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Extreme Papa - Kinder

Thema: Extreme Papa - Kinder

Hallo, Meine beiden Töchter (4 und 2 Jahre) sind extreme Papa-Kinder. Ich weiß das Mädchen meistens Papa-Kinder sind aber so extrem?! Mein Mann ist Vollzeit Berufstätig und ich bin noch in Elternzeit und gehe zwei Abende die Woche auf 450€ Basis arbeiten. So zwischen dem ersten Geburtstag und 1,5 Jahre hat es angefangen, dass es ständig nur Papa war und es wurde immer schlimmer. Ich versteh es ja Papa ist den ganzen Tag nicht da ich schon, dass Papa dann was besonderes ist. Aber es ist völlig egal ob er da ist oder nicht es geht von früh bis spät nur Papa. Das erste wenn sie Aufstehen und das letzte wenn sie ins Bett geht. Die kleine fängt morgens an zu weinen weil Papa nicht da und dann kann ich sie nur unter brüllen fertig machen. Weil ich nicht der Papa bin und das nur Papa machen darf, genauso ist es auch beim Toilette und.... Sie ist eigentlich ständig am weinen weil er nicht da ist und ich darf nichts machen. Am schlimmsten ist es wenn ich die beiden ins Bett bringen möchte, dann brüllen beide die ganze Zeit. Noch nicht mal in den Arm nehmen geschweige denn hochheben oder kuscheln, ich darf sie noch nicht mal trösten wenn sie sich weh tut, das muss entweder ihre große Schwester machen und wenn sie nicht da ist stellt sie sich in die Ecke und weint. Sie sagt immer "Mama weg" oder "geh" Mich macht das alles sehr traurig. Das ist auch keine Phase, das geht jetzt schon seit einem halben Jahr und es wird immer schlimmer. Ich kenn das leider alles schon von meiner Großen Tochter. Da war/ist es genau so. Mittlerweile ist es nicht mehr ganz so extrem. Aber kuscheln oder so gibt es auch bei ihr nicht. Und "Mama geh weg" hör ich auch bei ihr noch sehr sehr oft. Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe, dass sie mich so hassen. Kennt sowas jemand? Wie geht ihr damit um?

von Bohne2015 am 28.10.2019, 16:14



Antwort auf Beitrag von Bohne2015

Das hat nichts mit hassen oder mehr lieben zu tun ,sondern eher das man immer das extrm will, was man nicht haben kann. In eurem fall eher ,das was immer verfuegbar und was selten greifbar ist.daher sieh den papa nicht als Konkurrenz ,sondern als Bereicherung und für dich als freischaufler für deine freie Zeit. Deiner Liebe sind sich die Kinder sicher, da müssen sie nicht aufdrehen um diese zu bekommen also alles wie es sein sollte

Mitglied inaktiv - 28.10.2019, 21:32



Antwort auf Beitrag von Bohne2015

Ich würde denken, dein Mann ist der unsichere Part in eurer Familie. Vielleicht gab es beim ersten Kind einen Moment, in dem eine Trennungsangst etabliert wurde und das zweite Kind hat das intuitiv übernommen von der großen Schwester. Wichtig ist erstmal sich klar zu machen, dass es nicht bedeutet, dass der Papa mehr geliebt wird, sondern die Angst ist größer, dass der unzuverlässige Papa irgendwann ganz verschwindet. Für dich ist es ein Kompliment, dass du zuverlässig bist und den Kindern so große Sicherheit vermittelst, dass sie bei dir so einen Terz veranstalten *können* ! „ Einen gewissen Grad von Trennungsangst gibt es praktisch bei allen Kindern, insbesondere wenn sie noch sehr klein sind. Die Angst kommt auf, wenn eine nahestehende Person weggeht. Bei dieser Person handelt es sich normalerweise um die Mutter, es kann jedoch auch der Vater oder eine andere Bezugsperson sein. Die Angst klingt normalerweise ab, sobald das Kind versteht, dass diese Person wiederkommen wird. Bei einer emotionalen Störung mit Trennungsangst ist die Angst viel intensiver und ist in Bezug auf das Alter und die Entwicklungsstufe des Kindes unangemessen. Eine emotionale Störung mit Trennungsangst kommt zumeist bei jüngeren Kindern und nur selten nach der Pubertät vor. Die Trennungsangsterkrankung kann durch belastende Lebensereignisse, wie den Tod eines Verwandten, Freundes oder Haustiers, Umzug oder Schulwechsel, ausgelöst werden. Außerdem können Angstgefühle erblich veranlagt sein. [...] „ (https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/psychische-erkrankungen-bei-kindern-und-jugendlichen/emotionale-störung-mit-trennungsangst) Ich würde dir raten: Verabschiedungen kurz halten, nüchtern reagieren und dein Mann sollte sich möglichst verlässlich präsentieren (geregelte Zeiten, wiederkehrende verlässliche Papazeit). Deine erste Tochter hat gezeigt, es wurde besser, als sie vernünftiger und zugänglicher wurde. Dann kann man das aussitzen, ansonsten würde eine Runde Familientherapie nicht schaden. Alles Gute.

von Mutti69 am 29.10.2019, 05:13



Antwort auf Beitrag von Bohne2015

Natürlich hassen Deine Kinder Dich nicht, das ist Quatsch. Du bist trotzdem ihre Hauptbezugsperson. Alle Kinder lieben ihre Mama, Deine auch. Ich kann nur spekulieren, warum es bei Euch dieses doch etwas ungute Ungleichgewicht gibt, denn ich kenne Dich ja nicht. Zum Beispiel könnte mir aber vorstellen, dass Du vielleicht zu wenig selbstbewusst bist. Eine schwache, allzu liebe Mutter, die ihre Führungsrolle nicht übernimmt, wird von den Kindern oft nicht sehr wichtig genommen. Wenn Du selbst Dich nicht wichtig findest, wieso sollte jemand anders Dich wichtig nehmen? Trittst Du gegenüber Deinem Mann und Deinen Kindern souverän, fröhlich und selbstbewusst auf? Bist Du stark, gelassen und gibst den Kindern Führung? Oder bist Du vielleicht eher sehr unsicher, zu lieb, gibst zu oft nach, machst es allen recht, bist tendenziell der Typ Hausputtel und pflegst wenige eigene Ziele und Interessen? Kinder spüren es zum Beispiel, wenn der Papa die Mama nicht besonders ernst nimmt und respektiert, oder wenn sie eher schwach ist und sich klein macht. Sind nur so Gedanken, das muss alles auf Dich nicht zutreffen. Kinder mögen starke Persönlichkeiten, und wenn der Papa das erfüllt und die Mama nicht, dann ist er der Reizvollere von beiden. Ist nur so ein Gedankenanstoß, vielleicht ist ja da bei Dir etwas Luft nach oben? LG

von Windpferdchen am 30.10.2019, 17:26



Antwort auf Beitrag von Bohne2015

Naja, ich finde das ist normal. Ich war auch ein extremes Papa Kind. Deshalb liebe ich meine Mama nicht weniger. Wir haben 5 Kinder. Das 1. Kind Mädchen (9) war nie Mama oder Papa Kind. Bis heute nie Tendenzen gesehen. 2. Kind Junge (7) war 2 1/2 Jahre extremes Mama Kind. Wir haben uns immer darüber lustig gemacht, kennst du die Dinos? Das kleinste da hat immer den Papa gehauen und geschrien:" nicht die Mama". Das war genau so. Papa durfte nichts. Das änderte sich (wenn auch langsam) wie Kind 3 kam. Heute ein Papa Kind durch und durch. 3. Kind Junge (5) : Mama - Söhnchen durch und durch. Kind 4. Mädchen (gerade 4) : Recht früh zum Papa Kind entwickelt. Kind 5 Mädchen (2) : weder nach. Tagesform abhängig.

von dana2228 am 31.10.2019, 10:18