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Baby schläft nicht alleine

Thema: Baby schläft nicht alleine

Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr weiter und frage hier nach einem Rat. Vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Geschichte. Mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und das Thema alleine sein und ablegen lassen war von Anfang an nicht wirklich drin. Egal was ich versuche er will oder kann nicht in seinem Bett schlafen. Immer wieder beim ablegen wird er wach und schreit sich die Seele aus dem Leib egal wie oft man es probiert. Nach der Geburt hatte ich eine Uterusatonie und konnte meinen kleinen Schatz nicht bei mir haben. Als meine Begleitung dann gehen musste, wurde mein Kind einfach in so ein Bettchen am Ende des Zimmers gelegt und er hat so sehr geweint denn es kam einfach niemand. Es verging ziemlich viel Zeit bis die Krankenschwester Ärger bekommen hat weil sie sich nicht um uns gekümmert hat. Meint ihr es könnte daran liegen, dass mein Sohn nicht alleine sein kann und weiß jemand vielleicht wie man ihn dabei unterstützen kann, dass er das langsam mal lernt? Ich hab irgendwie jede Hoffnung verloren und habe aber wirklich keine Lust immer dabei sein zu müssen wenn mein Kind schläft. Liebe Grüße :)

von Lauraxb am 09.01.2023, 22:33



Antwort auf Beitrag von Lauraxb

Hallo, nein, das hat nichts mit der Säuglingsschwester zu tun, die nicht gekommen ist, hak das ab, so etwas kann passieren. Weißt Du, ich selbst habe das beim ersten Kind auch nicht sofort gewusst und verstanden. Erst unsere Kinderärztin hat es mir erklärt: Es ist normal, dass ein Baby nicht allein schlafen möchte. Das ist sogar genetisch verankert. Denn bei unseren Vorfahren wäre ein Baby, das allein und abseits schlafen musste, nachts erfroren oder von wilden Tieren weggeschleift worden. Deshalb wollen Babys instinktiv bei der Mama liegen. Bei den sog. Naturvölkern gibt es kein einziges Kind, dass allein schlafen würde, sondern dort sind die Babys immer bei der Mutter, entweder auf ihrem Rücken in einer Trage, oder in einer kleinen Hängematte im Hauptwohnraum oder direkt neben ihr auf dem Boden. Forscher haben sogar gezeigt, dass Babys, die ihre Mutter atmen hören, seltener am plötzlichen Kindstod sterben. Klar, es gibt Babys, die es zeitweise schaffen, allein in ihrem Bettchen und in ihrem Zimmer zu schlafen. Aber diese Kinder kommen, sobald sie laufen können, nachts immer wieder ins Zimmer der Eltern, und zwar oft jahrelang. Es entspricht kleinen Kindern nicht, irgendwo abseits zu schlafen. Babys und Kleinkinder brauchen kein süßes, schickes Babyzimmer - sie brauchen nur Mamas Nähe, sonst gar nichts. Als ich das verstanden habe, habe ich meine Tochter zu uns ins Familienbett geholt. Dort war der Stress sofort vorbei. Abends schlief sie abends recht zügig ein, während ich mich ein bisschen dazu gelegt habe. So dass ich nochmal ins Wohnzimmer gehen und erst später ganz normal ins Bett gehen konnte. Meinen Sohn habe ich später von Anfang an ins Familienbett geholt, und mir tut es bis heute leid, dass meine Tochter oft weinen musste und nicht auch gleich zu uns gedurft hatte. Wenn man das Familienbett nicht möchte, kann man auch ein Bestellbett neben das Elternbett stellen, oder eine kleine Matratze danebenlegen. Es gibt da für jede Familie ihre individuelle Lösung. Tagsüber muss Dein Sohn auch nicht im eigenen Bett schlafen, sondern er kann einfach immer dort schlafen, wo Du gerade bist. Meine Kinder haben in diesem Alter in der Wippe oder auf ihrer Krabbeldecke geschlafen. Normale Haushaltsgeräusche stören sie dabei nicht, Babys sind sehr gern dort, wo das Leben stattfindet. Dort fühlen sie sich sicher und geborgen, vor allem wenn Mama dort herumwerkelt. Weißt Du, ich habe als Mutter gelernt: Man muss sein Kind immer dort abholen, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Wenn man das nicht tut, sondern ihm seine eigenen Vorstellungen überstülpen will, klappt das nie. Es entsteht dann ein sog. Misfit: Es hakt zwischen Baby und Eltern. Und das verursacht für beide Seiten eine enorme Belastung und kostet irre viele Nerven. Deshalb tut man sich auch selbst etwas Gutes, wenn man die Bedürfnisse seines Baby einfach erfüllt. LG

von Banu28 am 10.01.2023, 17:01



Antwort auf Beitrag von Banu28

Hallo, hier 2 Töchter 2 extrem unterschiedliche Geschichten. Tochter eins, war bei mir immer nach der Geburt am Abend irgendwie sehr unruig, ich habe sie dann in ihrem Zimmer in einem eigenen Beck hingelegt. War war? Nach 8 Tagen schlief sie so gut wie durch.....und Achtung. Sie kam in 17,5 Jahren kein einziges mal zu mir ins Bett gekrochen. Kind 2, hat nur auf meinem Arm geschlafen, ich sitzend im Bett, gute 13 Monate lang. Sie liebt es immer noch, bei mir zu kuscheln. Sie ist jetzt 14,5 Jahre alt. Wahrscheinlich, wird sie das noch mit 20 machen. LG

von Maxikid am 12.01.2023, 14:35



Antwort auf Beitrag von Banu28

Das Babys, die alleine schlafen, immer wieder ins Elternbett kommen, kann ich nicht bestätigen. Beide Töchter haben vom ersten Tag an im eigenen Zimmer geschlafen und sind später nie zu uns gekommen. Sie haben uns antraben lassen, wenn etwas war. Aber ins Elternbett wollten sie nie. Ich glaube Kind 1 hat nie eine Nacht in unserem Bett verbracht (ich habe jedenfalls keine Erinnerung daran). Kind 2 war viel krank, sie habe ich ab und an mal geholt, aber das haben alle als störend empfunden und ich habe dann lieber auf einer Matratze neben ihrem Bett geschlafen. Als Kind 1 ca. 3 Jahre alt war, war sie krank und ich hielt es für besser auf besagter Matratze zu nächtigen. Das wollte sie nicht, denn schließlich wäre das ihr Zimmer. Kinder sind verschieden. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es auf die innere Haltung der Eltern ankommt. Wenn sie dem Baby signalisieren, dass es ok ist, im eigenen Bett zu schlafen, dann wird es das tun. Das führt auch nicht zu einer schlechteren Bindung o. ä. Meine Töchter sind inzwischen über 20 Jahre alt. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und sie haben nicht mehr oder weniger Macken als andere Menschen. Um diese ganze Schlafsache und Bonding wird viel zu viel Aufhebens gemacht.

von Silvia3 am 13.01.2023, 12:41



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das stimmt so einfach nicht. Entweder hattest du einfach Glück bei deinen Kindern oder deine Erinnerung trügt! Ich habe 3 Kinder und glaub es mir, ich wurde so krass eines besseren belehrt. Meine Eltern übrigens auch beim 3. Kind. All das was vorher funktioniert hat, war plötzlich komplett falsch. Während du Dir auf die Schulter klopfst weil es angeblich DEINETWEGEN so super klappt, vergiss es. Es hängt soviel vom Kind ab! Also es ist total normal, dass dein Baby in deiner Nähe sein möchte. Je mehr du das ablehnst umso größer und trauriger wird euer Kampf. Vertraue deinem Baby, es weiss was es braucht! Gib ihm die Nähe die es braucht, irgendwann wendet sich das Blatt!

von Jumalowa am 13.01.2023, 18:16



Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Hier unterschreibe ich. Zwei Töchter, gleiche Eltern. Kind eins war nie besonders kuschelig, gut ablegbar, manchmal eigentlich für uns traurig, weil so unkuschelig. Allein im Kinderzimmer zu schlafen war mit 1 Jahr kein Problem, vorher im Beistellbett. Die Große schläft nur mal, wenn sie krank ist, bei uns. Wenn mein Mann nicht da ist, haben sie früher beide mit im großen Bett geschlafen- jetzt geht sie nach dem Vorlesen in ihr eigenes. Nach Kind eins dachten wir, es liege an unserer Top-Erziehung, daß wir kein großes Bohei mit dem Schlafen machen müssen. Kind zwei wachte IMMER auf, wenn ich sie ins Beistellbett legen wollte. Die neugekaufte Matratze hätten wir uns sparen können. Sie schlief nur ganz nah an meinem Mann oder mir (vorzugsweise an der Tränke). Ich habe sie bis zum ersten Geburtstag im wesentlichen im Tragetuch/ in einer Trage rumgeschleppt. Sie schläft jetzt mit 7 immer noch oft auf meinem Mann ein, wird dann in ihr Bett gelegt, kommt phasenweise nahezu jede Nacht zu uns ins Bett. Wir haben eine Weile probiert, das zu ändern, jetzt haben wir uns damit abgefunden und leben alle ganz gut damit. Kind zwei hat Kind drei erfolgreich verhindert... Kinder sind unterschiedlich, so viel kann man oft gar nicht ändern sondern muß gemeinsam mit dem Kind herausfinden, wie es für alle gut geht. Bildschirmzeiten sind was für Erziehung, bitte und danke auch, großes Kuschelbedürfnis nicht. Grüße, Jomol

von Jomol am 27.01.2023, 14:49