Thema:
Oma-Enkel-Konflikt
Hilfe! Mein 2 1/2 jähriger Enkel, den ich seit er auf der Welt ist regelmäßig und intensiv betreue, da Mama gleich wieder gearbeitet hat, lehnt mit plötzlich ohne daß irgend etwas besonderes vorgefallen ist, aus heiterem Himmel ab! Ich darf nichts mehr machen, nicht mal mehr die Teeflasche holen. alles muß Mama machen. Soweit so gut. Aber daß er, wenn ich vor der Tür stehe und er mich nur sieht, gleich wieder wegschicken will ( ich soll nicht reinkommen, nicht auf sein Sofa sitzen, unten in der Wohnung bleiben usw.), das ist schon hart. Ich versuche, ihn einfach zu verstehen, aber es will mir nicht richtig gelingen. Dazu kommt daß er seit 4 Monaten ein Brüderchen hat und die Mama sich natürlich auch viel ums Baby kümmern muß. Aber sie kriegt es gut hin, beide unter einen Hut zu bekommen. Nur die Oma, die will er nun nicht mehr sehen. Auf Frage warum sagt er: weil ich die Oma nicht mag! Kann mir jemand erklären, was in ihm vorgeht? Vielen Dank im voraus.
von
meme28
am 09.10.2012, 22:29
Ganz normal. Er realisiert jetzt, dass er von seiner Mama getrennt wird, wenn Du kommst (oder denkt das auf jeden Fall) und will das verhindern, indem er Dich wegschickt. Außerdem merkt er die Veränderungen durch das Baby und hat Angst, dass er mit Dir gehen soll, während sein Bruder bei der Mama bleibt.
von
Zwerg1511
am 10.10.2012, 06:06
Das denke ich auch.
Vielleicht hilft es, wenn du dich mehr um das Baby kümmerst?
von
Häsle
am 10.10.2012, 08:34
Hallo !
Ich kann mich meinen Vorrednerinnen zur anschließen.
Er liebt dich immer noch genauso wie vorher, doch er kämpft um Zeit mit seiner Mutter,halt Babyeifersucht, hat mit dir nichts zu tun.
Die Idee deine Zeit mit dem Baby zu verbringen, so das deine Tochter auch mal nur Zeit für den Großen hat finde ich toll, und ich hoffe sie stimmt zu.
Liebe Grüße
von
kessine
am 10.10.2012, 13:15
Hallo Meme,
es wird auf jeden Fall mit der Geburt des Geschwisterchens zu tun haben, wenns sonst nichts anderes vorgefallen ist...
Er wird wohl ein wenig eifersüchtig sein. Geht er denn schon in den Kiga? Viele Kinder wollen dann ja auch erst mal nicht in den Kiga, weil sie sich dann "abgeschoben" fühlen. So änhlich ist es eben dann auch bei dir. Er fühlt sich dann vielleicht so, wenn er allein zu dir muß?
Eigentlich ist es in dieser Situation sehr wichtig, dass der Papa sich intensiv um das größere Kind kümmert. Dadurch wird die "Loslösung" von der Mutter wieder mehr in Gang kommen, und nur so kann der Kleine sich dann auch wieder anderen Menschen, wie z.B. Oma und Opa öffnen.
Auf jeden Fall muß man einfach Geduld haben und ihn zu nichts zwingen.
Es hat nichts mit dir zu tun!!! 
Das wir wieder.
Bei meiner Tochter (3) merke ich auch immer wieder, je weniger sie man zu etwas drängt, desto eher öffnet sie sich auch wieder der Oma.
Sie war im August 3 Wochen im Kiga. Das war so schlimm dort, dass ich sie direkt wieder abmeldete. Danach hat sie einen totalen emotionalen Rückschritt gemacht. Sie hatte ein richtiges Trauma seitdem. Wollte nirgendwo ohne mich hin, schon gar nicht mit Opa und Oma. Zuhause bleiben wollte sie auch nicht, nicht mal mit Papa!!??
Naja, jetzt nach 6 Wochen (!!!) blieb sie tatsächlich gestern mal allein mit der Oma hier zu Hause und spielte, sodass ich mal einkaufen konnte!!!
War bis vor kurzem nicht dran zu denken. Aber meine Eltern nehmen das zum Glück gelassen und wissen, dass das nichts mit ihnen zu tun hatte, diese "Phase". Sonst hatte sie nämlich auch ein super Verhältnis zu ihnen.
Ich wollte damit nur sagen, dass es manchmal schon für uns "Kleinigkeiten" sein können, die die Kinder schon emotional aus der Bahn werfen können, wie z.B. Kindergarteneintritt, Geburt eines Geschwisterkindes, Umzug etc.
Alles Gute und nur Geduld!!
Liebe Grüße
Sunny
von
Sunflowergirl
am 10.10.2012, 14:17
Wie verhält sich Dein Enkel, wenn du alleine mit ihm bist? Gibt es weiter die Ablehnung?
Meine 3 Kinder hatten und haben immer wieder Phasen, in denen vorher besonders geliebte Personen abgelehnt wurden und werden.
Bei meiner Jüngsten (2) ist mir etwas aufgefallen und ich habe sogar den "Grund" herausbekommen:
- Bei der Tagesmutter ist es kein Problem, wenn ich sie hinbringe und dann gehe.
- Manchmal, zur Zeit regelmäßiger, ist sie bei meinen Eltern. Wenn diese sie am Parkplatz übernehmen, dann ist es kein Problem. Wenn ich aber mit in die Wohnung komme und dann weggehe, gibt es großes Geschrei. Sie beruhigt sich dann aber doch recht schnell wieder.
Grund: Zur Tagesmutter gehöre ich nicht hin! Wir besuchen jedoch meine Eltern auch öfter mal so. dann bleibe ich natürlich da. Daher weiß meine Tochter noch nicht recht einzuschätzen, was das soll, wenn ich gehe. Bei der Übernahme am Parkplatz ist es aber wieder logisch, das ich weggehe.
Vielleicht ist das nun bei Deinem Enkel ähnlich -> Verwirrung, was Oma jetzt macht, will, ...
Dazu kommt die "neue" Situation mit dem Baby. Dieses benötigt doch mehr die Mama. Er fühlt sich zurückgesetzt und dann kommt da auch noch Oma, die ihn von der Mama wegholen will!
Bitte nicht falsch verstehen! Es ist nicht böse von mir gemeint! Ich glaube aber, das genau das der Konflikt ist, in dem sich Dein Enkel befindet.
von
guinan
am 10.10.2012, 15:17
... dass es wahrscheinlich mit der Geschwisterkonstellation und der Angst vor "Abgeschobenwreden" zu tun hat (ähnlich alls wärst du der KiGA, den das Kind auf einmal nicht mehr "mag", weil es zu Hause bei Mama bleiben will).
Könnt ihr nicht vielleicht mehr Situationen schaffen, wo ihr einfach alle zusammen seid? Und dass dann mal du das Baby betüdelst, währen die Mami mit dem "Grossen" spielt, und dann halt wieder andersrum.. Ode mal alle zusammen, was weiss ich, Mama stillt das Baby, der "Grosse" sitzt dabei und du liest allen ein Märchen vor... ? Oder einen Ausflug machen mit Baby im KiWA, mit Omi als Begleitung?
So in die Richtung halt - dass sich die Situation entschärft und es nicht so ein Entweder-Oder gibt...
(Ich meine, wahrscheinlich ist die Mami doch eh noch mit dem Baby zu Hause, oder? Dann gäbe es ja eh keinen Grund, den "Grossen" planmässig zu dir "abzuschieben", zumindest nicht von der Betreuungsnotwendigkeit her. Da würd ich es eher von Situation und Laune abhängig machen.)
Und noch etwas: Ich denke ihr solltet ihn durchaus "korrigieren" bzw. präzisieren worum es geht, wenn er sagt, er mag die Omi nicht. Ich denke wirklich, das stimmt nicht, sondern er will eigentlich ausdrücken sowas ausdrücken "Ich will jetzt nicht zu Omi, weil ich lieber mit Mami zusammen wäre" ...und kann dieses Gefühl(Gedankengang nur noch nicht benennen. Das kann man aber auch so einem kleinen Kind schon verklickern, finde ich - also z.B. "Ich glaube ja, du magst die Omi schon - oder? Aber vielleicht willst du jetzt gerad lieber hier bei mir sein? Weisst du was, wir laden Omi einfach ein und machen was alle zusammen! Ja?" - und dann sehr ihr ja, wie das Kind reagiert.
von
MM
am 10.10.2012, 17:41
