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Frage bzgl Pate / kennt ihr das "Wort" ohne religiöse Komponente?

Thema: Frage bzgl Pate / kennt ihr das "Wort" ohne religiöse Komponente?

Hallo, könnte mich mal wieder bitte jemand "erden", ich bin grad etwas aufgelöst .... Folgendes: ich hatte gestern meine Halbschwester anscheinend höchst schockiert, als ich auf die Bemerkung, ich sei ja die Patentante eines ihrer Kinder - zugegeben etwas unbedacht - meinte: nö, bin ich doch nicht. Das Kind ist inzwischen schon Schulkind, kurz vor der Geburt wurde ich gefragt, ob ich nicht Pate sein möchte, wozu ich gerne zugesagt hatte, zumal ich mich mit der ganzen Familie - auch den anderen Kindern - eng verbunden fühle. Nun wurde die Taufe des Kindes (im Gegensatz zu den anderen Geschwistern) aber wg verschiedener Gründe zunächst nach hinten gestellt und schließlich ganz ausgelassen. Für mich ist der Begriff "Patentante" bisher einfach immer mit der Taufe verbunden gewesen - daher habe ich eben gestern auch mit einem Grinsen bemerkt, daß ich selbige eben nicht bin. ICh habe auch meine zwei wichtigsten Freunde nach der Geburt des Kindes mit einem Augenzwinkern benachrichtigt, daß sie "sowas wie Paten" sind (eben bei uns ohne Religion), einfach im Sinne von einer von mir gehofften tieferen Verbundenheit mit meinem Kind - auch im späteren Leben, aber deswegen sind das für mich nicht die "Götti". Nicht, daß ich einen Wert auf die Taufe lege - ich selbst bin nicht religiös, meine Tochter ist auch nicht getauft etc - und meine "emotionale Bindung" zu meinem "Patenkind" sowie den anderen ist ja auch da, aber mir geht es einfach um den Begriff: ist es normal, von Paten ohne Taufe zu reden? Kennt ihr das? Das finde ich an sich ja sogar schön, aber da der Begriff über die Jahr hinweg nie thematisiert wurde, habe ich den einfach nicht mit mir verbunden - und damit meiner Schwester wohl gerade enorm vor den Kopf gestoßen, die schlicht schockiert von meiner Bemerkung war ... (vielleicht auch noch wichtig: wir leben im Süden, relativ ländlich, besagte Familie ist Katholisch, - klar haben Paten da mehr "Gewicht", aber trotzdem verstehe ich gerade nicht, was da grad abläuft...). Also, mir geht es gerade gar nicht um Sinn- und Unsinn von ("unreligiösen") Patenschaften, sondern einfach nur um die Frage, ob ich jetzt ganz daneben lag, das Wort Patentante mit der Taufe zu verbinden? Ich scheine gerade ein komplettes Weltbild zerstört zu haben - das ist einfach nicht meine Denkwelt und ich wollte ja auch niemanden beleidigen, aber letztlich geht es ja auch nur um ein be*** Wort ... Ich bin doch gerne und oft da und würde doch hoffentlich auch in schweren Zeiten "beistehen", das steht gar nicht zur diskussion - ob "Pate" oder nicht ... Und ich bin gerade genervt davon, daß ich Schudgefühle für etwas habe, für das ich mM nach gar nichts kann - logisch erscheint mir die Schlußfolgerung (= das Wort) nicht und im Grunde ist mir die Bezeichnung auch ncht wichtig, aber für meine Schwester anscheinend eben doch. Jetzt fühle ich mich wie ein Schwerverbrecher ... Verstörte Grüße + vielen Dank schon mal!

Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 13:51



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Da ist wohl ganz einfach nicht konkred drüber gesprochen worden. Es gibt sicher auch Paten ohne Taufe und den ganzen kirchlichen Tramborium, aber dann hätte Deine Schwester das auch nochmal deutlich machen müssen/sollen, von Anfang an. Find ich eh komisch, das die Geschwister getauft sind und Dein "Patenkind" nicht. Da würde doch jeder durcheinander kommen. Ich würde da nochmal das Gespräch suchen und Deine Sichtweise deutlich machen. Das war ganz einfach ein Missverständnis, lässt sich sicher klären.

von Jacky010477 am 29.12.2010, 15:06



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Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden, aber wieso ist deine Schwester überrascht? Wenn das Kind nicht getauft ist, bist du auch nicht die Patin, weil es generell keine Paten hat, denn es wurde ja nicht getauft... oder wie?! Und wie kann man eine Taufe "auslassen", zumal die Geschwister getauft sind und die Fam. katholisch ist?! Wenn ich will, dass mein Kind getauft wird und Paten hat, dann mach ich das - und wenn nicht, gibt es eben auch keine "richtigen" Paten, sondern eben das, was ihr in deiner Familie mit euren Freunden besprochen habt. Sowas "internes" eben. Hm, rätselhaft... Ich versteh' dein unterschwelliges Unbehagen, aber ich denke, das "Problem" liegt bei deiner Schwester, du hast schon Recht mit deinem Hinweis. LG, M.

von Minimonster am 29.12.2010, 15:06



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Tja, die Logik meiner Schwester war die, daß sie doch gefragt hatten und ich zugesagt hatte - und dazu stehen sie, auch ohne Taufe ... und einmal gesagt reicht. An sich ja auch wirklich schön so, aber ich verstehe dieses Tamtam um den Begriff - und letztlich geht es ja nur um den - nicht. Reden hat gestern irgendwie auch nicht geholfen ... Naja, dann muß ich eben warten, bis mir im Laufe der Zeit "verziehen" wird... Danke für die Kommentare, dann liege ich hoffentlich nicht ganz fern von allem mit meiner Sichtweise...

Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 15:18



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In meinen Augen gibt es keine grundsätzliche Verbindung zwischen einem Paten und einer Taufe. Wenn du also die Patenschaft angenommen hast, besteht diese, egal ob es eine Taufe gab oder nicht.

von montpelle am 30.12.2010, 01:19



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meine beiden kiddies haben auch jeweils 2 paten, sind nicht getauft, da ich berzeugte atheistin bin :-) komme aber auch aus den neuen ländern, vielleicht liegt es daran, ich weiß, daß es rechtlich inkorrekt ist, von dem begriff zu sprechen... aber in ermangelung eines besseren benutz ich ihn

von Thaga am 30.12.2010, 08:45



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"ich weiß, daß es rechtlich inkorrekt ist, von dem begriff zu sprechen" Das stimmt doch gar nicht. Ein Pate hat nicht zwangsläufig etwas mit der Taufe zu tun. Du meinst den Taufpaten.

von montpelle am 30.12.2010, 10:00



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Hallo, Paten gibt es doch überall auch außerhalb der Kirche. Meine Kinder waren als Drittklässler "Paten" von einem Erstklässlerkind. Ich selbst hatte vorübergehend eine "Patin" in der Ausbildung. Und selbstverständlich bist Du die Patentante, wenn Deine Schwester Dich darum gebeten hat und Du diese Position angenommen hast. Du bist halt keine "Taufpatin". Aber das spielt doch überhaupt keine Rolle. Ich kann die Aufruhr Deiner Schwester sehr gut nachvollziehen, wenn Du das so lapidar und schnöde abgelehnt hast. Gruß Tina

von Tinai am 30.12.2010, 09:34



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Auch Wikipedia hilft da weiter. Was Du meinst ist die "Taufpatin" und die bist Du nicht, aber wenn Du nicht kirchlich-religiös ist, kommt es darauf auch nicht an. Juristisch hat der Begriff ohnehin überhaupt gar keine Bedeutung, auch wenn Du Taufpatin wärst. Zig Wohltätigkeitsorganisationen (CCF-Kinderhilfswerk etc.) werben doch für Patenschaften von Kindern in unterentwickelten Ländern. Der Bundespräsident übernimmt die Patenschaft eines jeden 7. Kindes in einer Familie(oder waren es mehr?). Mein Sohn hat übrigens jetzt im Gymnasium wieder einen Paten... Und dann gibts da noch die Paten bei der Mafia :-) Also geh auf Deine Schwester zu Gruß Tina

von Tinai am 30.12.2010, 09:38



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Gut, dann wird das auch anders gesehen ... danke für Eure Kommentare. Aaaaber zu meiner "Verteidigung": a) hab ich ja nicht "abgelehnt", sondern war mir schlicht nicht der Tatsache bewußt, daß ich es (schon) bin - die "Bezeichnung", um die geht es ja nur b) klar kenn ich auch andere Formen von Patenschaften, aber den Begriff "Patentante" habe ich bisher immer nur mit der Taufe verbunden c) hier im katholischsten Süden sowieso ... und die "Anfrage" stammte ja auch ursprünglich aus dem Kontext mit der Taufe - und daß ich es trotzdem bin wurde leider nie so ausgesprochen und d) verstehe ich trotzdem nicht, warum das nun so schlimm ist - ich bin doch immer da ... also, wenn ich ehrlich sein soll bin ich trotzdem genervt, weil die Begriffshülse so ja eine ziemich leere Hülle zu sein scheint, wenn es jetzt so wichtig für meine Schwester (und nicht für das Kind) zu sein scheint, wenn ich mich mit dem Wort bisher nicht identifiziert habe ... (die Taufpaten eines anderen Kindes waren zB "irgendwelche" Nachbarn, weil sonst keiner aufzutreiben war..., grrrr), über Sinn und Unsinn solcher symbolischen Pseudo*hust*Traditionen will ich mal gar nicht reden... Naja, ich hatte mich sofort entschuldigt, hab auch gleich klargestellt, daß es allein um den Begriff geht, den ich bisher eben einfach nur mit der Taufe verbunden habe und habe danach auch nochmal angerufen. Jetzt ist meinerseits aber genug mit dem Entschuldigen - es tut mir ehrlich Leid, wenn da was schiefgelaufen ist, ich wollte niemanden verletzen (worin genau die Verletzung besteht, ist mir allerdings auch nicht ganz klar), aber man hätte das auch deutlicher sagen können - hier in der Region ist es auf jeden Fall nicht "normal" das so zu handhaben; umso besser, wenn bisher gar nicht aufgefallen ist, daß ich mir meiner "Pflichten" nicht bewußt war, das bedeutet ja hoffentlich, daß ich mich auch ohne Titel pflichtbewußt verhalten habe, und letztlich kann man Sachen auch mal mit Humor sehen, tssss.

Mitglied inaktiv - 30.12.2010, 10:55



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... eher deshalb schockiert, weil Du einfach so (für sie vllt. schroff klingend?) gesagt hast "Nö, bin ich nicht!" Also also ob Du Dich von der Beziehung zu dem Kind (und zu ihr) distanzieren wolltest...? Auch wenns wohl nicht so gemeint war. Es wäre was anderes, wenn Du so etwas gesagt hättest wie "Naja, im engeren religiösen oder konventiellen Sinne bin ich das ja eigentlich laut Defintion nicht ;-), aber in Wirklichkeit natürlich schon!" Aber Du kannst es ihr doch so erklären wie uns hier... oder? Und ich kenne das Wort durchaus auch anders - z.B. hier im Schul- und KiGAforum heisst es manchmal, dass Kinder dort "Paten" haben, also ältere Kinder, die sich während er Eingewöhnun bzw. in der Anfangszeit ihrer annehmen, sich ein bisschen kümmern, Anssprechpartner sind...!

von MM am 30.12.2010, 11:11



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Ja, ich denke auch, daß das natürlich nicht geschickt war - aber wie gesagt habe ich das mit einem Grinsen gesagt, weil ich eher dachte, sie habe kurzfristig die "übergangene" Taufe vergessen. Wie auch immer, ich hab mir schon den Mund fusselig geredet beim Entschuldigen, aber langsam fühle ich mich auch zickig und finde ehrlich gesagt das ganze a) recht übertrieben und aufgesetzt (zumal es wie gesagt nur um das Benutzen des Begriffs ging) und b) die Logik mir trotz allem nicht zwingend scheint, gerade, weil sie sich ansonsten bei diesen Dorftraditionen auch recht konservativ geben - insofern "gibt" es in dieser Welt keine Paten ohne Taufe; trotzdem freue ich mich ja über meine "Aufwertung", nur hätte man das halt noch einmal deutlicher sagen müssen. Klar, Paten haben wir auh in der Schule, aber der Begriff Patentante ist für mich nunmal anders verbunden gewesen. Eine aufrichtige Entschuldigung reicht da meiner Meinung nach (vor allem geht es ja um die Mutter, nicht mal um das "enttäuscht" Kind !?), und ansonsten gibt es aber auch Wichtigeres im Leben ... Naja, vielen Dank Euch für die Rückmeldungen!

Mitglied inaktiv - 30.12.2010, 13:42



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Hi, Tatsache ist doch, daß ihr gestritten habt. Vielleicht magst du ja mit oder ohne Taufe eine Patin für das Kind sein? Wen interessiert da, was das Wort bedeutet, solange ihr euch darauf einigt? Und falls nötig, du auch eine Verantwortung für ihr übernimmst? Sprecht doch mal darüber, seid beide ehrlich. (das hast du allerdings nur bei dir selbst in der Hand, also fang du an) Vielleicht erwartet deine Halbschwester auch gar nicht so viel. Es klingt doch nicht, als ob ihr euch total ankotzt, eher, als ob ihr Euch trotz der Differenzen wichtig seid. Aber das weißt du auch nur für dich alleine, und kannst die Ansicht / Gefühle deiner Schwester auch nur mit ihr zusammen rausfinden. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 31.12.2010, 00:54



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Meine Kinder haben Paten, die wir bei einem Fest benannt hatten. Sie wurden nicht getauft, aber es fand ein Fest statt. Beide Patinnen fühlen sich auch als Patinnen, auch wenn sie es nicht vor der Kirche sind.

von glückskinder am 31.12.2010, 12:34



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Hallo, auch ich bin Patentante eines nicht getauften Kindes. Der Termin wurde auch aus verschiedenen Gründen verschoben und nun wird es irgenwann mit dem Geschwisterchen zusammen gelegt. Für mich ist die Taufe nicht relevant. Aber mal ehrlich, das solltet ihr doch geklärt bekommen, oder? Es geht ja hier um Begriffe und auf emotionater Basis scheint ja alles klar zu sein. Frohes Neues... LG Aeonflux

von aeonflux am 01.01.2011, 17:41



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hallo, auch wenn es schon ein bisschen her ist, möchte ich dir schreiben, wie es bei uns ist. unsere tochter (6) (noch nicht getauft) hat eine patin. für uns hat sie die "aufgabe" zeit mit unserer tochter zu verbringen, zuzuhören, ... ... und falls uns etwas zustößt wird sie unsere lotte begleiten. nun wird sie wenn sie getauft wird noch eine TAUFpatin bekommen. diese wird sie in ihrem glauben stärken, kirchliche aktivitäten mit ihr wahrnehmen ... ... lg biggi

von biggi71 am 04.01.2011, 10:36