aber Trennungsfolgen halten leider fast immer einige Jahre an. Kinder verkraften die drastische Veränderung, das Zerbrechen der Papa-Mama-Kinder-Konstellation nicht ohne Schaden. Selbst wenn man versucht, alles mit Liebe auszugleichen, es gilt trotzdem. Wie gesagt, niemand kann etwas dafür, aber es ist eine Tatsache.
Deine Tochter wirkt nach außen hin, als wäre alles okay. Ihre Verunsicherung über die Trennung und den neuen Mann in Eurem Haushalt zeigt sich aber deutlich - in abendlicher und nächtlicher Angst. Es ist anstrengend, klar, aber Du musst ihr Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit jetzt erfüllen, damit die Verunsicherung heilen kann. Du kannst diese Ängste nicht wegerziehen, wegerklären oder sonstwie wegmachen.
Auch ein Belohnungssystem hilft hier nicht. Denn Deine Tochter hat ja keine kleine, schlechte Angewohnheit, die sie aufgeben soll. Sondern sie hat in sehr jungem Alter eine existentielle Erschütterung erlebt, die sie erst langsam verkraften muss. Sternchen und Punkte können das nicht lösen, das geht nur mit Zuwendung und Beruhigung.
Wenn Du ihr drohst, dass sie ihre Geburtstagsgeschenke nur bekommt, wenn sie brav schläft und Punkte sammelst, dann ist das gut gemeint. Aber damit verunsicherst Du sie noch mehr. Denn sie fühlt: Nicht einmal etwas so Selbstverständliches und Schönes wie der Geburtstag ist mehr sicher. Mama ist imstande, mir sogar die Geburtstagsfreude wegzunehmen, die doch immer etwas Sicheres und Festes war. Mach das daher bitte nicht. Ich würde das Belohnungssystem (mit einem kleinen Geschenk) auslaufen lassen.
Der zweite Grund fürs schlechte Einschlafen ist vermutlich, dass Du ihren Gesamtschlafbedarf überschätzt. In diesem Alter brauchen Kinder oft viel weniger Schlaf als früher. Zum Vergleich: In dem Alter sind meine Kinder abends gegen 21 Uhr bis 21.30 Uhr eingeschlafen und waren um 5.30 Uhr wieder fit. Mittagschlaf machten sie keinen mehr. Du musst also vermutlich entweder den Mittagschlaf streichen oder Deine Tochter abends deutlich (!) später hinlegen.
Ich weiß, das ist gerade eine anstrengende Zeit. Aber wir müssen unsere Kinder immer dort abholen, wo sie in ihren Bedürfnissen gerade stehen. Wenn sich auch mit einer Änderung der Schlafenszeiten und mit Beruhigung (Matratze neben Deinem Bett) nichts ändern, würde ich mich nicht scheuen, mal ein Beratungsgespräch beim Kinderpsychologen auszumachen, um die Trennungsfolgen zu besprechen und was man da machen kann.
LG
von
Lillimax
am 12.07.2022, 15:28
Von wann bis wann „muss“ denn dein Kind ins Bett? Wie sieht so ein typischer Alltag aus? Ist sie ausgelastet?
Kompromiss wäre, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, Matratze neben euer Bett. So das jeder Gelegenheit hat zu schlafen und sich zu drehen oder zuzudecken wie er selber möchte.
von
Caot
am 13.07.2022, 09:44
Vermutlich hat sie erst jetzt realisiert, dass die neue Wohnsituation keine spannende Abwechslung, sondern von Dauer ist - also auch die Trennung von Papa. Das wird dauern und das einzig sinnvolle erscheint mir eine Schlafmöglichkeit zu schaffen, die für alle bequem ist. Matratzenlager für alle, oder du teilst dir mit der Tochter das Bett und der Freund weicht aus - je nach Kapazität und Möblierung.
von
KielSprotte
am 13.07.2022, 11:02
Klappbett ins Schlafzimmer stellen - oder diese kleinen 1,40 Länge Betten von Ikea ans Fußende.
Eine Trennung ist für Kinder nicht ohne - dann noch neuer Partner - dann kann schon ne ganze Weile dauern, bis da wieder Ruhe einkehrt.
von
Lena_1922
am 20.07.2022, 14:26