Meine letzten Stunden zu meinem größten Glück - Geburtsbericht

Da liegt sie nun vor, Ahnungslos und friedlich vor sich hinschlummernd. Weiß nicht was ihre Mama durchgestanden hat, und dennoch, wie kann ichs ihr übel nehmen. Sah ich sie doch das erste Mal und verliebte mich noch mehr als je zuvor in sie. Es war Samstag der 3.9.11 als ich mit Schmerzen zu meiner Einleitung ins KH ging. Die Untersuchungen und das CTG war schnell gemacht, doch dann kam der Schock. Nach einer sehr schmerzhaften Vaginaluntersuchung bei der die Hebi meinen Bauchraum von ihnen durchwühlte wie der Schlachter das Schwein, stellte sich heraus das Nora noch absolut nich bereit war auf zu Welt zu kommen. Viel zu weit oben lag sie. Dennoch, es wurde mit der Einleitung begonnen. Ich schlug sofort auf drauf an und wehte den Samstag vor mich hin. Am Abend genoss ich dann unter starken Schmerzen ein Bad im Kreissaal, bei dem ich erfuhr das wir ein Familienzimmer umsonst bekommen, wenn mein Freund sein eigenes Essen mitbringt. Gesagt, getan. Hatte ich doch zuvor eine Mitbewohnerin deren Tagesablauf aus Besuch-haben bestand. Dank des Zimmerwechsels hatte ich wenigstens Samstag nacht etwas schlaf, dachte ich. Doch mitten in der Nacht fingen die richtigen Wehen an, die Einleitung galt nicht mehr. Sofort wurde ich untersucht, erneut von der Schlachterin. Mir kamen die Tränen vor schmerzen, denn der Muttermund war zwar geöffnet, meine Kleine aber immernoch sehr weit oben. "7-8 Std. hat sie Zeit zu kommen, ansonsten könnte es zu einem KS kommen.", so die Worte der Ärztin. Es folgte eine PDA, denn ich musste mich bereits mehrfach übergeben während der Wehen und mein Körper versagte, dank Schlafmangels, Schmerzen und Angst vor dem was kommen mag. Zusätzlich wurde ich 2x mal für je 2 Std schlafen gestellt durch Schmerzmittel, da mein Körper sich zu sehr verkrampfte und die Kleine mir auf den Rippen drückte, was ich als Schmerz nicht veratmen konnte und somit erneut in Kotzerei verfiel. Der Countdown nach ewigen Wehen, einzelnen quetschen der Hand meines Liebsten durch die meine, und dem drang alles zusammen zu brüllen begann. Ich hatte zuvor erlaubt das ein Schüler der Medizin zusehen darf, war ich doch seine letzte Chance nach 3 Wochen Praktikum mal was zu erleben. Daher bot ich ihm am Ende alles. Er durfte mich stützen als ich an meinem Erbrochenem fast erstickte, durfte miterleben wie ich geschnitten wurde, zusätzlich gerissen war und wie ich gut eine halbe Std versuchte die Nachgeburt rauszupressen. Anschließend spaßten wir etwas rum das ich unten rum nun wohl den Roladenlook tragen würde. Hach was hatten wir einen spaß. Doch egal wie die Schmerzen auch waren, wie sehr ich mit mittendrin gewünscht hatte man möge mich narkotisieren und einen KS machen, das alles ist nichts im Vergleich zu dem atemberaubenden und wunderschönen sowie einzigartigen Anblick meiner Tochter als sie vor mir zwischen meinen Beinen aus mir rausplumpste. Ihr erster Schrei und das Gefühl als sie auf meiner Brust lag. Mein ein und alles. Dafür hat es sich alles gelohnt. Vergessen ist es nie, doch es hat kein Gewicht mehr, denn sie ist es das Wert gewesen. http://www.kkel.de/st-barbara-krankenhaus/43906.htm