Ständige Unruhe und kaum Schlaf

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: Ständige Unruhe und kaum Schlaf

Hallo Frau Bentz, Unser Baby kam 4 Wochen zu früh und ist seit gestern 1 Monat alt. Er schreit seit 3 Tagen immer wieder wie am Spieß. Er hat seine Nucki im Mund und ist ruhig dann fängt er wie wild an zu zappeln und zappelt sich die nucki aus dem Mund, dies geschieht teils im Rhythmus von 30sek. Trage ich ihn umher ist er ruhig und braucht auch keinen Nucki. Nachts muss ich ihn auf mir drauf schlafen lassen damit er sich halbwegs beruhigt und zur Ruhe Kommt. Dies mache ich nun schon seit 3 Wochen so und komme selber kaum dazu zu schlafen. Seit den genannten 3 Tagen hilft das auch kaum noch und er ist total unruhig zur Nacht und am Tag. Er wälzt sich hin und her, bewegt den Kopf schnell nach rechts und links wenn er auf dem Bauch liegt, strampelt mit Armen und Beinen. Schlafen tut er wenn überhaupt 15 min dann ist er wieder wach. Er bekommt seit gestern alle 3 Stunden 130 ml Milch da er ständig Hunger hatte. Aber auch das hat das Problem ausser den Hunger nicht verbessert. Die Windel werden alle 2-3 Stunden gewechselt. Nach dem Essen Röchelt er immer leicht und beim atmen hört man das die Nase dicht ist, die Kinderärztin meint das sei normal und ich solle mich nicht sorgen. Ich gebe ihm jedoch alle paar Stunden ein paar tropfen Kochsalzlösung.Ebenso bekommt er seine Milch mit halb Wasser halb fencheltee gerührt da er an Koliken litt. Können Sie mir eventuell irgendwie weiterhelfen warum er so zappelig ist und nervös? Ich habe Angst das er unter Panikattacken leidet da ich diese auch tu und während der Schwangerschaft davon 2-3 hatte. Vielen Dank im Voraus Yvonne

von Louis2015 am 18.11.2015, 18:43


Antwort auf: Ständige Unruhe und kaum Schlaf

Liebe Louis, dass meine Antwort nun ja etwas spät kommt, bitte ich zu entschuldigen. Ich hoffe, der Infekt ist mittlerweile angeklungen? Ansonsten würde ich sicherheitshalber zum Kinderarzt, denn Ihr Kleiner ist ja noch sehr jung. Wenn Sie sich dort mit Ihren Sorgen nicht ernst genug genommen fühlen, sprechen sie das einfach offen und freundlich an, ggf. wechseln Sie Ihren Kinderarzt, denn es sich wichtig, ein gutes Vertrauensverhältnis zu haben. Was die Unruhe betrifft: Natürlich führen Infekte wie diese zu mehr Unruhe, uns Erwachsenen geht es da ja ähnlich. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Ihr Kind Regulationsschwierigkeiten hat oder sich zu einem Schreibaby entwickelt. Den Tipp, Ihr Kind zu pucken und tagsüber auch viel im Tuch zu tragen, ist sicher auch so gut. Auch ein Lagerungskissen kann Ihrem Kind zusätzlich helfen, im Bett etwas mehr Begrenzung zu erfahren, die er ja jetzt so auf Ihrem Bauch bekommt. Sofern er erkältet ist, empfiehlt es sich zudem, den Oberkörper auch etwas höher zu lagen. Abraten würde ich persönlich sehr vom ständigen Schuckeln und dem "Weißen Rauschen". Natürlich ist es ok, wenn Sie leise zu Ihrem Kind "sch-sch-sch" sagen und es sanft wiegen, um es zu beruhigen. Doch das Etablieren einer permanent begleitenden Geräuschkulisse zum Einschlafen etwa durch einen laufenden Fön, Staubsaueger etc. und starke Bewegungsreize durch etwa Wippen auf einem Pezziball - so wie es mancherorts empfohlen wird - führt zwar kurzfristig zu Erfolg. Langfristig wird Ihr Kind sich aber daran gewöhnen, nur mit Schuckeln und diesen Geräuschen einzuschlafen und diese auch entsprechend einzufordern, wenn er zwischendurch wach wird bzw. wird wach werden, wenn Sie damit aufhören. Dies kann zu einem regelrechten Teufelskreis führen, in dem Ihr Kind immer mehr überreizt. Der Schlüssel zu mehr Ruhe führt daher auch nur über weniger Reize. Im Alltag mit so kleinen Kinder heißt das ca. alle 1,5 Stunden eine Ruhepause einführen, auch wenn Ihr Kind noch keine eindeutigen Müdigkeitssignale zeigt. Sorgen Sie in diesen Zeiten für etwas Reizabschottung (kein Fernseher, Radio, Zimmer / Kinderwagen etwas abdunkeln etc.). Ihr Kind muss nicht schlafen, sollte aber Gelegenheit haben, etwas runterzukommen. Sie dürfen nicht vergessen - selbst Kleinigkeiten wie Autofahren, Musik etc. sind starke und neue Reize, die Ihr Kind verarbeiten muss. Sie müssen ihn nicht vollkommen abschotten, doch diese Reize wohl dosieren. Sorgen Sie für Rituale und einen möglichst gleichförmigen Tagesablauf. Gut für Sie beide ist, wenn Sie etwa jeden Morgen raus zum Spazieren gehen, dann sich etwas hinlegen. Überlegen Sie sich, wie Sie den Nachmittag gestalteten können, um es für Sie beide angenehm zu machen und sorgen Sie dafür, dass am späten Nachmittags nicht mehr so viel Aufregendes passiert. Abends können Sie ihr Kind dann vorm Schlafen baden oder eine kleine Massage durchführen etc. So kann sich Ihr Kind schneller in einen 24-Rhythmus einfühlen. Ansonsten: wenn alles nichts hilft und die Unruhe- und Schreiphasen sich verschlimmern, zögern sie nicht, deswegen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dafür muss sich niemand schämen und es ist besser, früher vielleicht ein,zwei Termine in Anspruch zu nehmen , als so lange zu warten, bis sich das Problem auf so viele Lebensbereiche ausgeweitet hat, dass alle am Rande des Zusammenbruchs stehen. Ich drücke Ihnen auf jeden Fall die Daumen, dass Sie und Ihr Sohn so oder so schnell zu mehr Ruhe finden! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 23.11.2015


Antwort auf: Ständige Unruhe und kaum Schlaf

Hallo! Ich bin keine Expertin aber habe ein Schreibaby gehabt. Meine Emilia ist mittlerweile bereits 7,5 Monate und ein wahrer Sonnenschein. Ich dachte mir ich antworte ihnen um ihnen mut und Kraft zuzusprechen! TIPPS HAB ICH AUCH ;-) Emilia kam Anfang April 2015 durch eine spontane, schwere Geburt zur Welt. Nach einer Woche fing sie zu schreien an. Sie schrie immer wenn sie wach war. Schlafen nur wiegend, hoppelnd im Arm und das beruhigen war ein kraftakt! Blähungen hatten wir auch. Wobei ich nicht mehr sagen konnte ob vom Schreien oder von der Muttermilch. Dauer gestillt wurde sie auch damit ruhe wad. Nachts wie bei ihnen im Arm und ich war mit Kräften und Nerven nach 5 Wichen am Ende. Ich bekam den Tipp eine Manduca Babytrage zu kaufen. Machte ich und siehe da, Emilia schrie anfangs weiter und ich blieb dran und sie gewöhnte sich. Nun wurde unser leben viel leichter. Sie schlief so 8-12 Stunden am Tag drin in der Trage und war zufrieden. Das schreien war für diese Zeit zumindestens vorbei. Ausserhalb der Trage gings so weiter. Dann bekam ich den Buchtipp"Das glucklichste Baby der Welt"! Diese Tipps funktionierten dann alle. Ich fasse es bisschen zusammen: Alle Babys auch Schreikinder beruhigen sich durch: pucken, weisses Rauschen z.B durch ne app oder staubsaugergerausch, nuckeln, wiegen. Das muss miteinander alles auf einmal gemacht werden dann ist es wie im mutterleib furs baby. Ich dachte mir,das klappt niemals bei emilia. Fest gepuckt versuchte ich alles miteinander und siehe da, Nach 2-5 minuten schlief sie seelenruhig und gepuckt konnte ich sie dann neben mich ins bett legen oder ins beistellbett. Das konnte ich ungepuckt nicht. Sie schlief so immer 2-3 Stunden und trank dann. Ich besorgte mit puckschlafsäcke mit klettverschluß. Bitte kind nicht den ganzen tag pucken. Nur wenn sie sich nicht zum schlafen beruhigen lassen. Weiterer tipp. Nimmt das baby in dieser gepuckten situation vor lauter weinen den schnuller nicht dann machen sie mit baby am arm Kniebeugen bis es sich für eine Sekunde beruhigt und dann in diesen moment schnell schnuller rein. Weißer rauschen darf auch nicht zu leise sein. Also weit weg vom babyohr aber gut laut bis es schläft und langsam leiser stellen. Nicht ganz abdrehen!!!! Nachdem ich jetzt vieles in den Griff bekommen hatte und ich mit baby in der trage endlich das haus verlassen konnte machte ich ewig lange Spaziergänge um nachzudenken. Mir viel auf das es keine Schreikinder gibt sondern das diese babys etwas haben müssen. Und zwar schmerzen! Ich ging wiedermal zum kiarzt und dann zum osteopaten. Dieser war geschockt und sagte mir. Bei solchen blockaden hat ihr neugeborenes den ganzen tag schlimme kopfschmerzen und der darm ist aufgebläht. Er behandelte uns alle 14 Tage und es wurde nach und nach besser. Darm war eingeklemmt aber auch nach den behandlungen war das Bauchweh einer der gründe die Emilia immernoch bis sie 2 monate und 3 Wochen war weinen lies. Ab da wurde das bauchweh von woche zu woche weniger und sie weinte nur noch ein viertel. Als sie 4 monate wurde gab es weinen nur noch mit grund. Sie war also ganz normal und kein Schreikind. Sie war nur ein kind mit schmerzen. So wie denke ich alle schreikinder! Ich denke das zappeln ist ein bauchwehzappeln. Schau das es euch gut geht und kauf dir was zum pucken und ne babytrage. Versuche das es besser wird aber akzeptiere es das es jetzt so ist. Dann wirds schnell leichter!!!! Falls du reden möchtest oder was wissen willst kannst du mir schreiben!!! Liebe Grüße, Sabrina mit der braven Emilia. (Schläft tagsüber immernoch in der Trage) &514;

von BS86 am 20.11.2015, 13:52


Antwort auf: Ständige Unruhe und kaum Schlaf

Entschuldigen Sie bitte meine späte Antwort. Es gibt neues zu berichten nach anstrengenden Tagen und Nächten. Der kleine hat nun ein Nasenspray für die Nacht bekomme was ihm Abhilfe schafft. Dazu pucke ich ihn jede Nacht was er dankend annimmt. Am Tag wenn er müde wird pucke ich ihn auch da er teils zu nervös ist und sich selber stört und dann immer wieder anfängt zu weinen. Ebenso trage ich ihn viel in einer mucibi Babytrage was ihm sehr gut tut. Sobald man ihn länger als 15 min ablegt fängt er leider immer noch an zu weinen und will wieder auf den Arm. Jedoch trainieren wir das nun mit liegen lassen und lieb mit ihm reden und ihn beruhigen. Nachts ist das auch so, wir nehmen ihn nicht mehr hoch sondern Beruhigen ihn so das er lernt in seinem Bett zu schlafen. So bekommt er am Tag immer wieder seine Schmuseeinheiten. Vielen Dank für Ihre Tipps von denen einige wirklich sehr gut umzusetzen sind und wie sie hören allen helfen :-).

von Louis2015 am 26.11.2015, 17:43