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Erziehungsberatung?

Thema: Erziehungsberatung?

Hallo, wir hatten Anfang der Woche unser Jahresgespräch mit dem KiGa. Neben zahlreichen positiven Dingen sagte man mir, dass unser Sohn (5) oft aggressive Äußerungen macht. er ist nicht körperlich aggressiv, sondern sagt im Spiel Dinge wie 'Wir töten Euch', oder 'Ich schütte gleich Lava über Euch aus'. Wenn ich ehrlich bin, habe ich angenommen, andere Kinder sagen so etwas auch, ich kenne auch einige, aber unsere Erziehrin fand das nun auffällig. Es ist schon so, dass unser Sohn oft 'den Lauten' spielt, wenn er sich unsicher fühlt, und der KiGa war immer ein Ort, an dem er nicht so 100%ig sicher war. Nun meinte man, ob wir denn keine Grenzen setzen würden, ob vielleicht einmal eine erziehungsberatung gut wäre. Während des Gesprächs war ich erst einmal ziemlich überfahren, weil er eigentlich zu Hause nur selten so ist, und natürlich setzen wir auch Grenzen. Und wenn dann 2 Erzieherinnen vor einem sitzen, und so etwas sagen... Je mehr ich darüber nachdenke, umso ärgerlicher werde ich aber irgendwie auch, aber vielleicht auch, weil man sich natürlich irgendwie kritisiert fühlt... Aber ist nicht auch der KiGa gefordert, damit mein Sohn mehr Sicherheit bekommt? Ich brauche einmal einen Rat, ich fühle mich gerade so richtig als 'Versager-Mama'. Habt Ihr Erfahrung mit Erziehungsberatung?

Mitglied inaktiv - 05.11.2009, 19:53



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Hallo, also erstmal brauchst du dich nicht als Versager-Mami zu fühlen. Ganz ruhig bleiben. Ich hab selbst vor der Babypause in der Kita als Gruppenleitung gearbeitet und manche Kinder sagen solche Sachen eben. Ich fand immer wichtig, dass den Eltern Rückzumelden, da ich den Kindern auch immer ganz klar gesagt habe, dass ich hier sowas nicht so gerne hören würde. Die Frage ist allerdings, was die Jungs da grade spielen. Meine Jungs haben eine Zeit lang immer Dino gespielt, und da ist auffressen und jemanden mit Lava begießen auch ganz groß gewesen...natürlich müssen wir Erzieherinnen darauf hinweisen, wenn uns so etwas auffällt. Eine Beratungsstelle finde ich jetzt aber "zu schnell geschossen". Wenn ihr glaubt, das euer Sohn so etwas aus Unsicherheit sagt, dann sprecht mit den Erziehern darüber. Niemand kennt sein Kind so gut wie die eigenen Eltern und auch wir Erzieher sind auf eure Hilfe, Beobachtungen und Rückschlüsse angewiesen. Ansonsten sind Erziehungsberatungsstellen in der Regel nix schlimmes und die Leute dort sehr nett und hilfsbereit. Eine Freundin von mir holt sich dort öfter Rat und ich würde das auch tun. Mein Lütter ist allerdings erst 9 Monate alt. Sorry, ist lang geworden... Knukat

Mitglied inaktiv - 05.11.2009, 20:26



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Also ich denke mal, daß das kein Fall für die Erziehungsberatung ist. Sprich mit Deinem Sohn darüber. Erkläre ihm, daß das nicht geht und das es und du von den Erzieherinnen darauf angesprochen wurdest. Er ist doch in einem Alter, wo man sowas mit ihm gemeinsam angehen kann. Und dann sprich nochmal mit den Erzieherinnen. Erkläre auch ihnen, daß Du das mit deinem Sohn geklärt hast und sie bitte auch mit darauf achten sollen, daß solche Äußerungen nicht mehr vorkommen. LG Tina

Mitglied inaktiv - 05.11.2009, 21:08



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Hi, also, ich bin selber in einem Kindergarten tätig. Und ich sage ich kenne deinen Sohn nicht, aber das hört sich für mich an als würde er sehr intensiv spielen. Es ist doch auch normal das Kinder mit Imagineren Pistolen, sich erschießen und tot spielen. Ist das dann auch Agressiv? Natürlich sollten auch die Erzieher deinem Sohn helfen sich sicher zufühlen. Aber es gibt Kinder die sind 3 Jahre im Kindergarten unsicher, egal was man macht. Wenn du unsicher bist geh in eine Erziehungsberatung, tips und Infos bekommst du auf jeden Fall. Und wenn die es anders sehen brauchst du dich nicht mehr schlecht zu fühlen beim nächsten Elterngespräch. Kopf hoch! Nicky

Mitglied inaktiv - 05.11.2009, 21:08



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Ich bin mal froh, dass ihr das ähnlich seht. Ehrlich gesagt habe ich in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht und meinen Sohn beobachtet, und ich kann auch nicht sagen, dass er übermäßig aggressiv ist. Es ist schon so, dass er sehr laut spielt, wenn es dann ums Schießen etc. geht (was er auch gerne macht) kann das sicher für Menschen, die es nicht gewohnt sind, befremdlich klingen... Was mich mehr und mehr ärgert ist eigentlich, dass die Erzieherinnen mir deutlich machen wollten, dass ich offenbar nicht genügend grenzen setze. Dazu wurden mir verschiedene Beispiele genannt, in denen mein Sohn mir gegenüber 'frech' war, und ich ihrer Meinung nach garnicht oder falsch reagiert habe. Z.B. sagt er bei Abholen, wenn er im Spiel vertieft ist, schon manchmal in ingeduldigem Ton: Geh weg o.ä. Ich sage dann meist: Na, wenn Du so unfreundlich zu mir bist, dann gehe ich eben wieder nach Hause, und dann kommt er angerannt und geht mit mir mit. Fand ich bisher auch nicht ungewöhnlich. Was ich sehr befremdlich finde, ist, dass man mich offensichtlich 'beobachtet' hat - es wurden 3 verschiedene Situationen als Beispiel genannt. Und ich fühle mich dabei jetzt total unwohl. Geht das denn nicht ein bißchen über die Kompetenzen eines Kindergartens hinaus? Oder bin ich jetzt einfach zu empfindlich?

Mitglied inaktiv - 06.11.2009, 10:07



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Sorry, war garnicht drin, komisch... Also, wie schon in der PN geschrieben, mir geht's ja ebenso... Irgendwie schon komisch, gell?!

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 13:15



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rein nach dem was du beschreibst finde ich das nicht auffällig. nicht alle, aber die meisten kinder die ich kenne geben sowas mehr oder weniger von sich, ohne aber irgendwie anderweitig "auffällig" zu sein. würd mich ja mal interessieren, wie die erzieherin reagiert, wenn kinder "schießen" spielen. man sollte solche äußerungen, für sich betrachtet, nicht überinterpretieren.

Mitglied inaktiv - 06.11.2009, 08:42



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Ich bin mal froh, dass ihr das ähnlich seht. Ehrlich gesagt habe ich in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht und meinen Sohn beobachtet, und ich kann auch nicht sagen, dass er übermäßig aggressiv ist. Es ist schon so, dass er sehr laut spielt, wenn es dann ums Schießen etc. geht (was er auch gerne macht) kann das sicher für Menschen, die es nicht gewohnt sind, befremdlich klingen... Was mich mehr und mehr ärgert ist eigentlich, dass die Erzieherinnen mir deutlich machen wollten, dass ich offenbar nicht genügend grenzen setze. Dazu wurden mir verschiedene Beispiele genannt, in denen mein Sohn mir gegenüber 'frech' war, und ich ihrer Meinung nach garnicht oder falsch reagiert habe. Z.B. sagt er bei Abholen, wenn er im Spiel vertieft ist, schon manchmal in ingeduldigem Ton: Geh weg o.ä. Ich sage dann meist: Na, wenn Du so unfreundlich zu mir bist, dann gehe ich eben wieder nach Hause, und dann kommt er angerannt und geht mit mir mit. Fand ich bisher auch nicht ungewöhnlich. Was ich sehr befremdlich finde, ist, dass man mich offensichtlich 'beobachtet' hat - es wurden 3 verschiedene Situationen als Beispiel genannt. Und ich fühle mich dabei jetzt total unwohl. Geht das denn nicht ein bißchen über die Kompetenzen eines Kindergartens hinaus? Oder bin ich jetzt einfach zu empfindlich?

Mitglied inaktiv - 06.11.2009, 10:07



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Sorry, 2x gepostet...

Mitglied inaktiv - 06.11.2009, 10:08



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Hallo, es gibt eben Kinder, die sehr laut spielen und dabei auch solche Dinge sagen wie: "Ich töte Dich!" oder "Morgen wirst Du geröstet und aufgegessen." Ja und? Man muss nicht alles pädagogisch hinterfragen. Wenn ich als Erwachsener das nicht hören will, dann gehe ich hin und sage es dem Kind. Das kann ich auch spielerisch machen, indem ich die Rolle des Drachen übernehme und sage: "Aber ich will nicht geröstet werden! Das finde ich gemein!" Aber deswegen Eltern gleich zur Erziehungsberatung zu schicken, da klappen mir die Fußnägel hoch, ehrlich. Jungs sind ganz anders gestrickt als Mädchen, denen würde es (habe selbst einen Jungen zuhause) nie einfallen, so und auch so körperbetont zu spielen. Ich finde auch nicht, dass Du falsch reagierst, wenn er sagt "Geh weg!" und Du dann antwortest, dann komm ich später wieder. Er will ja eigentlich nach Hause und dass er dann sofort kommt, zeigt m. E. dass ihr einen gemeinsamen "Code", ein Ritual fürs Abholen, gefunden habt und euch versteht. Was erwarten die Erzieher? Dass Du ihn an den Ohren hinausschleifst? Was soll ein Psychologe da richten? Für mich hört sich das so an als wollen hier die Erzieher keine Entscheidung treffen. Nämlich die, mal eben zu Deinem Kind hinzugehen und zu sagen: "Du, XY, ich finde es nicht gut, wenn Du den Z mit Lava übergießt. So etwas will ich hier nicht hören!" Was die Lautstärke Deines Kindes betrifft, die sie vielleicht auch stört: Es hilft sehr gut, wenn man sich dann mal eben vor dem Kind hinkniet und den Finger auf die Lippen legt. Man darf es auch mal kurz anfassen, damit es weiß, das ist jetzt zu viel. Aber vielleicht sind sie ja damit überfordert... LG

Mitglied inaktiv - 06.11.2009, 22:34



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Ich danke Dir, dass Du das geschrieben hast, ich sehe es eigentlich auch so. aber man muss ja Angst haben, den Erziehern so etwas zu sagen, damit man nicht als Mutter dasteht, die alles entschuldigt... Ich habe auch das Gefühl, das eher die Erzieher zu einer Beratung gehen sollten, da ich zu Hause diese Probleme nicht habe. Wenn er mal laut ist oder diese Sachen mal sagt beim Spielen, dann mache ich eben genau das, was Du geschrieben hast und gut. Aber das Wort 'spielerisch' kommt auch nicht gut an, mein Mann macht das immer so, er ist die Geduld in Person, und es klappt sehr gut so. Daraufhin meinten die beiden E., vielleicht wäre es einmal gut, wenn mein Sohn von meinem mann eine klare Ansage erhalten würde. Also - sie sehen eigentlich Fehler bei uns Eltern, dass wir dem Kind keine klaren Grenzen setzen. Ich bin wirklich mittlerweise so #gerlich über das alles, ich muss erst einmal wieder einen klaren Kopf bekommen und überdenken, was ich machen soll.

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 07:17



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Hallo, ja manche Erzieher haben ihren Beruf verfehlt.... Wir waren im Herbst bei der Hamburger Modellbahnausstellung. Im Teil "Schweiz" gibt es eine nachgebaute Firma "Lindt & Sprüngli", die im Minutentakt Schokoladentäfelchen auswirft. Jetzt war für mich und meine kids da kein Durchkommen. Ich hätte mich natürlich hinstellen können und schimpfen, dann hätte der Junge, der vorne stand und schon das 5. Täfelchen mampfte sicher auch Platz gemacht, aber ich fand das unangebracht. Also hab ich ihn angeguckt und gesagt: "Weisste, ich esse auch gerne Schokolade und ich steh hier schon eine ganze Weile!" Er guckte, grinste und reichte mir dann ein Täfelchen, für das ich mich sehr bedankt habe. Was ich damit sagen will? Manchmal erreicht man mehr, wenn man die Würde des Kindes achtet und an seine Hilfsbereitschaft appelliert. Vielleicht sollten es Eure Erzieher mal damit probieren...LG

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 11:35



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Ja genauso sehe ich es auch. Aber dann steht man ganz schnell als Mutter da, die sich auf der Nase herumtrampeln lässt, wenn das Kind dann einmal 'aus der Reihe tanzt' - was auch immer das heißen soll. Die Erzieherinnen bei uns verstehen auch nicht, dass ich meinen Sohn nicht vor ihnen oder den anderen Kindern ausschimpfen möchte - abgesehen davon, dass ich es oft eben nicht für nötig empfinde. Ich glaube, alle Erzieherinnen sollten zusätzlich zu ihrer Ausbildung noch einen Zusatzausbildung 'Jungen' machen... LG

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 11:55



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Nein, Du bist nicht zu empfindlich. Ich würde eher sagen, die Erzieherinnen überschreiten ihre Kompetenzen hier sehr deutlich. Sie sehen an Deinem Sohn ein Problem und versuchen, es über Dich zu lösen, indem sie Deine Erziehung nahezu in Frage stellen. Hallo? Geht´s noch ? Zumal das Verhalten Deines Sohnes normal ist. Viele Jungs spielen auf diese Art und Weise, genauso, wie sie miteinander rangeln und kämpfen. Mein Sohn übrigens auch. Und wenn mich Sprüche wie " ich hau dir auf den Kopf und nehm alle Deine Bücher weg " usw. nerven, dann sage ich ihm das in aller Deutlichkeit. Dazu scheinen die Erzieherinnen Deines Sohnes nicht in der Lage zu sein. Viel lieber suchen sie bei Euch Eltern die Schuld. Glatt den Beruf verfehlt, würde ich hier mal ganz frech behaupten. Viele Grüße und alles Gute, Malefiz

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 22:33



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Ich danke Dir sehr! Ich fing wirklich schon an, an unseren Erziehungsmethoden zu zweifeln... Tja, aber was mache ich jetzt? Frau Schuster hier aus dem Erziehungsforum riet mir, zur Erziehungsberatung zu gehen, weil die Erzieherinnen sehen wollen, dass ich 'etwas tue'. Ich ärgere mich gewaltig über mich selbst, dass ich während des Gesprächs total defensiv reagiert habe... Mittlerweile weiß ich nicht, ob ein weiteres Gespräch mit den Erzieherinnen, in dem ich ihnen meinen Standpunkt deutlich mache, nicht von Nachteil ist. Ich sehe es bei einem anderen Jungen, der schon als 'aggressiv' abgestempelt ist.

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 07:41



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Hallo, hab mir gerade den Beitrag durchgelesen von Frau Schuster. Ich denke, das wird dann so ein "Nullrundenspiel": Du gehst hin, sie sagen Dir, es ist alles OK, Du gehst zur KITA zurück und die sind dann erst mal still. Klasse! Und wem ist damit geholfen? Keinem so richtig.... Es gibt zwischen Menschen auch so was wie Chemie, blindes Verstehen. Es kann also sein, dass die zwischen den Erzieherinnen und Deinem Sohn nicht stimmt, oder dass er sich in der Gruppe absolut unwohl fühlt. Mit meinem Sohn (12) haben wir das auch durch, ich war bei der Erziehungsberatung, dort sagte man mir alles OK...Trotzdem haben wir ein Sozialtraining drangehängt. Er fand es toll, weil dort so viel freizeitmäßig mit den Kindern gemacht wird und er nahm mit, dass er sich von den anderen Kindern nicht mehr so schnell auf die Palme bringen lässt. Freitag war ich beim Elternsprechtag, er ist Klassenbester, sie mögen ihn, was will man mehr? LG

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 12:51



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Was ist denn ein Sozialtraining?

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 16:21



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Hallo, ein Sozialtraining macht man, wenn man bestimmte Dinge beim Kind verändern will. Mein Sohn z.B. ging dauernd unangespitzt durch die Decke, wenn ihm einer quer kam. Damit er es besser an sich abprallen lassen kann und andere Abwehrstrategien findet wenn ihn jemand ärgern will machte er eben dieses Training mit. Einmal pro Woche war das mit einem Sozialpädagogen in einer Kindergruppe. Ein voller Erfolg! Er wird nicht mehr gemobbt (jedenfalls nicht so schlimm wie damals) und kommt in der Schule besser klar. Ach, übrigens: Ich habe nichts gegen Erzieher, wirklich. Aber ich habe was dagegen, wenn man Kinder (und deren Eltern) wegen jeder Kleinigkeit zur Erziehungsberatung schickt. Und dass Jungs eben öffter herumschreien und aggressive Sachen sagen, das weiß jeder der mal kleine Jungs beim Spielen beobachtet hat. Erst wenn die Erzieher mit ihren Mitteln nicht weiterkommen (bzw. die Eltern) dann ist es angesagt, zur Erziehungsberatung zu gehen. So wie bei uns mit Lemmis Austicken bei verbalen Angriffen. Wobei, der Herr von der Erziehungsberatung sagte mir, dass er Lemmi gut verstehen kann. Man lässt sich eben nicht gerne von einer Horde quer über den Schulhof hetzen und Prügel androhen. Das hatten seine Lehrer "vergessen" zu erzählen. LG

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 20:50



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Unser Erzieher hätten sicher auch zu Dir gesagt, ihr müsstet ihm Grenzen setzen zu Hause, dann würde er das auch besser wegstecken können. So ein Sozialtraining hört sich ja gut an, aber meiner ist gerade 5. Und ich möchte auch nicht, dass er da irgendwie mitbekommt, dass er nach Ansicht anderer ein problem hat... ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine. Ich werde erst einmal eine Hospitation im Kiga mitmachen, habe ich mir jetzt überlegt, und mir anschauen, was da so den ganzen Tag passiert. Mal sehen, wie sich die Erzieher fühlen, wenn ich sie den ganzen tag einmal beobachte...

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 00:35



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Es ist doch schon komisch, wie hier gleich wieder gegen die Erzieherinnen gemotzt wird. Sie haben doch auch viel positives über ihn gesagt und nicht nur kritisiert. Sollen sie denn nichts sagen, wenn ihnen etwas auffällt? Sie erleben den Jungen inmitten anderer gleichaltriger Kinder und ich denke, sie können sich schon ein Bild von ihm machen. Ich mag es auch nicht, wenn mir ein Kind sagt, dass es mich jetzt erschiesst oder tötet. Aber ich denke dann nicht, dass das wohl andere Kinder auch sagen, sondern teile dem Kind mit, dass ich das nicht mag und er das bei mir unterlassen soll. Und wenn mein Kind öfter zu mir sagt, dass ich weggehen soll wenn ich es irgendwo abhole, dann mache ich ihm deutlich, dass mich dieses Verhalten verletzt. Ich zeige meinen Kids meine Gefühle deutlich und sie zeigen mir ihre Gefühle auch deutlich. Ich finde das sehr wichtig. Eine Erziehungseratung ist nichts schlimmes. Eine Freundin von mir war mit ihrer Tochter auch schonmal dort. Man muss sich nicht als Versager fühlen, wenn man das mal in Anspruch nimmt. Ihr wurde das auch vom KiGa nahegelegt. Sie war einmal dort zum Gespräch und es hat ihr etwas gebracht. Eine andere Sichtweise nämlich. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Gruß Iris

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 15:04



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Ich stimme Dir voll zu! Das Problem, was ich sehe, ist einfach, dass ich genau das mache, was Du auch in diesen Situationen machst. Was genau soll denn die Erziehungsberatung noch ändern. Sie werden genau das sagen, was Du auch geschrieben hast: ich sage meinem Sohn genau, was ich nicht gut finde und was nicht geht. Das habe ich auch den Erzieherinnen gesagt, aber sie sagten mir deutlich, dass sie mich in einigen Situationen 'beobachtet' haben, und da hätte ich einfach garnicht reagiert. Und genau das sehe ich als Problem: man wird beobachtet, man pickt sich einige Situationen heraus, und wenn man als Mutter sagt, man macht es aber genau so, wird einem trotzdem eine Erziehungsberatung empfohlen. Die Frage, die ich mir stelle, ist: warum hat man im KiGa diese Probleme? Er spielt doch auch bei uns zu Hause mit anderen Kindern, und dann wird so eine Sache eben wie oben beschrieben geregelt und Schluss. Die Erzieherinnen sind z.B. nicht auf mein Argument eingegangen, dass ich den Eindruck habe, er fühlt sich im KiGa teilweise immer noch unsicher und macht deshalb oft 'den Lauten Mann'. Da wurde dann nur geantwortet: ja, da muss er sicherer werden, Sie müssen ihm Grenzen setzen, dann bekommt er mehr Sicherheit. Ehrlich, irgendwie zieht man einfach die falschen Schlüsse dort. ich habe doch prinzipiell nichts gegen eine Erziehungsberatung und bin immer offen für Ratschläge - wenn ein problem da ist, und wenn ich denke, es kann so gelöst werden. Es geht nicht darum: immer die bösen Erzieherinnen. Aber es geht auch nicht andersherum: immer die doofen Mütter, die nix annehmen wollen. Man muss schon hinterfragen. Es ist nämlich wirklich oft so: sobald ein Junge einmal lauter ist - und eben anstrengender - dann ist er auffällig. Warum gibt es denn so viele Erziehungsratgeber, die sich mit dem Thema beschäftigen?

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 16:20



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Hi, ehrlich gesagt, habe ich lange hin und her überlegt, ob ich etwas zu deinem Beitrag schreiben soll. Ich kenne aus dem Bekanntenkreis und diversen Kitas sowohl den einen als auch den anderen Fall - also einerseits, dass ErzieherInnen bestimmte Eltern "auf dem Kieker" hatten und sich teilweise in Interpretationen verstiegen haben, bei denen man nur den Kopf schütteln konnte. Andererseits aber auch Eltern, die bestimmte Auffälligkeiten (auch in ihrem Verhalten) nicht sehen konnten oder wollten und sich bockbeinig gegen die Erziehermeinung stellten. Was in deinem Fall zutrifft, können wir alle hier schlecht beurteilen, weil wir dich nicht im Umgang mit deinem Sohn sehen. Es kann durchaus gut sein, dass du deinem Sohn zwar verbal Grenzen setzt, deine Körpersprache und dein sonstiges Verhalten dazu aber widersprüchlich sind, und die Erzieher sehen solche Widersprüche und wittern hier ein Konfliktpotenzial. Möglich ist aber natürlich auch, wie du schreibst, dass dein Sohn sich nicht einfach von vornherein problemlos integriert, und die Erzieher wälzen das Problem auf deine "Erziehungsunfähigkeit" (man beachte die Anführungszeichen!) ab, statt sich selbst mit ihm auseinanderzusetzen. Wenn du jetzt mal dieses unangenehme Gefühl des "Beobachtetwerdens" durch die Erzieher beiseite lässt und versuchst, dich zu fragen, wie du das Verhalten deines Sohnes und deins ihm gegenüber allgemein einschätzen würdest: Meinst du, da gäbe es tatsächlich an einigen Stellen Klärungs- oder Beratungsbedarf? Gibt es öfter Situationen, wo du selbst auch denkst, dass du sie nicht optimal löst, dass es gut wäre, eine Meinung von außen einzuholen? Oft spürt man so was selbst ganz gut, und wenn du im Grunde offen dafür bist, dich beraten zu lassen... Oder du suchst noch einmal das Gespräch mit den Erziehern und sagst ihnen, dir wäre nicht ganz klar, worauf sie ihre Ansicht stützen, dass eine Erziehungsberatung notwendig wäre. Dann sollen sie dir konkret darlegen, wo sie Probleme sehen, auch anhand von konkreten Situationen. Im Idealfall sollten Kita-Erzieher und Eltern ja eine ErziehungsPARTNERSCHAFT bilden, keine Konkurrenz mit verhärteten Fronten, deshalb finde ich solche Konstellationen wie in deinem Fall nicht ganz unproblematisch... LG Nicole

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 06:19



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Hallo, danke für Deinen Beitrag. Ich kann das alles 100%ig nachvollziehen. Natürlich ist man als Elternteil erst einmal 'in der Verteidigungsstellung' - das weiß ich und ich habe versucht, möglichst neutral an die Sache heranzutreten. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Erziehungsberatung. Das ist ja im Grunde nichts anderes als diese ganzen Kursangebote 'Triple-P', 'Wege aus der Brüllfalle', etc. Ich hatte auch einige Kurse besucht, als ich merkte, dass es hier und da in einigen Bereichen anders laufen könnte/sollte. Ich möchte von mir sagen, dass ich solchen Angeboten gegenüber offen bin. In diesem Fall sehe ich es nur anders. Es ist ja nicht so, als würden die 'Vorfälle', die man im KiGa beobachtet hat, täglich auftreten. Von 5 Tagen in der Woche werde ich 4x mit den Rufen 'Mama, Mama' freudig begrüßt, 1x mit den Worten 'Geh weg'. Natürlich ist mein Sohn manchmal grantig, wenn ich ihn abhole, geht uns ja auch so. Meine Güte, das ist dann nicht schön, aber man muss auch nicht immer so ein Theater darum machen, finde ich. Ich weiß, er ist manchmal müde, oder er ist eben ausgeschimpft worden o.ä. Wenn er diese Sachen ruft, dann macht er das im Spiel. Man hat mir ja selbst versichert, dass er körperlich absolut nicht aggressiv ist. Er ist eben ein bißchen lauter, und zu Hause sage ich ihm dann: hier im Haus wird nicht so geschrien. Dann ist er leise, wird manchmal wieder laut, weil er es vergisst, dann sagt man es noch einmal. Er schreit eben gerne draußen herum und spielt wilde Wikinger etc. Jetzt kann man sich natürlich fragen: weshalb spielt er diese 'aggressiven' Sachen? Aber das ist doch sooo ein großes Thema, ich sehe andere Jungs, die machen das auch. Und wenn ich es mitbekomme, reagiere ich auch. Was mich momentan so stört ist, dass ich einfach denke, dass die Erzieherinnen die falschen Schlüsse ziehen. Ich bin anfangs oft bei ihnen gewesen und habe gemeint, mein Sohn ist noch unsicher hier im KiGa - er mochte dort nicht essen, nicht zur Toilette gehen, ihm fehlte einfach eine Bezugsperson. Aber man sah dort immer nur den laut herumlaufenden Jungen, der doch unmöglich unsicher sein konnte. Und das ärgert mich: das man das nie einsehen wollte, aber jetzt eben meint, wir als Eltern hätten Erziehungsprobleme.

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 11:23



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Hm, ich finde es gut zu hören, dass es vielen doch auch so geht. Danke dafür! ich denke, ich werde jetzt noch einmal eine Nacht darüber schlafen. bin nur froh, dass mein Mann das alles genauso sieht wie ich! Mensch, wer hätte gedacht, dass die KiGa-Zeit sooo aufregend wird?! .-)

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 11:44



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Mir geht es genau, ich werde es ähnlich halten. Ich drücke dir die Daumen, dass Du die richtige Entscheidung fällst. Lass doch mal hören, wie es bei Dir gelaufen ist. Grüße

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 13:12



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Das könnte meiner sein! Ich schütte gleich Lava über euch...suuuuper Was habt ihr denn so für Hörspiele? Ich bin mal von einer Mama angesprochen worden und war etwas konsterniert, aber das wird er sich wohl auf irgendeiner CD eingefangen haben. Mein Gott, hast du mal gefragt, was die so spielen? Oder frag doch mal deinen Sohn, mit wem er so spielt. Und was.... Dann kannst du ja mal die anderen Mamis von seinen Kumpeln fragen, ob sie beunruhigt sind. Blödsinn, Erziehungsberatung. Wie sind denn die Erzieherinnen sonst so? Hast du da "Lieblinge", mit denen du mal reden kannst? Blödsinn nochmal. Kopf hoch.

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 21:33



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Ich freu mich, dass du das geschrieben hast - also sehe ich unseren Sohn ja doch nicht so falsch. Das mit der Lava kam sogar aus dem KiGa, dort hatten sie über Vulkane gesprochen, und mein Sohn findet so etwas total faszinierend. (Jetzt würde die Erzieherin fragen: Aber warum findet er gerade solche Dinge faszinierend?). Er war auch immer ganz hin und weg von Feuer, eine zeitlang wollte er alles und jeden ins Feuer schubsen. Das war dann, nachdem im KiGa lang und breit das Märchen Hänsel und Gretel gelesen und besprochen wurde, und es sogar in der Weihnachtsaufführung gebracht wurde. Da war er 3,5. Jetzt würde die Erzieherin fragen: aber warum denkt er sich dann so aggressive Sachen aus - er könnte mit Feuer doch auch Wärme verbinden. Als ich sie jetzt an diese Geschichte erinnerte, meinte sie nur, tja, da kommt ja dann noch einiges auf uns zu, wir werden demnächst Märchen besprechen. Was die anderen Eltern angeht - ich glaube, manche finden ihn auch schon sehr laut, besonders Mädchen-Mamas. Aber er ist auch recht beliebt, er tut ja keinem etwas. Ich gehe auch mehr und mehr davon ab, zur Beratung zu gehen. Ich würde wirklich liebend gerne die Erzieherinnen hinschicken...

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 12:00