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Hilfe mein Sohn hört gar nicht

Thema: Hilfe mein Sohn hört gar nicht

Hallo zusammen, ich habe ein riesen Problem mit mein Ältesten Sohn ( 9 ) Er hört momentan gar nicht auf das was ich sage, ich komme nicht an ihn ran. Habe immer das Gefühl das er sich zurück gestossen fühlt, weil er noch 5 weitere Geschwister hat zu dem auch eine ganz frische kleine Schwester von 6 Wochen. Aber seit dem wir hier wohnen ist es ganz schlimm, ich versuche immer mit allen Kinder ein Tag allein zu verbringen, aber dadurch das mein Freund Berufstätig ist, ist es etwas Schwierig mit ein Kind allein den Tag zu verbringen. Er fängt nun an seine kleinen Geschwister zu hauen schreit hier rum. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich. Ich danke euch schon mal

von BiancaM1985 am 04.11.2015, 08:04



Antwort auf Beitrag von BiancaM1985

Ich glaube, Dein Sohn braucht jetzt dringend auch eine männliche Bezugsperson, die sich Zeit für ihn nimmt. Als Mutter kannst Du das nicht ersetzen. Vielleicht kann Dein Freund - auch wenn er nicht der leibliche Vater ist - am Wochenende mal einen "Männer-Tag" mit Deinem Sohn verbringen, wo die Beiden etwas zusammen machen: Autowaschen an der Tankstelle, wobei Dein Sohn helfen kann, oder eine Radtour, oder einen Besuch an einem Sportflughafen zum Zuschauen - irgendetwas Technisches, das lieben Jungs! Bei so einer Aktion kann er auch mal unauffällig mit Deinem Sohn quatschen - darüber, dass es gar nicht leicht ist, der älteste Junge zu sein, und dass man manchmal das Gefühl hat, keiner kümmert sich ausreichend um einen, oder dass es doof ist, viele kleine Geschwister zu haben - wo er all so etwas mal aussprechen kann. Wenn Dein Partner so etwas nicht tun kann oder möchte, würde ich einen der Opas oder einen Onkel anspornen, das mal für Deinen Sohn zu machen. Es gibt Dinge, die Du als Mutter nicht übernehmen kannst, und bei denen Du eine männliche Vorbild-Figur nicht ersetzen kannst, so sehr Du Dir auch Mühe gibst. Ich würde Deinen Partner dazu einspannen, es sind ja nur ein paar Stunden hier und da. LG

von Bonnie am 04.11.2015, 10:02



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Die Idee mit der Männerzeit ist gut gemeint aber es geht eigentlich darum, dass die MUTTER wegen der vielen Kinder und dem Neugeborenen sehr eingespannt ist. Etwas technisches oder Fussball z.B. wäre für meine Jungs kein Ersatz gewesen, wenn sie mehr meiner Aufmerksamkeit gebraucht hätten.

von mf4 am 04.11.2015, 16:17



Antwort auf Beitrag von BiancaM1985

Ich weiß jetzt hagelt es böses in meine Richtung. Aber ich bin der Meinung bei mehr als 3 bis 4 Kindern kann man dem einzelnen Kind nicht gerecht werden. Eine wirkliche Erziehung erfolgt nicht. Die größeren sollen sich um die kleineren kümmern. Sie wollen das aber gar nicht und nicht weil sie die Verantwortung scheuen, sondern weil sie Kinder sein wollen. Haben sie Probleme kommen sie nicht zu den Eltern, weil diese für den einzelnen keine oder kaum Zeit haben. Die Folgen merkt man erst später, so wie du jetzt. Mag sein, dass eine männliche Bezugsperson hilft, vielleicht aber auch jemand der Zeit hat sich seine Sorgen und Probleme anzuhören. Dafür bräuchtest du einen Babysitter, damit du nicht springen musst wenn fas Baby schreit. Über Sorgen und Probleme will das Kind reden, wenn sie auftreten und nicht eine Woche später wenn er dran wäre, da hat sich das Problem entweder gelöst, ein anderer hat es gelöst, es ist in Vergessenheit geraten, es wurde verschoben und irgendwann gibt es eine Mega-Explosion oder ein Verhalten wie das deines Ältesten. Und in 15 bis 20 Jahren sagt er dann: "Mama, als ICH dich gebraucht habe, warst du nie für MICH da! Immer musste ich wegen meiner Geschwister zurückstecken. Solltest du mich im Alter brauchen, kannst du dich ja an meine Geschwister wenden!" Im Prinzip ist das ein ganz großer HILFESCHREI ! Ich weiß das klingt klugscheißerisch, aber im Rahmen der Verhaltenstherapie meines Sohnes, hab sogar ich Sturkopf etwas gelernt. Nämlich, dass mich mein Kind braucht, immer, überall, jederzeit, vielleicht auch noch wenn er schon erwachsen ist. Ich soll ihn nicht in seiner Entwicklung behindern, sondern unterstützen, seine Selbständigkeit fördern und ihm Sicherheit geben.

von Badefrosch am 04.11.2015, 16:49



Antwort auf Beitrag von Badefrosch

Vollste Zustimmung. Zumal, wenn alle Kinder in so einem kurzem Abstand kommen. Der/die Älteste ist da immer der/die Gearschte. Habe ich selbst durch. Bin selbst die Älteste von 4 Kindern. Wobei ich nur die zähle welche überlebt haben bzw geboren wurden. Manche packen das recht lange weg, andere versuchen mit dem Ausgleich über eine andere "Bezugsperson" zurecht zu kommen, aber das klappt halt nicht immer. Und dann knallt es halt irgendwann. Und, ich kenne keine echte Großfamilie wo das eben nicht genau auch bestätigt wird.

Mitglied inaktiv - 05.11.2015, 08:16



Antwort auf Beitrag von BiancaM1985

Bin derselben Meinung wie Badefrosch... Waren das denn alles Wunschkinder? Ich denke auch, dass bei so einer Menge Kinder einfach die einzelnen Kleinen zu kurz kommen.... irgendwie traurig.

von hazelbrave am 04.11.2015, 17:09



Antwort auf Beitrag von hazelbrave

... und ich denke, gerade das Baby dürfte doch das kleinste Problém sein? Die ganz Kleinen schlafen doch eh noch fast ständig und überall ;-), auch wenns um sie herum rund geht ;-), Hauptsache sie sind in Mamas Nähe. Man kann doch z.B. das Baby stillen und dabei mit dem grossen Sohn darüber sprechen, was ihn bewegt. Oder mit dem Baby im Kinderwagen raus, vielleicht sogar joggen oder Inline, zusammen mit dem Sohn? Sind nicht eher die anderen Kinder das "Problém", rein logistisch, weil sie irgendwohin gefahren werden müssen usw. und man bei dem Grossen voraussetzt, dass er das schon selber schafft? Das mag rein technisch stimmen, aber halt nicht "beziehungsmässig" - da will er halt vielleicht mit Mama auch etwas Zeit verbringen. Das muss ja kein ganzer Tag sein und das Baby stört da auch nicht unbedingt - das ist ja keine wirkliche "KOnkurenz"... ;-) Das mit der männlichen Bezugsperson ist ein zusätzlicher Aspekt, den ich auch gut finde, falls möglich.

von MM am 04.11.2015, 18:15



Antwort auf Beitrag von BiancaM1985

Hi! Es wird dir wahrscheinlich nicht helfen, wenn dir die Mädels hier sagen, du hättest zu viele Kinder. Ich vermute, dass du alle sechs lieb hast, und das wäre schon mal eine gute Grundlage :-). Ich bin selbst die zweite von sechs und ich kann NICHT bestätigen, dass keine Erziehung etc stattfindet. Ist Blödsinn. Ich kenne auch einige Familien mit mehr als vier Kindern, wo die Kinder gut erzogen sind und es nicht "irgendwann knallt". Ist auch nicht unbedingt eine tolle Art, auf deine Frage zu antworten! So, genug geschimpft. :-) Vielleicht kannst du ein paar Ansätze beschreiben, die du schon probiert hast bzw wie dein Alltag mit der Bande aussieht. Gibt es irgendeine Art der Unterstützung für dich? Wenn nicht, wäre das wohl möglich? Was für ein "Typ" ist denn dein Großer? Introvertiert oder extrovertiert? Neugierig oder abwartend? Kamst du "früher" besser an ihn heran? Wie ist das Verhältnis zum Vater? In einer Großfamilie ist es (meiner eigenen Empfindung nach) wichtig, dass gemeinsame Ruhepole geschaffen werden, wo jeder zu Wort kommt. Ein Tag mit jedem Kind ist nicht der einzige Weg, Beziehung zu pflegen. Wie sieht eure Abendsituation aus? Ich weiß, dass wir als Kinder sehr oft am Abend den Tag geklärt haben - meine jüngere Schwester und ich haben uns ein Zimmer geteilt, sehr viel gestritten, aber am Abend wurde das ausgeräumt, oft mit der Hilfe unserer Mutter. Vielleicht könnte es dir helfen, am Abend ganz bewusst Zeit für den Großen zu nehmen, wenn die jüngeren Kinder schlafen? Ihn einfach erzählen lassen und ihm zeigen, dass er dir wichtig ist? Ich finde es nicht schlimm, wenn ältere Kinder Verantwortung übernehmen. Das ist eine gute Sache. Aber sie sollen das Gefühl nicht verlieren, wichtig zu sein. Hast du eine Idee, wie du das deinem Sohn zeigen kannst? Du kennst ihn ja besser als wir hier :-), und ich mag keine Standarttips... Wünsche dir total viel Kraft und Freude mit deiner Familie! Kannst auch gerne PN schreiben. LG ConnyJ

von ConnyJ am 19.11.2015, 21:09