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Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Thema: Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Hallo in die Runde, Ich hoffe, dass ihr vielleicht einen Tipp habt. Ich versuche mich kurz zu fassen Hier Mal kurz unsere Eckdaten: - Sohn 10/18 geboren, also 16 Monate alt - kam 5 Wochen zu früh - 6 Monate gestillt - von Anfang an quasi auf und an mir gelebt - schläft bei uns im Familienbett, da er sein Bett nie akzeptierte Mein Mann versucht sich wirklich überall einzubringen. Er hatte ihn phasenweise nach dem abstillen ins Bett bringen können. Das geht jetzt aber seit einigen Wochen absolut nicht mehr. Er schreit sich dann die Seele aus dem Leib, also Junior, nicht mein Mann , bis ich wieder ins Schlafzimmer komme. Es geht so weit, dass er mittlerweile jedes Mal weint, wenn ich nicht da bin. Selbst wenn ich mir zur Toilette gehe, steht Junior vor der Tür und weint. Ich kann ohne meinen Sohn nirgendwo hingehen. Ich war auf dem Geburtstag einer Freundin eingeladen. Junior ins Bett gebracht und los. Nach 1 Stunde musste ich wieder nach Hause, da er wach wurde und mein Mann ihn nicht beruhigen konnte (was ja schon Mal funktionierte). Als ich mit einer Freundin frühstücken wollte, hat er 1,5 Stunden am Stück geweint. Mein Sozialleben ohne Kind ist also gerade quasi bei 0. Tagsüber sitzt er auch am liebsten auf meinem Schoß oder ist auf meinem Arm. Wir sind in einer Spielgruppe, wo die anderen Kinder durchaus mehr explorieren. Ich weiß, jedes Kind ist anders, aber es schlaucht einfach sehr, dass mein Mann sich dem Kleinen nicht annehmen kann und meinen Mann bedrückt das wirklich sehr! Er hat das Gefühl, dass der Kleine ihn nicht mögen würde. Im übrigen geht Junior jeden Donnerstag zu seinem Großeltern nachmittags (von 14 - 18 Uhr circa), was ohne Probleme funktioniert Weiterhin bekommen wir in 6 Wochen weiteren Nachwuchs und da ich aus medizinischen Gründen einen KS bekomme, werde ich 4-5 Tage im KH bleiben müssen und ich habe keine Ahnung wie das funktionieren soll. Der Kleine bemerkt sicherlich, dass sich bald etwas ändert und kann dadurch nochmal anhängliche sein, aber dieses Probleme hatten wir vorher schon immer Mal wieder. Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte oder was wir noch tun können? Wenn mein Mann von der Arbeit kommt, ziehe ich mich schon zurück, damit die beiden alleinige Zeit miteinander haben, aber das klappt auch Mal etwas besser und Mal schlechter. Heute weinte er als er gebadet wurde und ich das Badezimmer verließ Entschuldigt den langen Text. Sollten noch Fragen bestehen, dann stellt sie gerne! Danke fürs lesen und für die Ratschläge!!

von @ni am 26.02.2020, 20:48



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Hallo @ni, Mir ging es als Vater ähnlich. Wenn meine Frau abends fortging hat unser 2. Sohn eine ganze Zeit geschrien. Ich konnte mich ihm zuwenden so sehr es ging. Er ließ nicht nach zu schreien. Als meine Frau das Haus betrat, noch bevor sie in der Wohnung erschien, war das Kind still. Der erste Sohn lang schon im Bett und schlief. Wenn ich versuchte, den 2 Sohn ins Bett zu bringen beschwerte sich der 1. Sohn. Das ging eine Zeit lang. Ohne besonderes Zutun ließ das nach einigen Monaten mach. Als er 4 Jahre alt war haben wir Dias von ihm kurz nach seiner Geburt gezeigt. Plötzlich sagte er "der Papa badet ein Baby". Die Mama frage ihn:"wer ist das Baby?" "Weiß ich nicht." Das warst du." Er krabbelte auf meinen Schoß umarmte mich und sagte;:"lieber Papa." seitdem war ich von im anerkannt. Ich glaube das ist auch anlagenbedingt.

Mitglied inaktiv - 26.02.2020, 21:20



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Das ist ein schöner Beitrag!

von Ivdazo am 27.02.2020, 09:32



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Finde ich auch.

von cube am 27.02.2020, 12:15



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Das war doch mal ein schöner, Mut machender Beitrag!

von Sille74 am 27.02.2020, 17:31



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Hallo Perspektiven, Vielen Dank für deinen Beitrag. Das klingt so, als wenn ihr sehr lange in dieser Phase gesteckt habt Deine Frau war aber dennoch abends unterwegs, lese ich das richtig? Was hat dir denn geholfen "durchzuhalten" in diesen Situationen? Gab es etwas, was geholfen hat, außer die Zeit, dass sich dein Sohn beruhigen ließ? Viele Grüße

von @ni am 28.02.2020, 07:33



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Das Problem erzeugte eine weiteres: Meine Frau glaubte mir nicht, weil das Kind ruhig war als sie kam. aber noch nicht so schnell im Bett. Es war dann meistens schon später als 22:00 Uhr. Ich bat die Nachbarin meiner Frau zu erklären was sie mitbekommen hatte. Sie bot meiner Frau an, das Kind so lange zu nehmen. Meine Frau wollte das aber nicht. So bat sie ihre Mutter zu kommen. Für mich als Vater war das alles sehr peinlich. Ich hatte das Gefühl vom 2. Kind nicht akzeptiert zu sein, obwohl ich während und nach der Geburt mehr beim 2. Kind war als beim 1. Kind. Kinder sind eine psychologische Herausforderung. In den Folgejahren bemühte ich mich um das Thema zwischenmenschliche Beziehungen. Das Ergebnis ist nun die effektive Kommunikation und hier besonders das einfühlsame Beobachten, was bei Kleinkindern besonders wichtig ist. Das die Oma kommen musste, war mir als Vater nicht gerade recht. Unsere Schwiegertochter hat das besonders bei ihrem ersten Kind gemacht. Sie ist Lehrerin. Als Lehrkräfte hat man aber keine volle Pädagogik, nur die Didaktik. Sie musste hier auch mehr tun. Ich verstehe, dass Du damit nicht zufrieden sein kannst. Vielleicht fragst Du dazu auch Herrn Dr. med. Ludger Nohr. Schade, dass Herr Dr. Rüdiger Posth nicht mehr lebt. Er hat sich mit der Bindungstheorie beschäftig.

Mitglied inaktiv - 28.02.2020, 08:48



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Nachtrag: Unser Kinderarzt konnte uns auch nicht helfen. Es ist gut, wenn Eltern auf diese hoch qualifizierte Aufgabe vorbereitet werden. Ich (nicht nur) will es aus familienpolitischer Sicht nicht verstehen, wieso man für fast jeden Beruf Schulen hat, aber keine Elternschulen. Man kann vieles organisiereren, wenn man will. Der Staat vernachlässigt Familien hier. Das ist nicht nur meine Erfahrung und Erfahrungen gelten.

Mitglied inaktiv - 28.02.2020, 09:05



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Zu: "Unsere Schwiegertochter hat das besonders bei ihrem ersten Kind gemacht." Damit meinte ich einfühlsam beobachten. Ich habe sie dabei beobachtet.

Mitglied inaktiv - 28.02.2020, 10:42



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Aus meinem Beispiel: Der Vater ist von Montag bis Freitag für das Kind nur kurze Zeit am Abend vorhanden. Die Mutter dagenen fast die gesamte Zeit. Das ist ein großer Unterschied aus der Sicht des Kindes. Hinzu kommt, dass Stillen nicht nur Nahrungaufnahme sondern auch Beziehung für das Kind bedeutet. Hier sind die Väter im Nachteil. Das Bindungsbedürfnis ist nicht bei jedem Kind und nicht in jedem Alter gleich. Im obigen Fall verhält sich Kind 2 anders als Kind 1. Ob das Beispiel mit dem Dia im Alter von wenigen Monaten zum Erfolg hätte führen können, ist eher fraglich. Kind 2 brauchte mehr Einfühlsamkeit, die der Vater bis dahin nicht gelernt hatte. Sein Aufwand an Bindungsleistungen müsste durch die kurze Zeit wesentlich größer sein. Mein Beispiel ist auch einizigartig, wie das 2. Kind. Ich halte dieses Thema besonders für Väter als besonders wichtig. Deine Erlebnisse, so weit hier bekannt: @ni, vielleicht willst Du das im Zusammenhang mit dem einfühlsamen Beobachten klären. Ich meine damit beide Elternteile. Die Methoden einfühlsames Zuhören und besonders die Ich-Botschaft erscheinen mir im Alter Deines Kindes von 16 Monaten und 5 Wochen zu früh als weniger geeignet.

Mitglied inaktiv - 28.02.2020, 22:40



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Und schon wieder verlässt du die Ebene der eigenen Erfahrung und fängst an zu polemisieren. Ich weiß, es ist lange her, dass deine Kinder klein waren und ich kann mich auch sehr gut daran erinnern (das schriebst du unter deinem ersten Nick einmal), dass du es bereust, dass du für deine Kinder nicht da warst. Dass es andere Zeiten waren und dass du jetzt im Ruhestand versuchst einen Teil davon (durch die Betreuungsarbeit) nachzuholen. Besinne dich doch auf diese Dinge, gerne auch auf das, was du NICHT getan hast und bleibe bei DIR und dem, was beziehungstechnisch daraus resultierte. Wie ist das Verhältnis zu den erwachsenen Kindern heute und wie wäre es, wenn du es anders gemacht hättest. Dazu brauchst du nicht Gordon, dafür brauchst du Empathie! Denn heute sind es nicht deine Söhne, heute sind es deine Enkelkinder, die du betreuen könntest. Und auch für deine Söhne wäre es sicher hilfreich, wenn du ihnen mal sagst, was du bereust.

von Mutti69 am 29.02.2020, 14:40



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Scroll mal weiter runter, da gibt es schon viele hilfreiche Beiträge. Auch über die Suchfunktion lassen sich viele Antworten dazu finden.

von albaconi am 26.02.2020, 22:22



Antwort auf Beitrag von @ni

Ich schließe mich den anderen an: das ist sicher nur eine Phase... . Das ist zwar anstrengend, aber vergeht. Vermutlich kommt auch eine Phase, da darf nur der Papa alles machen und Du bist abgeschrieben. Ich finde allerdings, dass Du nicht immer eingreifen/antanzen musst, wenn Dein Sohn und Dein Mann zugange sind, auch wenn Dein Sohn brüllt. Er wird ja nicht in dem Sinne schreien gelassen. Dein Mann ist ja da und hält und tröstet ihn und dann kann Dein Sohn die Erfahrung machen, dass es auch mit Papa schön ist, nur eben anders und Dein Mann bekommt dann auch die Möglichkeit, einen Weg zu finden, Deinen Sohn zu beruhigen (mein Mann hat mit Kind auf dem Arm zu volkstümlicher Musik getanzt, kein Witz, das fanden die Kinder als Baby lustig...)

von Sille74 am 27.02.2020, 17:48



Antwort auf Beitrag von Sille74

Hallo Sille, Immer diese Phasen unsere zieht sich jetzt schon wirklich lange hin, was einfach schlaucht. Aber Augen zu und durch heißt es da wohl Bevor ich interveniere, vergeht ja schon ne Stunde. Aber dann sind sowohl mein Mann als auch der Kleine so fertig mit den Nerven, dass ich das Gefühl habe, da kann nichts mehr bei rum kommen. Andererseits möchte ich auch diese Verknüpfung" ich schreie einfach so lange bis Mama kommt" Vermeiden. Vielleicht sollte er es auch Mal mit volkstümlicher Musik versuchen da muss man auch erstmal drauf kommen

von @ni am 28.02.2020, 07:37



Antwort auf Beitrag von @ni

Die Phase hatten alle meine 3 Kinder und ich kann ohne zu lügen sagen, dass sie vorbeigingen. Es muß nicht Musik sein, aber es muß etwas sein, wobei der Papa sich "sicher" fühlt und den Glauben hat, dass es klappt. Mein Mann hat mit den Kindern viel Blödsinn gemacht, wenn sie bspw in der Wanne geschrien haben, weil sie wollten, dass ich wiederkomme. Z.B. den Kopf ins Wasser gesteckt und geblubbert oder mit Wannenfarbe gemalt oder Wannenspielzeug. Wenn sie abends geweint haben, weil ich sie ins Bett bringen sollte, war tatsächlich viel Fingerspitzengefühl gefragt. Bloß nicht hibbelig werden war da die Devise Du schreibst, dass dein Mann und dein Kind irgendwann fertig mit den Nerven sind. So weit muß man es ja nicht ausreizen. Wenn du dann eh irgendwann "einschreitest", ist es auch Quatsch es unnötig in die Länge zu ziehen. Was deinen Mann in Kinderaugen zum Supermann werden lässt, ist zum einen (klingt kitschig, ist aber wahr) die innere Einstellung: Unsicherheit bei Papa führt zu Unsicherheit beim Kind. Papa will alles richtig machen und wird unsicher, wenn das Kind weint, weil es selten klappt, dass das Kind sich von ihm trösten lässt. So schließt sich der Kreis und so geht es immer weiter. Ändern kann es dein Mann aber. Mit Worten lässt sich ein Kleinkind selten beeindrucken oder gar trösten. Aber es gibt viele Wege es Abzulenken und es dadurch merken zu lassen, dass Papa seine Sache echt gut macht, wenn man ihn lässt. Faxen machen und das Kind zum Lachen bringen hat hier in den meisten Situationen geholfen. Mein Mann hat sich manchmal wie ein Clown aufgeführt, die Kinder haben gelacht, Zack, kein Geschrei nach Mama mehr.

von Monroe am 02.03.2020, 21:17



Antwort auf Beitrag von @ni

Ein weiterer Gedanke: Kinder spüren intuitiv wie sich die Mutter fühlt. So kann es auch Deine Unsicherheit spüren. Vielleicht zeigst du dem Kind Deine Zuneigung zu deinem Mann deutlich. Für ein Kind sind die Beziehungen der Eltern wichtig. Wenn die Mama den Papa lieb hat, könnte das Kind lernen den Papa auch lieb zu haben. Nebenbei: Ich bin mal von einem 4-Jährigen Mädchen gefragt worden, warum hat die Mama den Papa nicht mehr lieb? Diese Frage konnte und wollte ich nicht beantworten, weil das nicht mein Problem war. Es gab nur diese Antwort: Frage deine Mama. Sie weiß es am besten. In der Zeit hatte ich schon die Familienkonferenz gelesen. Gern hätte ich eine Rückmeldung, ob das funtioniert.

Mitglied inaktiv - 29.02.2020, 08:24



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ein fremdes kind fragt so etwas einen fremden mann? das finde ich schon kurios...meine hätte das nur vertreute personen gefragt und ja das war unter anderem auch die erzieherin im kiga oder ihre lehreirin. bist du mit ihr verwandt oder ähnliches , hätte ich schon etwas unternommen und wenn ich nur kurz vermittelt hätte zwischen kind und mutter

Mitglied inaktiv - 29.02.2020, 10:55



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Das war eine unschöne Antwort an das Kind, denn obwohl du dich ja angeblich raushalten wolltest, hast du dem Kind bestätigt "Frag deine Mama, Sie weiß es am Besten.", dass es so IST und dass die Mama ihr erklären soll, warum. Wenn ein kleines Kind sich mit einer solch tiefgreifenden Angst an dich wendet, dann wäre es sinnvoll gewesen es nicht abzuwiegeln, sondern hinzuhören und auch aktiv ein Angebot zu machen. "Wie kommst du darauf?" oder "Brauchst du Hilfe?"...und natürlich ist in einem solchen Fall ein kleiner Hinweis an die Eltern sinnvoll, die vielleicht gar nicht wissen, dass die Tochter etwas beschäftigt (ob berechtigt oder nicht), denn ich gehe davon aus, es war eine vertrautere Situation und nicht ein plapperndes Kind in der U-Bahn.

von Mutti69 am 29.02.2020, 14:30



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Zum Thema fühlen und die feinen Antennen der Kinder, sind wir absolut einer Meinung, das schrieb ich auch in meinem Beitrag und in meiner Antwort weiter oben an die AP. Dein genanntes Beispiel würde ich allerdings auch unglücklich gelaufen beschreiben. Wenn ein so junges Kind sowas fragt, hat es zum einen viel Vertrauen in dich sich mit einem Problem an dich zu wenden und zum anderen hält es dich für schlau genug die Antwort zu geben, worüber es sich selbst den kleinen Kopf zerbricht, aber keine Antwort findet und die Situation nicht verstehen kann. Kinder suchen solche Antworten immer zuerst bei den Eltern. Finden sie dort keine, vielleicht weil die Eltern sich getrennt haben und gerade selbst keinen klaren Gedanken fassen können und viel beschäftigt sind oder weil sie die Antwort der Eltern nicht verstanden haben. Es IST nicht dein Problem, damit hast du wahrscheinlich Recht. Ich denke aber, dass Kinder Sonderrechte bei ALLEN Erwachsenen haben sollte und man sich 5 Minuten Zeit nehmen kann/muß, um einem kleinen Kind etwas positives zu sagen. Eine Antwort hätte sein können, dass du sie fragst, warum sie denkt, dass die Mama den Papa nicht mehr lieb hat. Oder du hättest (gesetzt dem Fall, dass sich die Eltern getrennt haben und du davon weißt) erklären können , wie es manchmal im Leben gehen kann,dass man sich nicht mehr gut versteht, dass beide trotzdem das Kind lieb haben usw usw. Aber das war ja hier auch nicht das eigentliche Thema. Ich wollte es dennoch als Denkanstoß erwähnen für eventuelle spätere Hilfsgesuche von Kindern. Das ist in meinen Augen eine große Ehre, wenn ein Kind dich bittet ihm sowas bedeutungsvolles zu erklären.

von Monroe am 02.03.2020, 21:28



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Es gibt ja Leute, die ziehen auf jeder Veranstaltung, auf der Kinder sind, sämtliche Kinder in ihren Bann. Habe ich sehr oft im Freundes- und Bekanntenkreis beobachtet. Und dann kommen Kinder zu ihnen fremden Personen und erzählen und fragen die alles mögliche oder bitten die Person ihnen beim Toilettengang zu helfen und all sowas. Es ist kurios und ich würde es selbst nicht glauben, wenn ich es nicht mit immer gleichen Personen schon zig Mal so gesehen hätte. Also entweder war das Kind ihm bereits bekannt oder er hat auch diese "Aura" oder was auch immer, was Kinder magisch anzieht und ihnen suggeriert, dass man der richtige Ansprechpartner für dies und das ist.

von Monroe am 02.03.2020, 21:34



Antwort auf Beitrag von @ni

Also zuerst mal merkt dein Sohn natürlich die bevorstehende Veränderung: sein Geschwisterchen. Auch wenn er noch so klein ist, er spürt es und ist dadurch auch unsicher, was das alles für ihn bedeuten wird. Das ist bei nahezu allen Kindern so, wenn Nachwuchs ins Haus kommt. Egal wie alt. Zum anderen merkt er auch, dass er Mama mit Geschrei herbei zaubern kann. Bei Oma und Opa besteht das Problem nicht. Wahrscheinlich, weil die nicht die Angst oder Unzufriedenheit mit der Situation haben, wie sie dein Mann hat. Auch das merken Kinder. Die haben für unsere Stimmungen ganz feine Antennen. Also ich denke daher, dass das Problem zwar ganz natürlich ist, aber von euch doch irgendwie verstärkt wird, wenn du jedes Mal angesprungen kommst, weil dein Kind das gerne so hätte. Was einmal funktioniert hat, wird auch öfter funktionieren - so denkt es dein Kind. Und es hat ja recht. Denn dein Mann traut sich zum einen zu wenig zu, um eurem Kind klarzumachen, dass er genauso gut wie Mama ist (sei es mit speziellen Faxen und Spielen, die nur Papa macht oder mit mehr Ruhe und Souveränität) und zum anderen gebt ihr auf, wenn das Kind nur lang genug brüllt. Mein Weg wäre da, dem Kind zu zeigen, wie toll Papa alles kann. Papas können große Helden in Kinderaugen sein, wenn sie die ganzen tollen aufregenden Sachen mit dem Kind machen wie auf den Spielplatz gehen ohne Mama, im Garten Buddeln, Höhlen unterm Esstisch bauen, toben und Fangspiele, usw. Das würde ich jetzt angehen und dem Papa mehr Aufgaben zuteilen. Einmal ist das Kind dann vor lauter Spannung und Abenteuerlust davon abgelenkt, dass du gar nicht da bist und der weitere positive Nebeneffekt ist, dass die beiden näher zusammenwachsen und das Kind merkt,dass Papa doch ganz cool ist. Wenn das Baby da ist, wird dein Sohn davon profitieren, dass auf Papa auch Verlass ist. Der Spagat zwischen Baby und Kleinkind ist oft nicht einfach, da hilft es enorm, wenn bis dahin Papa auch trösten kann und mehr Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten hat.

von Monroe am 02.03.2020, 20:55



Antwort auf Beitrag von Monroe

Badewannenspielzeug und Badewannenfarbe standen bei uns auf dem Schrank im Bad. Ich habe dem Kind immer erzählt, dass ich zu klein bin und nicht drankomme. Also müsste mein Mann kommen. Die Aufenthalte des Kindes in der Badewanne habe ich auch absichtlich langweilig gestaltet, damit mein Mann mit Wannenfarben, Spielzeug und allerlei Faxen leicht punkten konnte. Toben und den Kopf in die Wanne stecken, um da zu blubbern, konnte ich mit Babybauch ja eh nicht, also war das auch Papasache. Lass deinen Mann erstmal alle lustigen Sachen machen und dann gibt es auch kein Geschrei mehr bei den wichtigen Dingen wie anziehen, füttern und ins Bett bringen. Ich wage sogar die Behauptung, dass dein Sohn bald sogar verlangt, dass dein Mann ihm die Schuhe bindet oder ihn ins Bett bringt, wenn dein Mann ab jetzt der mit dem tollen Spielzeug und den Flausen im Kopf ist, die für viele Lacher beim Kind sorgen und du die ruhigeren Dinge wie Bauklotz stapeln und im Haushalt helfen mit dem Kind machst.

von Monroe am 02.03.2020, 21:49