kann sie ein Schock/Trauma von getragen haben ?

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: kann sie ein Schock/Trauma von getragen haben ?

Uns ist gestern abend etwas schreckliches passiert. Richtiger Assi Alarm auf dem Spielplatz. Alter Schulfreund (12) von meinem Sohn (11) kommt und beleidigt uns aufs übelste. Dann steht er vor meinem Mann und bedroht ihn mit einem Klappmesser &544; Henry sagt wenn er sich nicht sofort von Spielplatz macht, hilft er ihm dabei... Der Junge beschimpfte ihn mit den Worten (O-Ton) "ich hol gleich mein Vater und der haut dir so die Fresse ein, dass du keine Schwänze mehr lutschen kannst" !!! Und dann kommt es... Er holt seine komplette Familie, Mutter, Vater, Onkel und Freund. Der Vater auf meinen Mann los die Mutter auf mich... sie schubste mich mit meiner Tochter (16 Monate) auf dem Arm, schrie mich an und knallte mir die dollsten Schimpfwörter an den Kopf (jetzt weis man woher er das hat). Alle total crystal meth abhängig &562;&562;&562; ekelhaft. Leute riefen die Polizei von 3 Handys "ihre Verbindung wird gehalten Bitte Warten" KEINE POLIZEI ERREICHBAR !!! Meine Tochter war nur am weinen bis ein Mädchen kam und mit meiner Tochter etwas abseits stehen konnte damit ich der Situation klar gegenüber stehen konnte. Die Situation hat sich dann beruhigt als der junge zugab ein Messer dabei gehabt zu haben... Jetzt ist meine Tochter sehr unruhig und total anhänglich. Vorhin fuhr ein Müllwagen an uns vorbei, der war sehr laut und wie schrie sofort los und krallte sich an mein Bein. Ich setze mich mit ihr auf den Boden und ihr zu zeigen, dass nix passiert. Wie soll ich jetzt damit umgehen?

von Daddellinchen am 24.05.2016, 10:35


Antwort auf: kann sie ein Schock/Trauma von getragen haben ?

Liebe Dadddellinchen! es tut mir leid, dass Sie dieses unschöne Erlebnis hatten, doch diese Frage führt ein wenig am Thema des Forums vorbei. Ich bin keine Traumaexpertin und würde daher vorschlagen, dass Sie sich – sofern Probleme aufkommen – einen Kinder- und Jugendpsychologen in Ihrer Nähe suchen, der für dieses Thema qualifiziert ist. Ansonsten würde ich Ihnen raten, möglichst gelassen und ruhig mit der Situation umzugehen. Das bedeutet auch, dass Sie - ohne dass Ihr Kind es fordert – es nicht mehr behüten und betüddeln als sonst. Auch an Ihrer normalen Routine und sonstigen Gewohnheiten würde ich vorerst nichts ändern. Die kleinen „riechen“ nämlich schnell, das was im Busch ist, wenn Eltern sich anders verhalten als sonst. Andersherum zeigen sie uns auch, wenn sie und besonders brauchen. Achten Sie daher auf die Signale die Ihre Tochter Ihnen gibt. Als Eltern sind Sie sind die wichtigsten Informationsquellen für (kleine) Kinder, d.h., kleine Kinder ordnen Situationen und Gefühle anhand Ihrer Reaktionen ein. Sicher wird Ihre Kleine daher begriffen haben, dass diese Situation bedrohlich gewesen ist, doch das allein bedeutet nicht zwangsläufig ein Trauma. Äußerst entscheidend ist daher, wie Sie sich nun verhalten. Zeigen Sie daher Ihrer Kleinen, dass diese Bedrohung vorbei ist und der Alltag wieder da ist. Zurück zur Normalität sollte der Leitsatz sein. Gespräche über das Geschehene in Gegenwart der Kleinen oder ein Ausfragen / Suggestivfragen sollten unterbleiben („Das war ganz schlimm!“, „Du hast sicher Panik gehabt“ etc.). Wenn dagegen Ihre Kleine mal von sich aus eine Reaktion zeigt zeigt, ist es wichtig, feinfühlig und verständnisvoll zu reagieren und nicht zu versuchen, die Ängste und Sorgen herunterzuspielen („Ach, das war doch gar nichts. Du musst keine Angst haben“) Unabhängig von Ihren Kindern fände ich es jedoch auch wichtig, dass Sie gucken, wie Sie das Erlebte verdauen. Man muss nicht immer gleich zum Psychologen rennen, doch es ist sinnvoll, gut auf sich zu achten und sich zu erlauben, Hilfe zu holen, wenn es nötig sein sollte. Alles Gute für Sie alle! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 29.05.2016


Antwort auf: kann sie ein Schock/Trauma von getragen haben ?

Oh je das hört sich ja schrecklich an. Da hat ja deine Tochter einiges mitbekommen. Ich denke Du solltest jetzt erstmal intensiv für deine kleine da sein. Du musst ihr wieder zeigen das sie vertrauen kann. Vielleicht lasst ihr sie erstmal ins Familienbett falls sie allein schläft. Ich würde beobachten oder falls du sehr grosse sorge hast den kia um Rat fragen. Auf jeden Fall würde ich jetzt erstmal für Ruhe sorgen und ihr wieder zeigen das sie vertrauen kann und nicht alles schlecht ist in der Welt. Sie muss das erstmal verarbeiten. Tut mir leid das ihr Sowas schreckliches erleben musstet. Ich hoffe ist in Ordnung das ich geantwortet habe. Lg

Mitglied inaktiv - 24.05.2016, 12:05